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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 18.06.2005, 14:50   #1
Schatten
 
Dabei seit: 11/2004
Beiträge: 114

Standard Schatten

Wenn du exestierst
aber niemand sieht dich
wenn du schreist
aber niemand kann dich hören
wenn du berührst
aber niemand fühlt es
nicht einmal du selbst
dann bist du ein Schatten
unsichtbar
und weltenfremd


[nur son gedanke]
Schatten
Schatten ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.06.2005, 19:30   #2
manfred
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 137

Hallo Schatten,

wenn ich sage,
ergibt das gleich was zum Nachdenken.

Ich gehe davon aus, dass du existierst,
ich sehe dich aber nicht;
ich höre dich nicht schreien,
ich fühl dich nicht berühren,
du bist mir unsichtbar.

Insofern sind wir uns im Forum tatsächlich Schatten
und der Name "Schatten" ist der Idealname.
Unsre Wortversuche wären also "Schattenwürfe".
Das setzt andrerseits Licht voraus.

Aber gibt es das, dass man berührt, ohne es
selber zu fühlen ? Woher weiß man dann überhaupt,
dass man berührt ?

Weltenfremd ...?
Irgendwie ist auch der Schatten in der Welt...
Vielleicht gibt es innerhalb der Welt die "Schattenwelt" ?

Vielleicht wär besser: Fremd der Welt (im üblichen Sinne gemeint);
Vielleicht müsste man auch sagen: wie ein schatten ...
weil man ja voraussetzt, dass da jemand ist, der sich als schatten
fühlt und denkt ...er ist gewissermaßen das licht, wie vom schatten bedeckt ...
vielleicht lässt sich sagen, dass es zustände gibt, wo man sich ganz beziehungslos (=welt) und wie leer fühlt und dass sich das dann schattenartig anfühlt ...
in dem - "nur son gedanke" - steckt viel drin ...

grüße
manfred ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.06.2005, 16:30   #3
Schatten
 
Dabei seit: 11/2004
Beiträge: 114

Zitat:
Original von manfred
Hallo Schatten,

wenn ich sage,
ergibt das gleich was zum Nachdenken.
Hy manfred, erstmal danke für dein postig und entschuldige bitte das ich erst jetzt antworte aber ich hatte nicht damit gerechnet auf diesen Gedankengang wirklich einen Antwort zu bekommen...und dann auch noch eine solche analyse
Und du hast recht ich habe drüber nachgedacht...ziemlich lange...


Zitat:
Original von manfred
Insofern sind wir uns im Forum tatsächlich Schatten
Ich weis nicht so recht was du mir...sind wir uns...meinst doch das wir Im Internet wohl alle ein Stück weit auf diese Beschreibung passen stimmt wohl..ausdrücke wie "knuddel" sind berührungen die niemand wirklich spühren kann außer in den Gedanken oder im Herzen...
Wenn ich ehrlich binnwar das Gedicht zwar nicht auf die Internet welt bezogen doch paat es...wie ich finde sehr gut...diese Interpretation gefällt mir

Zitat:
Original von manfred
Unsre Wortversuche wären also "Schattenwürfe".
Das setzt andrerseits Licht voraus.
Ich qweis leider nicht genau was du damit ausdrücken willst...wenn du damit sagen willst das ein Schatten nie ohne Licht exestiertr do hast du recht doch er exestiert auch ohne Finsternis nicht...es ist eine Mischung aus Schwarz und weis wie alles eine Mischung daraus ist...jede Meinung und jedes sein...doch der Schatten der in diesem Text gemeint ist bezieht sich nicht auf Licht oder Finsternis sondern auf das Unsichtbare...Körperlose und die nicht existenz in der existenz...leben ohne wirklich leben zu können...

Zitat:
Original von manfred
Aber gibt es das, dass man berührt, ohne es
selber zu fühlen ? Woher weiß man dann überhaupt,
dass man berührt ?
Hiermuss ich dir wiedersprechen, es gibt das berühren ohne zu fühlen...
Wenn man in den Arm genommen wird und alles in einem bleibt kalt weil einem die Berührung nichts gibt, weil man sie nicht fühlen kann...der andere wiederum wird berührt ohne es zu fühlen weil er die existenz des berührenden nicht wahrnimmt...


Zitat:
Original von manfred
Weltenfremd ...?
Irgendwie ist auch der Schatten in der Welt...
Vielleicht gibt es innerhalb der Welt die "Schattenwelt" ?
Ich glaube da hast du mich missverstanden es geht mir nicht um die Schatten eines hauses oder einer Laterne oder eines anderen gegenstandes sondern es geht mir um die Menschlichen Schatten...die menschen die durch die Welt gehen ohne wahrgenommen zu werden...ohne sich selber wahr zu nehmen...diese sind Weltenfremd...sie gehören nicht in diese Welt...passen nicht hinein und werden nicht wahrgenommen weil die menschen sie nicht wahrnehmen wollen...sie passen nicht in die scheinheilige gesellschaft...

Zitat:
Original von manfred
beziehungslos (=welt) und wie leer fühlt und dass sich das dann schattenartig anfühlt ...
in dem - "nur son gedanke" - steckt viel drin ...
joar...hm...eigentlich wollte ich mit diesem text nur meine momentanre Gefühlslage ausdrücken...es war wirklich nur son gedanke...ich habe nicht lange drüber nachgedacht...weder über die äußere Form noch über die Wortwahl...ich habe einfach nur Worte aneinander gereiht die ausdrücken sollten wie ich mich in dem Moment gefühlt habe...es sollte eigentlich keinen großen inneren Sinn ergeben es war mehr eine Art der selbstdefinierung...wer ich bin...Schatten ist zwar mein Nick aber es ist auch eine Selbstdarstellung...eine selbstdefinition...

Aber danke das du dir die Mühe gemacht hast diesen text zu lesen und dann auch noch ihn wirklich zu durchdenken und deine meinung hier einzustellen...ich hoffe ich konnte in etwa klar machen was ich meine...ansonsten einfach nachfragen...
Schatten
Schatten ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 26.06.2005, 21:45   #4
manfred
 
Dabei seit: 05/2005
Beiträge: 137

Standard Schatten und schatten

Hallo Schatten,

ich merke gerade, dass ich jetzt gefordert bin, Schatten und schatten gut auseinander zu halten.

Was du in deinem letzten Absatz schreibst, kann ich gut nachvollziehen -
du machst mich nämlich auf den Wahrnehmungsmoment aufmerksam, aus dem heraus das Gedicht entstanden ist. Man analysiert ja in solchen Augenblicken normalerweise nicht besonders, sondern fasst einfach in Worte, was einen plötzlich "überkommt".

Mir fiel auf - auch bei anderen Gedichten von dir - dass du (meinem Gefühlsverständnis nach) irgendwie "intuitiv begabt" bist, wenn man das so sagen kann (=nur son gedanke).

Diese intuitiven Momente sind gewissermaßen das Licht, das etwas erhellt. Bezogen auf dein Gedicht: Schatten erblickt schatten.

Dein Gedicht hat für mich gewissermaßen zwei Gesichter: eines, in dem ich lesen kann, was du im Moment des Schreibens vor dir hattest und ein zweites, das mich auffordert, in deiner Intuition weiter zu suchen ...
sozusagen mehr Licht in das Thema Schatten hineinzubringen. Das hat insofern schon auch mit Lyrik zu tun, weil man beim lyrischen Schreiben oft von einem plötzlichen "lichthaften" Einsichtsmoment ausgeht und dann darangeht, ihn in Worte zu fassen. Vielleicht kann man ja für solche Momente sehender werden...

Es gibt so eine Art vertikales Denken (Licht), wo in einem Augenblick schon alles enthalten ist, was man sagen möchte. Daneben gibt es das mehr horizontale Denken (Schatten), das erklärend und logisch darlegt und begründet...

Es können aber auch während des horizontalen Denkens vertikale (intuitive) Momente auftreten. Beide Denkarten haben ihre Qualitäten.
Ohne dass man normalerweise darüber viel nachdenkt, steckt in der Lyrik oft auch ein philosophisches Forschen, das mehr intuitiv verfährt.

Na ja, jedenfalls siehst du, was ein Gedicht von Schatten über schatten
angeregt und ausgelöst hat. Schattens intuitiver Moment (=Licht) brachte das Gedicht "Schatten" hervor, dieser "Schattenwurf" führte zu dem Gedicht "Wenn ich ohne Schatten wäre" bei Manfred und zu weiteren Gedanken, die sich noch weiterführen ließen ...

Dass du nicht die normalen Schatten der Dinge meintest, sondern ein Phänomen in der Menschenwelt, war mir natürlich immer klar.
Ich hoffe, dass ich nicht allzu ausufernd geantwortet habe ...hab halt philosophische Neigungen ...

Grüße
manfred ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.06.2005, 11:41   #5
Aust Schwiss-Leugnarr
 
Dabei seit: 06/2005
Beiträge: 124

Standard RE: Schatten

aber ein netter Gedanke.

Leider ist es Prosa
Aust Schwiss-Leugnarr ist offline   Mit Zitat antworten
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