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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 11.04.2017, 11:21   #1
weiblich Lyrika29
 
Dabei seit: 04/2017
Alter: 25
Beiträge: 5

Standard Gedicht ohne Titel

Sanftmütig haucht
die Dunkelheit
Grellpuder meiner Schwingen

Holunderblüten
fallen empor
unter steinern' Gemäuern

Und aus der Ferne singt
die Eule mir mein Lied

Längst schon bin ich umhüllt
im weißen Samtgewand
des welken Flieders Meer.
Lyrika29 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.04.2017, 13:16   #2
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302

hallo L29...irgendwie komme ich mit diesen metaphern nicht zurecht. ich verstehe dass es sich hier um gedanken aus dem subliminalen handelt. nur: in das sublimo muss(t) man/du eine gewisse ordnung bringen, da es sonst wie das sub-sub-sub-liminale verwirrt. ich kenne mich mit dem "driving with the sublimousine through the deeper mind" ziemlich gut aus, denn es ist etwas das ich als anwendender künstler oft versuche. leider funktioniert das nicht immer und endet nicht selten in einem wüsten kauenwelsch.

somit: ich würde gerne durch deine hilfe verständnis für den text bekommen. bitte beginnen wir mit St1 - ok?

Zitat:
Sanftmütig haucht
die Dunkelheit
Grellpuder meiner Schwingen
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.04.2017, 23:32   #3
weiblich Lyrika29
 
Dabei seit: 04/2017
Alter: 25
Beiträge: 5

Hallo Ralfchen!

Tut mir leid, dass ich erst so spät antworte, ich freue mich sehr über deine Antwort.

Eigentlich versuche ich hier nur verschiedene Todesomen hineinzubringen, die ich in einigen Büchern aufgeschnappt habe: Der Ruf der Eule, Holunderblüten, die Farbe Weiß, Gewächs, das unter einer Mauer hervorkommt etc. Aber trotzdem geht es schon in dem Gedicht um Gedanken aus dem Sublimalen. Ja ich glaube auch, dass es vielleicht zu viele Metaphern sind, die es teilweise zu unverständlich machen Ich schreibe nämlich erst seit kurzem Gedichte und mir fällt es ziemlich schwer meine Gefühle in Worte zu fassen.

Ich versuche das Gedicht mal etwas zu erklären, soweit es mir möglich ist.: Grundsätzlich geht es um eine Todessehnsucht. 1 Strophe: Wenn es dunkel ist scheinen sich bekannte Strukturen aufzulösen, alles fließt in einander über. Dunkelheit steht für Verworrenheit, Unklarheit. Dieses Gefühl löst eine Todessehnsucht in dem lyrischen Ich aus bzw. "führt" es in den Tod. Es ist nicht so, dass das lyrische Ich sich dagegen wehrt, sondern es lässt sich schon darauf ein und fühlt sich auch ein Stück weit geborgen in diesem Gefühl. Zum Vers "Grellpuder meiner Schwingen" - Das soll eigentlich ein Vergleich des lyrischen Ichs mit einem Schmetterling sein. Wenn der Staub der Flügel von den Schmetterlingen entfernt wird, dann sterben sie ja auch.

Strophe 2: Gewächs das unter einer Mauer hervorwächst, ist ein altes Todesomen, genauso wie Holunderblüten. Die Mauern stehen aber auch für die inneren Mauern des lyrischen Ich.

Strophe 3: Ruf der Eule = Todesomen

Strophe 4: Holunder wird auch Flieder genannt (zumindest laut Google ). Welkende Blumen sind wieder ein Todesomen. Hier sind es also die weißen, welken (also eigentlich teilweise schon braunen) Holunderblüten, die schon längst ein Meer bilden, in dem das lyrische Ich schon versunken ist, sodass es wirkt, als seien die Blütenblätter sein weißes Gewand. Während also in Strophe 1 und 2 nur Todesanzeichen da waren, ist in Strophe 3 schon der konkrete Ruf des Todes zu hören. Strophe 4 ist dann sozusagen nochmal eine Steigerung. Das lyrische Ich hat sich nun vollkommen auf den Tod eingelassen.

Ich hoffe das war einigermaßen verständlich. Teilweise sind die Metaphern schon sehr weit hergeholt, besonders das mit den Schmetterling Da ging es mir aber auch konkret darum, meine jetzigen Gefühle für mich festzuhalten. So wollte ich bei dem sprachlichen Bild des weithergeholten Schmetterlings auch für mich festhalten, wie ich mich wahrgenommen habe, denn ein Schmetterling steht ja auch für Verwandkungsfähigkeit - Flügel für Freiheit. Okay, da müsste ich ziemlich weit ausholen, um das noch zu erklären.

Ich habe eigentlich garnicht so sehr darauf geachtet, dass es verständlich ist. Aber du hast Recht, es ist auch irgendwie schade, wenn man das Gedicht garnicht mehr versteht und beim Dichten geht es ja gerade darum etwas bestimmtes festzuhalten und dem Leser auch zu vermitteln. Danke für den Anstoß, ich versuche nächstes Mal etwas mehr darauf zu achten

Liebe Grüße

Edit: Was mich noch interessieren würde, wie findest du die Rhythmik? Ich habe versucht die ersten beiden Strophen etwas schwerfälliger wirken zu lassen und die dritte und den Anfang der vierten etwas "fließender". Ist das gelungen oder störend bzw. unpassend?
Lyrika29 ist offline   Mit Zitat antworten
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