|
|
Geschichten, Märchen und Legenden Geschichten aller Art, Märchen, Legenden, Dramen, Krimis, usw. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
28.07.2009, 09:17 | #1 |
brief aus dem totenreich
einst lebte ich unter euch und trank das selbe wasser,
atmete die selbe luft - war einer von euch. in dieser zeit erlebte ich sonderbares das war damals so, mein sohn eines nachts, als alle schliefen, trugen mich meine müden füsse zur klippe nahe dem wasserfall als ich eine weile angeleht an eine alte buche dem monotonen rauschen des wassers nicht mehr widerstehen konnte und das reich der träume betrat, hörten meine Gedanken ein nachtlied, welches jemand weit in der ferne zu singen schien als das lied verstummte, fiel ein stern in meine arme es war ein kleiner stern, kaum grösser als die faust eines kriegers aber dieser stern verfügte über ein derart intensives leuchten, dass ich diesem licht die ganze restliche nacht zuschaute je läger ich den stern in meinen händen betrachtete, um so mehr hatte ich das gefühl, dass das licht zu pulsieren begann um meine gedanken gefangen zu halten als ich am nächsten morgen den anderen stammesmitgliedern davon erzählte meinte einer der ältesten, dass sterne den krieger blenden würden und unglück brächten ich wollte nicht auf ihn hören und lachte schallend, und klammerte mich an den stern als träge er das geheimnis des ewigen lebens in sich die tage vergingen und ich verbrachte jede minute damit, dem stern zuzuschauen ich hatte seit dieser zeit auch nicht geschlafen, wie konnte ich denn - mit solch einem schatz in meinem besitz als wir dann auf der jagt waren, verwundete mich ein grosser bär, und ich stolperte aus unachtsamkeit ich war so müde wollte schalfen und wegen meines mangelnden schlafes fiel ich in die Spitze meines eigenen speeres nun überquere ich den fluss styx und schreibe dir, mein sohn, diese zeilen. bitte vergib mir, aber der älteste hatte recht, nur habe ich ihn damals falsch verstanden denn der stern an sich war es nicht der mich blendete, dennoch wurde ich von tag zu tag blinder mein begehren hatte unglück über mich und meine familie gebracht wenn ich einen wunsch frei hatte, würde ich mir wünschen auf den rat des ältesten gehört zu haben gib bitte auf dich und deine mutter acht, mein sohn - - - als ich, noch immer angelehnt an der alten buche, erwachte, konnte ich das monotone rauschen des wasserfalls hören und blickte in meine hände... sie waren leer... auch war da wo mich mein eigener speer tödlich verwundete nicht ein einziger kratzer zu sehen ich eilte zu meiner frau und meinem sohn |
|