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Sonstiges Gedichte und Experimentelles Diverse Gedichte mit unklarem Thema sowie Experimentelles. |
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14.08.2007, 21:51 | #1 |
Konsumkind
Kein Bock, kein Plan und kein Profil,
vom Markenzwang vergiftet, träge, lustlos, ohne Ziel, in Lethargie gedriftet. Gebannt von Reichtum und Konsum, im Geiste abgedroschen, komplett der Werbung Eigentum, die Phantasie erloschen. Selbstverliebtes Desinteresse, Streben nach Genuss, Gangster-Image, Modellmasse, nonkonform im Überfluss. P. Gfeller |
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15.08.2007, 16:27 | #2 |
Ich hasse solche Menschen, die ohne Pläne durchs Leben spazieren.
Die Menschen die wirklich nur in Markensachen rumlaufen sind in den meisten Fällen nur Leute die Angst haben Individuell zu sein. Sie wissen nicht was sie machen sollen und stellen nur Mist an. |
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15.08.2007, 16:52 | #3 |
Das Feindbild auf den Punkt gebracht.
Mein Lieblingspart: "in Lethargie gedriftet" Gut geschrieben, gern gelesen! |
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15.08.2007, 16:56 | #4 |
ich kann mit solchen gedichten nichts anfangen, wo sich das lyr.ich als autonomes subjekt konstituiert und aus einer erhabenen position heraus kritisiert. das lyr.ich suggeriert dem leser, es sei für all das (entfremdung) nicht empfänglich. versteh mich nicht falsch, sowas ist kritikwürdig, nur die art und weise ist m.E problematisch
ich frage mich allen ernstes was an reichtum, konsum und letztendlich am hedonismus kritikwürdig sein soll? mir ist schon klar, dass du auf kapitalistische warenproduktion und dessen verblendungszusammenhänge abzielst. die frage ist doch: aus welcher position spricht das lyr.ich? ist nicht auch das lyr.ich in der totalität der warenproduktion gefangen? es gibt kein "außen". und selbst wenn, was wäre ein "authetisches profil"? auch schwingt mir in den zeilen zuviel "arbeitsethos" mit. (sachmet-7 hat das schon richtig erkannt, auch wenn sie es nicht versteht) die letzte zeile verstehe ich nicht. wäre nonkonformität ncht ein ziel, artikuliert von einem inneren begehren anders zu sein - also auch genuss (was immer das auch sein mag) - welches anzustreben wäre? grüße klimmbimm |
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15.08.2007, 22:22 | #5 |
RE: Konsumkind
Hallo A-Moll,
dein gedicht ist nett formuliert. Du hast dir ein Thema gewählt, was im weitesten Sinne gesehen eine Abgrenzung darstellen soll. Seht her, dort existiert eine Gruppe von Menschen, mit denen möchte ich nichts zu tun haben. Ihr gemeinsamer Nenner ist der Konsum. Und das ist schlecht. Nun entsteht bei dieser Art von Abgrenzung immer die Frage, wo steht das LyrIch. Zunächst einmal auf dem moralischen Podest. Und jeder, der so weit oben steht wird natürlich eng beäugt. So sind die Aussagen von Sozialklimmbimm durchaus bedenkenswert. Wir sind immer Teil dessen, was wir so lauthals kritisieren. Und der Anschein sich nur moralisch entlasten zu wollen, schwingt immer mit. Fingerzeig-oder Moralgedichte sind recht schwierig. Bin gespannt auf weitere Werke... lg Christoph |
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16.08.2007, 10:50 | #6 |
Vielen Dank für Eure Beiträge!
Mit den "formellen" Aspekten der Lyrik habe ich mich noch gar nie auseinandergesetzt (ich schreibe einfach drauf los). Und habe so heute zum ersten mal vom LyrIch gehört. Ist aber interessant. Zu meinem Gedicht: Es ist als eine Beschreibung und nicht als anklagendes Fingerzeiggedicht entstanden und eigentlich auch so zu verstehen. Der kritische, anklagende Unterton entsteht durch die Beschreibung von selbst. Bei den hier beschriebenen Eigenschaften ist von mir aus gesehen keine Individualität mehr übrig und dadurch ist Nonkonformismus von vorneherein ausgeschlossen. Das ist damit gemeint. Wenn das eigene Handeln und Leben jeglichen Plan und jede Vision entbehrt, finde ich das sehr bedenkenswürdig. Ziele zu haben und sich dafür einzusetzen ist meiner Meinung nach zentral - ob nun kapitalistisch oder idealistisch ist dann ein anderes Thema. Ich will mit dem Gedicht eigentlich genau sagen, dass Phantasie, eine gewisse Nonkonformität und Idealismus erstrebenswert sind. Liebe Grüsse Petra |
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