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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt.

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Alt 04.06.2016, 20:05   #67
Thing
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Ach, du liebes Lottchen - die paar Kommentare!
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Alt 04.06.2016, 20:07   #68
männlich Ex-Larkin
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Zitat:
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Ach, du liebes Lottchen - die paar Kommentare!
Meine Freundin will auch wieder Schuhe kaufen gehen - ich glaube nicht, dass ich das noch einmal aushalte. Auf meinem Grabstein wird stehen: "Starb beim Schuhkauf" Und dennoch war ich mutiger als jene, die sich vor bösen Kommentaren der Gegenseite fürchten...

...ich war immerhin Schuhe für Frauen kaufen!
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Alt 04.06.2016, 20:43   #69
männlich Leandra
 
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Beiträge: 771

Langweilig. This.
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Alt 06.06.2016, 09:17   #70
männlich Vinco
 
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Beiträge: 125

Zitat:
Zitat von Larkin Beitrag anzeigen
Hallo Vinco,

deine Ausführungen zeugen leider von einer Unkenntnis der politischen Geschichte - ich werde dir einmal anhand einiger Beispiele zeigen, dass eine derartige Diversität, wie sie unsere Zeit prägt, kein Novum ist.

Von der 1848er Revolution bis 1871 existierten in deutschen Ländern eine Unzahl an politischen Gruppierungen - die "Kreuzzeitungspartei", der "Bund der Gerechten" Wilhelm Weitlings, Bakunins Anarchismus, die Links- und Althegelianer, Ferdinand Lassalle und die Sozialdemokratie, Marx und die Rheinische Zeitung, die Zentrumspartei, die Fortschrittspartei und die Liberalen. Und diese Aufzählung enthält beileibe noch nicht alle jeweiligen innerparteilichen Strömungen, die sich darum bemühten, ihrer Organisation eine richtige Linie zu oktroyieren.

Dennoch wurde Deutschland in Versailles vereint - und dies erst nach langer Überzeugungsarbeit durch Bismarck - und dementsprechend konnten auch die Einigungskriege nicht aufgehalten werden.

Von den 1840er Jahren an - also eigentlich mit dem Ende des Mexikanischen Krieges (Wie Emerson sagte: "Mexiko wird uns vergiften") - herrschte in den Vereinigten Staaten eine enorm radikal geführte Debatte - in Nebraska führte John Brown eine Guerilla-Truppe an, die sklavereifreundliche Farmer ermordete und Senator Sumner wurde mit einem Gehstock fürchterlich verprügelt - über die Frage der Sklaverei und insbesondere ihrer Ausweitung in die "neuen" Staaten. Whigs, Demokraten, später Republikaner, Know-Nothings, Abolitionisten, Partikularisten, die free-soil-Bewegung und Nativisten, dazu Anti-Katholiken und Iren- und Deutschfeindliche oder -freundliche Strömungen und jene Politiker, die sich relativ frei zwischen diesen Parteien bewegten - wie Lincoln während seiner Rededuelle mit Douglas - bildeten das politische Bild in den Jahren vor dem Bürgerkrieg. Und dennoch entflammte dieser Konflikt militärisch, dennoch wurde die Sklaverei abgeschafft.

Nur, weil es eine Unzahl politischer Ideen gibt, heißt das nicht, dass die "Meinungshoheit" nicht errungen werden könnte - Parteien gehen Bündnisse ein, Parteien schalten einander aus usw. Das ist die Kunst der Politik und unsere Epoche wird nicht dadurch gekennzeichnet sein, dass lauter Parteien auf Facebook brav miteinander diskutieren. Im Gegenteil: die Radikalität der bisher geführten Debatten zeigt eher, dass kommende Konflikte mit einiger Brutalität geführt werden.
Ich kann deinen Standpunkt verstehen, Vinco, aber er lässt fundamentale Fakten des politischen Kampfes außer Acht. Die Konflikte der Zukunft werden brutal und radikal - und politische Parteien werden sich nach oben kämpfen. Deiner "Theorie" zufolge müssten andernfalls die Straßenkämpfe von 1919 noch immer andauern...

Ihr Zeuge!
Hey Larkin,

deine Aussage über meine Kommentare: "deine Ausführungen zeugen leider von einer Unkenntnis der politischen Geschichte" ist in dieser Schärfe vielleicht überzogen, trifft aber in die richtige Richtung. Mein Wissen über die Einigungskriege halte ich noch für solide bis gut, aber sobald du die Mexikanischen Kriege anführst, bin ich leider raus. Es ist offensichtlich, dass wir uns auf verschiedenen Wissensebenen treffen. Das muss nicht bedeuten, dass ich zwingend im Unrecht bin, das soll nur bedeuten, dass ich besser jetzt aufhöre, solange die Diskussion noch fruchtbar ist.

Ich hätte grundsätzlich auch noch ein paar Anmerkungen zu machen, beispielsweise dass nie bestritten wurde, dass die Menschen auch früher schon verschiedene - politische - Überzeugungen hatten, die aufeinander trafen und ich hingegen nur anmerkte, dass die Diskussion heute viel schneller geführt wird, viel breiter und vor allem viel schneller vorbei ist. Nicht, weil das Thema abgeschlossen ist, sondern weil unsere schnelllebige Informationsgesellschaft schon wieder das nächste Problemthema ausruft. Ich könnte auch anmerken, dass es bemerkenswert ist, dass weder im Angesicht von griechischen Hitlerbildern unserer Kanzlerin noch im Angesicht eines - vermutlich - russischen Einfalles in die Ukraine der politische Austausch auf globalpolitischer Ebene erstorben ist.

Aber wie gesagt, darum soll es mir gar nicht mehr gehen, denn was sollst du darauf erwidern, als nur eine Abwandlung des bereits gesagten?!

Ich danke dir auf jeden Fall für die Diskussion. Zumindest soweit es unser Gespräch betraf, war es mir eine Freude. Über den Rest legen wir mal den Mantel des Schweigens.

Viele Grüße
Vinco
Vinco ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.06.2016, 20:23   #71
Thing
R.I.P.
 
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Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Na, dann grüß ich mal meine Landsleute,
rrrhm,
auf- und abrheinischen Patrioten,
macht mir bloß keinen Unfug!

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