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Sprüche und Kurzgedanken Prosatexte, die einen Sachverhalt möglichst kurz und knapp schildern.

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Alt 13.04.2010, 10:44   #1
männlich Gram
 
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Standard Absinth

Absinth macht blind
und manchmal taub,
hat doch Van Gogh
ein Ohr geraubt.
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Alt 13.04.2010, 17:33   #2
männlich Phobipp
 
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Schön, hat mich zum Schmunzeln gebracht. Aber auch zum Nachdenken.
Denn ich habe vor einiger Zeit im Fernsehen eine Doku über Absinth gesehen, in der Studien vorgestellt wurden, die behaupten, der Thujongehalt sei damals wie heute zu gering um merkliche Wirkungen auf das ZNS zu zeigen.
Alles nur Einbildung? Ich weiß es nicht, ich hatte jedenfalls mal arge Probleme mit einem Absinth aus Spanien und das hat sich nicht wie ein reiner Alkoholrausch angefühlt...
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Alt 13.04.2010, 19:00   #3
männlich Ex-JavaScript
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Hat von einer schon die Absinth Fee gesehen.. ich leider schon mal.. und langsam glaube ich schon, dass Absinth mehr als nur ZNS verändert...^^
Aber es kommt eh immer darauf an, wie gut es gefiltert ist.. lieber aufpasssen.. aus dem Ausland würd ich da nix nehmen..
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Alt 13.04.2010, 19:12   #4
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Ich weiß es nicht, ich hatte jedenfalls mal arge Probleme mit einem Absinth aus Spanien und das hat sich nicht wie ein reiner Alkoholrausch angefühlt...
Ich bin da zwar kein Experte, aber nach dem, was man hier und da mal hört, muß ich vermuten, daß gerade bei den "weißen" harten Getränken ganz schön gepanscht wird. Womit ich nicht sagen will, daß das nicht auch z.B. bei Wein vorkommt (man erinnert sich an die Glukose-Affäre).
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Alt 15.04.2010, 10:42   #5
männlich Gram
 
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Ich trinke ja bekanntlich seit 6,5 Jahren keinen Alkohol mehr, dennoch kann ich den Absinth aus der Tschechei empfehlen, hat viel mehr Tujon oder Thujon, so 30% glaub ich und in der BRD sind nur 5% erlaubt.
Hab auf dem Zeug schon viel halluziniert, kann aber nicht mit Gewissheit sagen, ob das am Absinth lag, da ich zusätzlich Methamphetamin, Kokain, Psilocybin, Mescalin, Lorazepam und THC intus hatte.

Gesund isses sicher nicht, wie jedes alkoholische Getränk. Alk ist ein Zellgift, das jede Zelle angreift und dem Körper Unmengen von Sauerstoff entzieht, worunter insbesondere Gehirn(oder in Eurer Sprache ZNS, hehe) und Leber leiden, da diese Organe am meisten Sauerstoff benötigen. Dafür baut der Körper aber auch den Alkohol so schnell ab wie kaum was anderes.

Grüssle, oder sollte ich eher sagen Prost!?!

Gram
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Alt 15.04.2010, 10:57   #6
weiblich Ilka-Maria
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O je, Gram, du bist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wieviel ein Mensch aushalten kann!

Kennst Du übrigens den Roman "Tausend kleine Scherben" von James Frey? Darin beschreibt er seine Alkohol-Abhängigkeit und den Prozeß seines Entzuges. Das Buch hat sich gut verkauft, weil der Autor den Leser im Glauben läßt, es sei autobiografisch - ist es aber wohl nicht. Frey versteht sich einfach nur darauf, seine Leser zu packen (übrigens schreibt er auch Sachbücher über Schreibtechniken).

An seiner Geschichte hatte mich folgendes stutzig gemacht: Der Protagonist brauchte während seines Aufenthalts in der Entzugsanstalt eine schmerzhafte Zahnbehandlung. Man verweigerte ihm aber eine Betäubung mit der Begründung, er sei auf Entzug und dürfe auch diesen "Stoff" nicht bekommen, weil dies ein Rückschritt wäre. Mir kam das unglaubwürdig vor, denn ein solcher Patient wäre für einen Zahnarzt unberechenbar und die Behandlung somit ein Risiko. Jetzt frage ich Dich als Insider: Würde man so etwas tatsächlich machen oder ist das nur eine Übertreibung zwecks dramatischen Effekts?

LG
Ilka-M.

P.S.: Ich hatte mich übrigens bei meinem Kommentar oben vertan, ich meinte nicht "Glukose" sondern "Glykol".
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Alt 15.04.2010, 11:03   #7
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Zitat:
Kennst Du übrigens den Roman "Tausend kleine Scherben" von James Frey? Darin beschreibt er seine Alkohol-Abhängigkeit und den Prozeß seines Entzuges. Das Buch hat sich gut verkauft, weil der Autor den Leser im Glauben läßt, es sei autobiografisch - ist es aber wohl nicht. Frey versteht sich einfach nur darauf, seine Leser zu packen (übrigens schreibt er auch Sachbücher über Schreibtechniken).
Ilka, meinst du, Goethe hat das auch gemacht? Mit Leiden des jungen Werthers?
Nach dem ich geforscht habe, wie autobiographisch das Gedicht nun wirklich sei,
rückten immer weiter widersprüchlichere Dokumente auf. Ich kann mir auch vorstellen, dass Goethe, all die Zeugen (so viele waren es nicht) bezahlt hat und so, einen vermeidliche autobiographische Geschichte zu schreiben, ähnlich wie der oben? Der Effekt war damals schon krass.


LG
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Alt 15.04.2010, 11:39   #8
weiblich Ilka-Maria
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Sicherlich tragen viele, wenn nicht die meisten Werke großer Dichter autobiografische Züge. Ich meinte es aber etwas anders:

Bei James Frey ging es wohl eher um eine Marketing-Strategie, den Roman so zu schreiben, als schildere er sein eigenes Leben. Er ist darauf angelegt, den Leser in die Irre zu führen, d.h., ihn nicht als Fiktion annehmen zu lassen, sondern als eine Sachschilderung, die in Prosa und Dialogform gehalten ist. Bei meinen Nachforschungen im Internet bin ich darauf gekommen, daß Freys Roman reine Fiktion ist bzw. offensichtlich auf sorgfältigen Recherchen basiert.
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Alt 15.04.2010, 12:12   #9
männlich Gram
 
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Ilka-Maria, es gibt unzählige Beispiele, wo man als Jahrzehntelanger User sofort merkt, dass der Autor keine Ahnung hat, wovon er schreibt. Zahnärzte betäuben ja nicht mit Opioiden, sondern meistens mit dem Extrakt aus Koka, der die betäubende Komponente ausmacht.
Bei Dr. House kam es neulich mal so rüber, als würde man sofort tot umfallen, wenn man auf Methadon Alkohol trinkt, lol, dann hab ich mehr Leben als 666 Katzen. Ausserdem behauptet House in dieser Folge, Methadon sei wie Heroin, nur ohne Kick. OHNE KICK? Der sollte sich das Zeug mal schiessen. Und selbst bei oraler Applikation ist der Kick dem des H zum verwechseln stark und ähnlich, ausser natürlich die Toleranz ist schon derart hoch, dass es nur noch einen Normalzustand verursacht.
In dem Film "Spun" Mit u.A. Mickey Rourke findet eine Miosis statt, nachdem die User ihr Methamphetamin schnupfen, dabei erweitern sich die Pupillen bei diesem Stoff extrem.
In dem Film "Requiem for a Dream" bekommen die User grosse Pupillen, wenn sie sich Heroin drücken(glaub ich), wo es ebenfalls genau umgekehrt sein müsste.
usw.

Den von dir genannten Roman kenne ich nicht und er interessiert mich schon aus diesem Grunde nicht. Da les ich liebe "Under the Volcano" von Malcolm Lowry, der weiss wovon er schreibt. Und wenn dir "Tausend kleine Scherben" schon gefällt, wirst du von meiner (tatsächlichen) Autobiographie begeistert sein, hehe. Allerdings ist die noch in der Mache, da irgendwie noch das Happy End fehlt, rofl.

Viele Grüsse,
Gram!
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