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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 02.05.2007, 01:43   #1
MorFeus
 
Dabei seit: 03/2007
Beiträge: 230

Standard Die Kluft, die Versuchung, der Fall

Hallo,
falls jemand ein Problem mit langen Gedichten hat, rate Ich ihm, gleich wieder auszusteigen. Wer doch das Wagnis eingehen will, es zu lesen, den bitte Ich wie immer um Kritik


Die Kluft, die Versuchung, der Fall


Am Abgrund aller wüsten Träume
füllen Schatten Zwischenräume,
und Sandkörner aus langen Jahren
dicht an dicht, wie blinde Schaben.
Endlose Weiten zieht das Meer
sanft vorwärts, fließend zäh wie Teer.
Ein Ozean aus Staub und Sand,
plötzlich gespalten, mit hartem Rand.
Die schware Kluft bricht rau hervor,
ein Maul gar wie ein Weltentor,
ein Abgrund der die Zeit entgleißt,
und alles in die Tiefe reißt.
Und Ich steh hier
vor Leere zweifelnd

Da bricht ein Ding aus meinem Herz,
ein Irrlicht ohne Grimm und Schmerz.
Ein Teil des Wesens, das Ich war,
Zieht nun an Fesseln, wallend klar.
Engelshaar und Teufelsstrick,
zieht und zerrt sanft am Genick.
Der Dämon, der mein Spiegelbild,
mir dabei stolz entgegenhält,
das Ende dieses Schicksalsbands,
fester, immer fester spannt.
Und mir verspricht
was Ich längst weiß:

"Gehe weiter, nur ein kleines Stück.
Wer hinten bleibt, der bleibt zurück.
Drum, als dein Freund und Mittelsmann,
helfe Ich mit und ziehe an
am zarten goldenen Schicksalsfaden,
denn du bist schwer und vollbeladen,
mit Sorgen, Zweifeln und Scharaden,
die selten nur die deinen sind.
Drum lass dich fallen
Ich fange dich auf
hol nur tief Luft
und gebe auf"

So stehe Ich dort und zweifle noch,
hadere voll Torheit mit meinem Los.
Unter der Rose, wie man sagt,
weiß jeder was von innen nagt.
Man sucht es nicht und findet's doch,
geleitet sich selbst so aufs Schafott.
So geht es mir wie vielen schon,
ein einziger Schritt beendet den Ton,
die Saite reißt mit Misseklang,
die früher spielte im Teufelsgang.
So weiß Ich weder aus noch ein,
hypnotisiert vom schwarzen Schein,
und schreie
unwissend
entgegen dem Lauf:


"Lass
Lass mich
Lass mich doch gehn
Ich suche
suche
um zu verstehen
Ich wollte
wollte
nicht hier enden
Oder doch?
doch nicht
in deinen Händen
Der Wille geht mir aus
Ich warte
warte nicht
auf meine Taten
es zerrt und zieht
das Stück aus mir
Ich bleibe
bleibe
und warte hier
und zweifle
zweifle
was zu tun
was zu lassen
wo zu ruhen - "

Ein kichernder Laut mir die Kehle aufreißt,
das Wesen, mein Dämon, spricht zu mir dreist
mit meinen eigenen Worten, die Stimme
meiner Seele missbrauchend zum Hohne der Sinne.
Unterbricht mich hart vom stammelnden Wahn
und zeigt mir die Wahrheit
so verdammend
so zahm:

"Weder warten noch zögern,
verkürzt dir den Fall.
Am Anfang ist Leben,
am Ende die Qual.
Die Münze fällt immer,
du machst es nur schlimmer,
ob Kopf oder Zahl,
am Ende egal.
Beträufelt mit Most,
mit Honig umkost,
gebettet im Laub,
am Ende nur Staub.
Zieh nicht gegen Sonnen,
die Kraft hast du nicht.
Von allem hier bleiben
nur Narben zurück.
Der Alltag
reißt hinab
du folgst
ins Grab"

Dem nichts zu erwiedern,
mit kraftlosen Gliedern,
mit lautlosem Echo,
rezitierend das Credo
und weise geworden
durch Dämonsgesang,
ergeb Ich mich haltlos
dem stampfendem Klang.

So bin ICH das letzte Sandkorn, das fällt
von dieser, hinab, in die nächste Welt
einst zweifelnd, nun geläutert,
einst wissend, nun bereuend,
gehorche Ich wieder der Übermacht,
versinke erneut in den Tiefen der Nacht...



++zusammengefügt von cute_fighter++4.5.2007

Ich finde es ehrlich gesagt nicht toll, mein eigenes Gedicht hochpushen zu müssen, das kann Ich euch sagen
aber gerade bei diesem hätte Ich doch gerne irgendwelche Rückmeldungen, da es doch schon sehr speziell ist. Außerdem bin Ich langsam frustriert, weil mir nie jemand antwortet
Gruß
MorFeus
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