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Zeitgeschehen und Gesellschaft Gedichte über aktuelle Ereignisse und über die Menschen dieser Welt. |
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13.08.2011, 13:03 | #1 |
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400 Quadratkilometer KZ
Voran, Genossen, angepackt,
bespuckt und reibt die Hände gießt fleißig Elemente, bis euch die Schwarte kracht! Fragt nicht: "Weshalb sind sie so schwer, und ohne Tür und Fenster?" Glaubt nicht an die Gespenster, Herrn Ulbrichts Wort sei ohn' Gewähr. Macht schnell, es eilt, wir bluten aus! Rund vierzig Kilometer, das schafft von euch ein jeder, zu sichern sozialistisch Haus. Ein feiner Sonntag wird das sein: Er trägt den Namen „Rose“, Soldaten stehn in Pose – so mauert man sich selber ein! Der Freund jedoch, schon früh gewarnt, bauamtlich klar im Bilde, was ward geführt im Schilde, entkam durch Rückfahrpreis getarnt. 13. August 2011 by Ilka-M. |
13.08.2011, 13:24 | #2 |
400 Quadratkilometer
Verstehe ich es richtig,
''entkam durch Rückfahrpreis getarnt.'' nach West Berlin? LG Erman |
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13.08.2011, 13:37 | #3 |
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Richtig.
Wer nur Hinfahrt gelöst hatte, war verdächtig. Hier ein Auszug aus einem F.A.Z.-Leserbrief, der mich zu dem Gedicht inspiriert hat: "... Ein enger Schulfreund in Ostberlin war Angestellter des zuständigen Bauamtes ... Damit zuständig für die 'Plattenbauelemente' ... Bereits Mitte Juni 1961 informierte er mich darüber, daß große Serien von Bauelementen hergestellt werden, die weder Fenster noch Türöffnungen enthalten ... Am 30. Juli erwarben wir deshalb 'Rückfahrkarten' ... Die Rückfahrt haben wir nicht in Anspruch genommen. Der Verfasser dieser Leserzuschrift lebt in Eltville am Rhein. |
13.08.2011, 13:52 | #4 |
Das mit ''Wer nur Hinfahrt gelöst hatte, war verdächtig''
habe ich nicht gewusst. İch wusste nur dass man am Wochenende, nach Westen Fahren durfte.Die Verwandten besuchen. usw Denke, dass man die DDR dennoch als (AL) Arbeit's Lager bezeichnen könnte. LG |
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13.08.2011, 14:04 | #5 |
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Eher als KZ - Arbeit gab es nur begrenzt. Aber dafür 43 km Mauer und Stacheldraht, um die Menschen vor dem "faschistischen und kapitalistischen Imperialismus" abzuschirmen. Wer am Stacheldraht rührte, wurde erschossen.
Ergebnis: Ein geflüchteteter Vopo wie Schumann kommt im Westen nicht zurecht, weil die Entwicklung völlig an ihm vorbeigegangen ist- er nimmt sich das Leben. Beispiel zwei aus meinem Berufsleben: Eine Frau (privilegiert und standesmäßig der oberen DDR-Mittelschicht zugehörig - jawohl das gab es im Arbeiterstaat auch!), die ich in PC-Programmen zu schulen hatte, kam weder mit dem Tempo noch mit der Frankfurter Lebensart zurecht. Sie saß jeden Abend alleingelassen und weinend in ihrem Hotelzimmer. Das wurde mir aber erst nach der Schulungswoche bekannt - ein unverzeihlicher Fehler von mir, ich hätte mich um sie kümmern müssen. Aber im Unterricht benahm sie sich nicht gerade schutzbedürftig - eher wie eine Prinzessin, die uns die Ehre ihrer Anwesenheit angedeihen ließ. Die U.S.A. waren uns näher als die DDR - das will etwas heißen. |
13.08.2011, 14:27 | #6 |
İch gebe dir in manchem recht, wenn nicht in allem.
als ich damals 1995 in Berlin war, habe ich auch mit Menschen aus dem ehm.Ostteil zu tun gehabt. Unter manchem hörte ich auch dass sie alle enttäuscht wären, über den Westen. İch denke dass, viele Osis nur das Wochenendleben im Westen kanten (Besuch) und sich dachten, dass im Westen, alle Tage so sind wie am Wochenende. Den brutalen aber (Fairen?) Kapitalismus haben sie nicht so gewusst. İch denke aber, dass man an einem/igen beispiel/en nicht, dass ganze ausmas an unrecht in der ehm, DDR erkennen kann. Es sind Einzelschicksale, die uns zum nachdenken anregen. Natürlich die Medien in der Westlichen Welt, haben sehr viel, dazu beigetragen welchen/es Bild sich die braven Bürger, von der Kommunistischen Gesellschaften in der ganzen Welt, machen ''Sollten,/Müssten''. Die wirkliche Wahrheit in den ehm. Ostblock Staaten schreiben immer noch die selben Medien, wie vor dem Fall, der Berliner Mauer. Mich würde aber vielmehr die Amerikanisierung des Deutschen Volkes interessieren. Wie es vonstatten ging, denn K.Adenauer redete deutlicher als die heutige Kanzlerin, über die gleichen Themen. |
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13.08.2011, 14:36 | #7 |
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Beispiel Katharina Witt:
Sie heulte sich die Augen aus über den Niedergang ihrer heißgeliebten DDU. Aber wie schnell man als Star an die westlichen Fleichtöpfe kommen konnte, hatte sie schnell verstanden, nämlich als Fernsehmoderatorin - und zwar als ziemlich schlechte. Beispiel Nr. 2: Kurz nach der Grenzöffnung war ich in Erfurt. Auf der Domtreppe kamen mir kleine DDR-Bürger entgegenm, so zwischen sieben und neun Jahre alt, die schnell verstanden hatten: Sie wollten Ansichtskarten vom Dom verkaufen. Erman, der Sozialismus funktioniert nicht. Ich kenne einen Schriftsteller, der über die Grafen von Westphalen geschrieben hat. Aus diesem Geschlecht stammt Jenny, die begüterte Ehefrau von Karl Marx, der bekanntlich mit Geld nicht umgehen konnte und auf seine Frau angewiesen war. Dieser Schriftsteller sagte mir, er konnte sich mit Marx' Biographie nur schwer auseinandersetzen, solch ein Charakterschwein sei dieser gewesen. Das kann man heute auf einige Figuren anwenden, die der "Linken" angehören und gerade ganz aktuell von Wolf Biermann als "Pack" bezeichnet wurden. |
13.08.2011, 15:03 | #8 |
İch verteidige den Kommunismus NİCHT, meine Eltern haben ehm Jug. Deswegen
verlassen. Ich drücke mich falsch aus. Wie es den armen in den Osten ergangen ist, kann man sich nur dann vorstellen, wenn man vielleicht verwandte ''drüben'' gehabt haben sollte, oder sehr gute freunde, die einem nicht anlügen, und die Wahrheit sagen. İch unterschätze nie eine Propaganda, von welcher Seite sie auch agieren mag. Tatsache ist, so denkt meine Wenigkeit jedenfalls, Karl Marx hat sich gewaltig, geirrt, Man kann doch nicht Menschen, freie Individuen, in einem Schema, rein-pressen,und wer drin nicht passt wird eliminiert. Einfach Schrecklich.Punkt. Das ist unsere Sichtweise, die wir uns dadurch angeeignet haben, in dem wir von einer Bestimmten Quelle die Information bekommen haben, sprich: Zeitungen, Radio, Fernsehen Mündliche Überlieferung etc. İch frage mich nur wer kontrolliert zb. Heute New York Times, Harold News, oder Der Spiegel? Wer bedient sich je nach bedarf der Medien? Sie bestimmen doch unser Leben oder? İm Osten wusste man wenigstens, was los war, aber Jetzt? Gott sei Dank, Manches sickert durch, WikiLeaks LG Erman |
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13.08.2011, 16:01 | #9 |
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„Niiiiemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten …“
Genialer Titel, der mich ein wenig an den Titelspruch des Album der Band Havoc Unit erinnert: "Human Society Mass Concentration Camp". Ist nicht die Gesellschaft tatsächlich eine Art Konzentrationslager? Jedenfalls wird man immer von der Allgemeinheit gedrängt, zu wollen und zu tun, wovon andere denken, dass man es wollen und tun sollte (meistens, ohne es selbst zu wollen). Um aufs Wesentlich zurückzukommen, ich liebe den Sarkasmus, lediglich die letzte Strophe finde ich nicht ganz gelungen. Sie erscheint mir etwas zu künstlich und, wie soll ich es ausdrücken, ‚uneindeutig‘. |