Poetry.de - das Gedichte-Forum
 kostenlos registrieren Forum durchsuchen Letzte Beiträge

Zurück   Poetry.de > Gedichte-Forum > Fantasy, Magie und Religion

Fantasy, Magie und Religion Gedichte über Religion, Mythologie, Magie, Zauber und Fantasy.

Antwort
 
Themen-Optionen Thema durchsuchen
Alt 29.07.2013, 06:45   #1
männlich Ex-DrKarg
Gast
 
Dabei seit: 01/2012
Alter: 76
Beiträge: 3.139

Standard An den fernen Gott

An den fernen Gott

©Hans Hartmut Karg
2013

Tragen Dich Wolken oder Gestirne
Hinter Äonen von Lichtjahren fort –
Oder lebst Du verborgen und nahe
Dem hoffenden, bangenden Herzen?

Wo steckst Du bei all den Kriegen,
In den Verwüstungen der Seelen,
Wenn sie Dich anrufen und brauchen,
Vergängliche Kreaturen – wie ich?

Wo Fremdes einkehrt ist Ferne,
Unbekanntes verwirbelt die Zeit.
Können da unsere Hoffnungen
Noch sinnend auf Dich vertrauen?

*
Ex-DrKarg ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2013, 13:27   #2
weiblich Rosenblüte
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 2.163

Hallo Dr. Karg,

schönes Gedicht!

Wunderschön die 1. Strophe:

Zitat:
Tragen Dich Wolken oder Gestirne
Hinter Äonen von Lichtjahren fort –
Oder lebst Du verborgen und nahe
Dem hoffenden, bangenden Herzen?
Ich denke, dass Gott in uns lebt. Sobald ein bisschen innere Ruhe einkehrt, können wir ihn finden.

Zitat:
Wo steckst Du bei all den Kriegen,
In den Verwüstungen der Seelen,
Wenn sie Dich anrufen und brauchen,
Vergängliche Kreaturen – wie ich?
Was Gottes Wille ist, wird von den Menschen oft falsch ausgelegt. "Macht euch die Erde untertan" z.B. ist bestimmt nicht in dem Sinne gemeint, dass wir sie unterjochen sollen, sondern in dem Sinn, dass wir sie hegen und pflegen sollen und sie auch nutzen dürfen wie die Vögel des Himmels.

Weil den Menschen so vieles unklar ist, hat Gott vor 2000 Jahren seinen Sohn geschickt, damit er uns seinen Willen verkündet und vorlebt. Jesus predigte Frieden und Nächstenliebe. Kriege sind demnach nicht Gottes Wille.

Zitat:
Wo Fremdes einkehrt ist Ferne,
Unbekanntes verwirbelt die Zeit.
Können da unsere Hoffnungen
Noch sinnend auf Dich vertrauen?
Wir Menschen haben das Werkzeug in der Hand, um Verwüstungen der Seele vorzubeugen.

Lieben Gruß
Rosenblüte
Rosenblüte ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2013, 13:31   #3
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Zitat:
Zitat von Rosenblüte Beitrag anzeigen
Wir Menschen haben das Werkzeug in der Hand, um Verwüstungen der Seele vorzubeugen.

Im Gegenteil!
Wir haben das Werkzeug in der Hand, um die Schöpfung (das meine ich nicht göttlich) im nullkommanix auszuradieren.
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2013, 13:35   #4
weiblich Rosenblüte
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 2.163

Zitat:
Im Gegenteil!
Wir haben das Werkzeug in der Hand, um die Schöpfung (das meine ich nicht göttlich) im nullkommanix auszuradieren.
Ja. Wir können selbst entscheiden, ob wir gute oder schlechte Werke tun. Wenn wir auf den großen Baumeister vertrauen und auf seine Worte hören, kommt was Gutes dabei heraus.
Rosenblüte ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2013, 13:41   #5
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Zitat:
Zitat von DrKarg Beitrag anzeigen
An den fernen Gott

©Hans Hartmut Karg
2013

Tragen Dich Wolken oder Gestirne
Hinter Äonen von Lichtjahren fort –
Oder lebst Du verborgen und nahe
Dem hoffenden, bangenden Herzen?

Wo steckst Du bei all den Kriegen,
In den Verwüstungen der Seelen,
Wenn sie Dich anrufen und brauchen,
Vergängliche Kreaturen – wie ich?

Wo Fremdes einkehrt ist Ferne,
Unbekanntes verwirbelt die Zeit.
Können da unsere Hoffnungen
Noch sinnend auf Dich vertrauen?

*
Auf Deine Frage meine Antwort:
Nein.

Hast Du Dir mal den rechten, unteren, äußeren Rand der Milchstraße (zu der wir galaktisch gehören) angesehen?
In der Vergrößerung erscheinen wir als kleiner Flohdreck, und auch das nur durch die Lupe betrachtet.

Dahinter soll ein allmächtiger und gütiger Gott stehen?
Der waltende Allvater?


Tut mir leid, daß ich nicht so bewundernd schreiben kann, wie eine andere Userin.
Aber ich schreibe ehrlich.

Thing
mit besten Grüßen
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2013, 13:59   #6
weiblich Rosenblüte
abgemeldet
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 2.163

Zitat:
Hast Du Dir mal den rechten, unteren, äußeren Rand der Milchstraße (zu der wir galaktisch gehören) angesehen?
In der Vergrößerung erscheinen wir als kleiner Flohdreck, und auch das nur durch die Lupe betrachtet.

Dahinter soll ein allmächtiger und gütiger Gott stehen?
Der waltende Allvater?
Ja! Aber vielleicht kein Großvater mit Wallebart.

Evtl. der Gott des Aristoteles, der Gott als erste Ursache sieht?

"Aristoteles lehrt einen Gott, der als erster Beweger selbst nicht bewegt sei. Er sei die reine Form ohne Stoff. Er sei reines Denken, reiner Geist. Gott denke nur das Höchste und Vollkommenste und da er selbst das Vollkommene sei, denke er sich selbst. Gott bewege die Welt so wie etwas Geliebtes. Der Liebende wird bewegt, er strebt nach dem Geliebten, ohne dass das Geliebte selbst bewegt sein muss." (Peter Möller)

"Offenbar denkt sie (die Vernunft) das Göttlichste und Würdigste, und zwar ohne Veränderung; denn die Veränderung würde zum Schlechteren gehen, und dies würde schon eine Bewegung sein." (Aristoteles)
Rosenblüte ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2013, 14:10   #7
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Epikur schrieb:

Lebt das Leben!
Es gibt weder Götter noch ein Danach.
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2013, 18:58   #8
männlich Desperado
 
Benutzerbild von Desperado
 
Dabei seit: 03/2012
Ort: Erde, Europa, Deutschland, Bayern
Beiträge: 1.747

Hallo DrKarg,

da müssen wir durch. Ganz allein. Nennt sich Nacht der Sinne oder der Seele und ist eine Art Prüfung in Form erlebter und erlittener Gottesferne. Ist aber weiter nicht dramatisch, weil vorübergehend. Und nicht vergebens, schon allein dann nicht, wenn es Gedichte wie dieses hervorbringt...

Herzlich
Desperado
Desperado ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.07.2013, 20:29   #9
weiblich simbaladung
 
Dabei seit: 07/2012
Alter: 67
Beiträge: 3.073

Mir gefällt dein Gedicht auch, DrKarg. Sehr schöne, poetische Sprache.

Auf deine Frage: Eine Traumsequenz: Am Strand

Ein Mann schaut auf die Fußspuren seines Lebens im Sand. Meistens sah er die
seinen und die seines Herrn. Doch als er die Abschnitte sah und erkannte, dass
es die Zeiten seiner größten Not waren, fragte er seinen Herrn: "Wo warst du, Herr, als ich dich am meisten brauchte?" - Der Herr sprach: "Du bist mein Kind,
wie sollte ich dich je allein lassen? In diesen Zeiten habe ich dich getragen."

(Kurzfassung einer Erzählung von Margaret Fishback Powers 1964 "Spuren im Sand")

liebe Grüße,
simbaladung
simbaladung ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 30.07.2013, 05:51   #10
männlich Ex-DrKarg
Gast
 
Dabei seit: 01/2012
Alter: 76
Beiträge: 3.139

Standard Re: An den fernen Gott

Liebe Dichterinnen und Dichter, liebe Freunde,
für die freundliche Annahme meines Gedichtes und die große Resonanz danke ich sehr. Schon Martin Luther hat den fernen Gott beklagt, an den er zwar immer geglaubt hat, der ihm jedoch in schweren Zeiten klare Zeichen und Signale versagt hat. Also: "Da müssen wir durch!"(Desperado)
Egal, ob es einen Gott gibt oder nicht: Was wir hier auf dieser schönen Erde anstellen, das haben wir allein zu verantworten (vielleicht bis auf die Vulkanausbrüche). Selbst der Klimawandel kommt nicht aus heiterem Himmel. Deshalb wird es unsere Aufgabe bleiben, die von uns selbst verursachten Probleme in der Welt auch selbst zu lösen - trotz oder vielleicht gerade wegen eines fernen Gottes....
Herzliche Grüße R. R. Karg
Ex-DrKarg ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen für An den fernen Gott

Themen-Optionen Thema durchsuchen
Thema durchsuchen:

Erweiterte Suche


Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
In fernen Welten Ex Chip Tanka-, Haiku- & Senryu-Gedichte 0 19.05.2013 01:07
Der Fernen gummibaum Liebe, Romantik und Leidenschaft 1 07.06.2012 06:32
im fernen verloren Perry Düstere Welten und Abgründiges 6 17.10.2010 12:04
Amerika liegt auf einem fernen Stern Perry Gefühlte Momente und Emotionen 0 06.04.2009 19:10
Die Melodie der fernen Welten cute_fighter Geschichten, Märchen und Legenden 0 04.06.2006 14:35


Sämtliche Gedichte, Geschichten und alle sonstigen Artikel unterliegen dem deutschen Urheberrecht.
Das von den Autoren konkludent eingeräumte Recht zur Veröffentlichung ist Poetry.de vorbehalten.
Veröffentlichungen jedweder Art bedürfen stets einer Genehmigung durch die jeweiligen Autoren.