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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

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Alt 22.06.2017, 08:00   #1
Metrummatsch
 
Benutzerbild von Metrummatsch
 
Dabei seit: 05/2017
Beiträge: 24

Standard Hauptpreis dieser Nacht.

Dunkelheit umspült mich wie kalte, schwarze Milch als ich aus dem Lichtschein trete .
Sekunden später ist es wieder hell , dann dunkel ; von Laterne zu Laterne.
Eine lange Nacht hinter und einen großen Kater vor mir ,
wanke ich den Kieselweg entlang Richtung Nüchternheit .
Richtung Einsamkeit.
Den Geruch von kaltem Qualm in der Nase und Cocktail Flecken im Jackett.
Wunden die man gern in kauf nimmt ,
wenn der Krieg so spaß macht.
Und die Soldaten so schön sind.
Doch die Party ist aus .
Und obwohl der ganze Dreck langsam wieder hochkommt bereue ich nichts.
Höchstens auf dem Weg nach Hause zu sein.
In eine kalte Wohnung ,
so kalt wie das Leben darin ,
ohne Gesellschaft.

Irgendetwas stelle ich mir vor ,
es handelt von Sonne und dem Meer,
glaube ich. Und von Mädels mit dem gewissen Hang zum Abhang.
Ist dieses Leben erstrebenswert?
Ich weiß nur das es nicht mein Leben ist.
In dem meinen dieses kalte Graue etwas.
Dieses Ungeheuer das mich traurig stimmt.
Es ist der Ort an dem ich wohne, diese Luft ,
die ich atme , der Kaffee,
der nur deshalb nicht schmeckt, weil ich ihn ständig alleine trinke.
Es ist so zum kotzen,
das allein sein , meine ich.

Ich erwarte von dieser Nacht nicht
mehr viel, als ich meinen Schritten lausche.
Und irgendetwas sagt mir das ich recht behalte, als ich die kaum
wahrnehmbaren Schatten auf mich zu kommen sehe. Kenn ich euch nicht? Wart ihr mir denn nicht schon immer auf den Fersen?
Am Tag weiß ichs besser, doch jetzt.
Jetzt sehe ich eure Schemen auf mich zukommen.
Zehn Sekunden später steht ihr neben mir .
Feierabend.

Warum und wieso sind zweitrangige Fragen.
Viel mehr interessiert mich das Lied das in meinem Kopf abläuft als
die Stiefel gegen meinen Kopf prallen.
Von wegen ( aus gründen) , und irgendwie funktioniere ich nicht auf
Kommando.
Das Kommando meine Hände vor's Gesicht zu halten ist so ziemlich das einzige,
das ich befolge.
Ob's etwas bringt weiß ich nicht,
ich sehe nichts mehr.
Ich spüre nur harte Stiefel gegen meinen Kopf hämmern und als ich mich entschliesse nicht sterben zu wollen und etwas tun zu müssen , verstummt das Lied.
Ich richte mich auf und bemerke das niemand mehr da ist.
Es ist heller geworden .
Vor mir eine Fütze aus Blut und Tränen
und ich schaue auf die Uhr.
Sie tickt.
Ganz genau wie jeden Tag.
Ich stehe langsam auf und versuche
die Schmerzen zu unterdrücken.

Die Diskussion mit meinem Körper gewinne vorerst ich.
Und er die Depression.
Sie übertüncht den Schmerz.
Sie ist der Hauptpreis heute Nacht.
Ich spucke noch einmal lautstark gen Boden ,
und setze meinen Weg nach Hause fort.
Ich werde wohl einen Kaffee trinken, denke ich. Und dann tue ich es.
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