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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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14.04.2023, 09:34 | #1 |
Höhere Gewalt
Höher Gewalt
Was hat sich das Schicksal nur dabei gedacht? Es schlägt Haken wie ein Hase auf der Flucht. Hab ich in der Vergangenheit nicht genug mitgemacht? Gestrandet war ich endlich in paradiesischer Bucht. Ich wusste, dass der Frieden auf Dauer nicht bleiben würde. Wünsche neigen dazu, sich nicht zu erfüllen. Doch dass immer schwieriger und höher die Hürde, die Bestimmung in die Kniee zwingt gegen meinen Willen, verdreht mir den Verstand und den empfindsamen Magen. Der Sonne Wärme ist toll, doch erreicht sie mich nicht. Ich will die Nebelsuppe um mich herum zerschlagen. Die Familie klopft die Schulter, lächelt mir ins Gesicht. Niemand fragt, wie ich mich dabei fühle. Sieht, wie die Zuversicht, der Mut entschwindet. Welch Durcheinander herrscht im Gefühlsgewühle, weil das Schicksal endlose Fäden verbindet. Ich könnte all dem den Rücken zuwenden. Den Pfad verlassen, die ganzen Misstöne ignorier'n. Aber Sonnenaufgänge werden niemals enden. Nein, ich stelle mich! Nur so kann's funktionier'n. Candlebee |
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14.04.2023, 11:31 | #2 | ||||||
Hallo Candlebee
Mir gefällt deine Sprache, sie ist poetisch, auch der Kreuzreim gefällt mir. Was mir nicht gefällt ist das plural von Knie in S2/V4. Es wird in keiner Schreibweise mit "ee" geschrieben. Ich finde es etwas schwierig in den richtigen Rhythmus zu kommen. Ich schreibe es der Freien Form zu, da zwar Strophen eine Gliederung vorgeben, aber das Metrum eher emotionsgeleitet wirkt. Es lässt sich (für mich) kein konkretes Muster erkennen. Ich glaubte einen Anapäst zu lesen, bis ich in S1/V2 auf das Wort "Gestrandet" stieß, welches selbst dem Amphybrach angehört. Daraufhin las ich erneut und konnte die Anfänge dem Jambus zuordnen, bis ich auf S1/V2 "es schlägt Haken" stieß, wo mir erneut ein Anapäst entgegen winkte. Ich mache es mir jetzt leichter und zeige die Betonung auf, vielleicht sehe ich dann ein Muster, dass ich oberflächlich betrachtet nicht erkennen konnte. Zitat:
xXXxXxXxXxX xXxXxXxxXxXxX xXxXxXxxXxXxxX Ich denke ich sehe ein Muster, es wechselt, aber es kommt durch. Allerdings bin ich nicht mit allen Betonungen einverstanden, die hier von statten gehen. Zumindest nicht in V2. Man fällt hier zu schnell in den Trochäus und es treffen zu viele Hebungsprall aufeinander. (schlägt haken XXx/ genug mitgemacht xXXxX) Wenn sich das Muster in Strophe 2 wiederholt, bin ich gewillt es als komplex zu bezeichnen, da es dann Strophenübergreifende Rhythmik bewirkt. Den Rest des Metrum zeige ich ohne Zwischenkommentar auf. Zitat:
XxXxxXxXxxXx XxXxXxxxXxxXx xxXxXxXxXXxXxXx Bisher sehe ich, dass ein Muster nicht wiederholt wird. Es wechselt nach wie vor vom Anapäst zum Trochäus und auch die Kadenzen sind unstet. Ich denke ich gehe richtig in der Annahme, dass dieser Text Inhaltlich durchdacht aber Formal frei entstanden ist. Es macht ihn klanglich nicht weniger schön, er wirkt nur etwas willkürlich ohne Form. Die Sprache im Text täuscht aber nicht darüber hinweg, dass er ein paar Flicken nötig hat. Er wirkt etwas zu prosaisch und erzählend, als gebunden lyrisch. Zitat:
Zitat:
xXxXxxXxxXxxX xXxXxXxXxxXxXx xxXxxXxXxXxXxxX Zitat:
XxxXxXxXxXx xXxXxXxxXxXx XxXxXxxXxxXx Zitat:
xXxXxxXxXxxXxX XxXxxXxXxXxXx XxXxXxXxXxX Oh nein, Apostrophsens! Bisher gings doch so schön ohne. Nichts für ungut, das sind meine persönlichen Antichristen. Ich weiß auch gar nicht wofür sie benutzt werden in dieser Strophe, was will man hier gerade bügeln mit Auslassungen? Es tut mir leid, wenn meine Kritik vielleicht etwas harsch wirkt? Ich finde die Sprache Größtenteils angenehm, manchmal aber etwas zu überzogen und fast schon affektiert in der Formulierung, Dieses Affektierte hatte mich zuvor vermuten lassen, dass es sich um einen Anapäst handelt. Im Nachhinein sehe ich aber kaum mehr ein konkretes Metrum. Es wirkt als habe man versucht sich einen archaischen Redestil anzudenken und dann das ganze in Strophen gesetzt. Für gewöhnlich finde ich Empathie und sich in Worte hineinfühlen/denken in dieser Form toll, aber wenn die Form nicht stimmt bleibt die Wirkung oft auf der Strecke. Lg Mono |
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14.04.2023, 11:54 | #3 |
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Alter: 60
Beiträge: 1.630
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.... sorry Candle, dein Thema verstehe ich, aber es spricht mich so nicht an. Zur Theorie kann ich nichts sagen, ich schreibe auch nur nach Gefühl. Mir erscheint es einfach holperig. Es scheint so, als wolltest du schnell etwas loswerden.
Zitat: "die Bestimmung in die Knie zwingt gegen meinen Willen" Welche Bestimmung wird in die Knie gezwungen oder wirst du gezwungen? wsT dT |
20.04.2023, 11:13 | #4 |
Hallo MonoTon,
welche Mühe du dir gemacht hast. Dickes Lob und ein Dankeschön. Dieses Gedicht entstand unglaublich schnell, weil mich dieses blöde Schicksal zum wiederholten Male am Arsch gepackt und ich ein wenig, nein, ordentlich aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Deshalb waren mir alle Regeln schnurzegal. Mir war einfach nur zum heulen und ich musste meine Gedanken rauslassen. Weil ich die Zeilen so rasch geschrieben hatte, sind freilich Fehler drin. Was mir gar nicht aufgefallen war. Logisch in jener Situation. Knie ohne weiteres "e", beim Titel muss eines dazu. Und was die Apostrophe angeht, nun ja, die wollten da hin. Ich weiß nicht, ob ich hier an eine Überarbeitung gehe. Bin noch ziemlich aufgewühlt. Könnte so einiges an die Wand donnern, wenn du verstehst. Aber es kommen wieder ruhigere Zeiten ... Ein Hallo auch an dich, dunkler Traum. Hast recht, die Worte sind sehr schnell in die Tasten gehauen. Aber die mussten raus. Ob sie jemanden packen oder nicht, war dabei völlig egal. Mit der Bestimmung ist das Schicksal, die Fügung ... gemeint. Ich wollte nicht immer wieder Schicksal schreiben. Dieses hat mich in die Knie gezwungen. Wenn es kommt, dann als dicker Haufen. Danke für dein Feedback. Seid nett gegrüßt, Candlebee |
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