Gottes Liebe

[Amrit]

Gottes Liebe
ist genauso beständig wie
unsere Weigerung
sie anzunehmen.
Ewigkeit
in der Ewigkeit


Gott ist alles
ist synonym mit
Gott ist nichts


nichts ist heller als die Sonne
nichts dunkler,
als die von ihr vergessenen
Gestade


das Dunkle
kann nicht sein
erst, wenn Licht in das Dunkle dringt
ist es


nicht nur Gott kämpft gegen das Dunkle
auch Du
mußt es tun



"Der Himmel steht für niemanden offen... erst nach dem Verschwinden der Welt wird er sich öffnen."
Tertullian

[Glasbleistift]

Lieber Amrit,

dieses Gedicht gefaellt mir weniger, muss ich gestehen, beziehungsweise seine Aussage. Die Bilder sind gut. Das mag damit zusammenhaengen, dass ich ueberhaupt nicht religioes bin und nicht an Gott glaube. Zudem habe ich auch nichts gegen die Dunkelheit, bevorzuge sie sogar.

Wie ich es einmal in Gedichtform auszudruecken versuchte:

Veracious god: you are ficticious!
Mendacious mind: you are divine!

Wie dem auch sei, ich akteptiere die Einstellung anderer zum Thema und moechte hiermit keine Diskussion ueber die Existenz von Gott lostreten.

Die Zeilen "Gott ist alles ist synonym mit Gott ist nichts" koennten uebrigens fuer Verwirrung sorgen.

Ich habe dein Gedicht gerne kommentiert. Auf bald.

Gruesse vom Glasbleistift

[Amrit]

Hallo Glasbleistift,

Zitat von Glasbleistift

Das mag damit zusammenhaengen, dass ich ueberhaupt nicht religioes bin und nicht an Gott glaube.

Ich glaube auch nicht an Gott, bin aber sehr religiös: Ich hoffe, liebe, glaube an das Leben in allen Facetten, an sonst nichts.

In diesem Sinne verstehe ich auch Deine Verse

Veracious god: you are ficticious!
Mendacious mind: you are divine!

oder irre ich mich?

Diskussionen über die Existenz Gottes finde auch ich zum gähnen und meistens sinnlos - und das wollte ich eigentlich mit dieser Formulierung zum Ausdruck bringen.

Die Zeilen "Gott ist alles / ist synonym mit / Gott ist nichts".

Na ja.

Bis denne! Gute Reise!

Grüße
amrit

[Lux]

Kleine Verständnisfrage: Wie kann man nicht an Gott glauben, jedoch sehr religiös sein!? Der Glaube ist Basis für die Religion, wenn man sie ernsthaft betreibt. Andersrum könnte ein Schuh draus werden. Für Glaube braucht aus meiner Sicht keine Religion. Ich für meinen Teil habe weder das eine noch das andere in meinem Leben.

LG
Lux

[Amrit]

Hallo Lux,

Du hängst an bestimmten Begriffen, die für mich aber etwas anderes bedeuten.
Liebe, Spontaneität, Kunst, Freude am Leben, Zärtlichkeit, sind Dinge, die mir heilig sind. Nicht heilig wie eine Statue in der Kirche, sondern einfach ur-wichtig und unverzichtbar. Deshalb nenne ich das heilig.
Jeder Mensch, jeder Grashalm, jeder Stein ist heilig, weil einzigartig, unersetzbar, Teil des Ganzen, also genausowichtig wie das Ganze.

Das ist alles. Da gibt es nichts zu glauben oder anzubeten. Eine der vielen Weisen der Religiösität besteht für mich zum Beispiel darin, andern ein Lächeln zu schenken.

Auch wenn nicht viele zurücklächeln, das macht nix.

Ein Freund hier im Forum sandte mir grad einen wunderschönen Satz von Rilke:

Deshalb muß dieses als Maßstab gelten: ob man an der Einsamkeit eines Menschen Wache halten mag..

Wir hier im Forum halten Wache an der Seite einer Gesellschaft, die, das ist meine Meinung, mit allen Kräften ihre eigene Zerstörung betreibt.

amrit

[Ilka-Maria]

Wie kann man nicht an Gott glauben, jedoch sehr religiös sein!?

Das kann man sehr wohl. Religiös zu sein hat nicht unbedingt mit Gottesglauben zu tun. Es heißt nicht mehr und nicht weniger, als sich an eine Tradition, einen Brauch, eine Gruppe gebunden zu fühlen. So gesehen ist auch ein Voodoo-Gläubiger religiös. Religion bezeichnet nur eine Zugehörigkeit, also eine Konfession. Wenn jemand beschließt, daß ab sofort die Brennessel anbetungswürdig ist und sich eine Anhängerschaft dafür zusammenfindet, wird daraus auch eine religiöse Bewegung. Aber eher entscheiden sich Menschen für einen Fußballverein.

Gott spielt in den Religionen sowieso keine Rolle - er ist nur ein Instrument.

Film-Tipp: "Elmer Gantry - Gott ist im Geschäft".

[Lux]

Das kann man sehr wohl. Religiös zu sein hat nicht unbedingt mit Gottesglauben zu tun

Hmmm, ich sehe das anders.
Für mich charaktarisieren Begriffe wie Frömmigkeit und / oder Spiritualität den Begriff. Zudem bezieht sich Religion doch immer auf ein überweltliches Wesen, zumindest eine überweltliche Macht (auch im Voodoo)

Gott spielt in den Religionen sowieso keine Rolle - er ist nur ein Instrument.

Was die Ziele von Religionsführeren betrifft, so gebe ich dir gerne Recht. Reliogion und Glauben wurden schon immer instrumentalisiert. (Ein Grund mehr sich was anderes zusuchen...)
Ich finde es dennoch wichtig zwischen einem Ritus / einem Brauch und einer Religion zu unterscheiden. Auch wenn Fußball wohl für den einen oder anderen ähnliche Außmaße annimmt


@Amrit: Deine Definition ist eine äußert individuelle, schön für dich.

Jedoch, das hier:

Liebe, Spontaneität, Kunst, Freude am Leben, Zärtlichkeit, sind Dinge, die mir heilig sind. Nicht heilig wie eine Statue in der Kirche, sondern einfach ur-wichtig und unverzichtbar. Deshalb nenne ich das heilig.
Jeder Mensch, jeder Grashalm, jeder Stein ist heilig, weil einzigartig, unersetzbar, Teil des Ganzen, also genausowichtig wie das Ganze.

Das ist alles. Da gibt es nichts zu glauben oder anzubeten. Eine der vielen Weisen der Religiösität besteht für mich zum Beispiel darin, andern ein Lächeln zu schenken.

Konnte ich wohl kaum aus diesem hier heraus Lesen:

Ich glaube auch nicht an Gott, bin aber sehr religiös: Ich hoffe, liebe, glaube an das Leben in allen Facetten, an sonst nichts.

Worte haben eben nunmal eine allgemeine Bedeutung, das hat nichts damit zu tun, dass man an irgend etwas "hängt". (Kann mir nicht helfen, manchmal habe ich doch ein Problem mit deiner Ausdrucksweise, klingt für mich etwas "oberlehrerhaft") Dass jeder dann noch seine eigenen Definitionen hat, dass die Bedeutung eines Wortes eben auch aus dem Erfahrungshorizontes jedes einzelnen resultiert, mach Sprache bunter und interessanter, aber nicht eben unkompliziert in ihrem Verständnis.

LG
Lux

[Amrit]

Liebe Lux,

Du hängst an einer gewissen Bedeutung von "religiös", daran, daß sich dies immer auf einen personalen Gott oder sonstige höhere Gottheiten zu beziehen hat. Das ist aber nur ein kleiner Teil dessen, was wir aus der Religionsgeschichte kennen.

Ich zolle auch Deiner Definition Respekt, aber Du mußt zur Kenntnis nehmen, daß die nur eine von vielen ist. Es gibt ca. 1.000 christliche Denominationen, und die befinden sich alle auf dem absteigenden Ast. Die östlichen, pantheistischen (Zen, Buddhismus, Tantra, Yoga, Heidentum) befinden sich auf dem Vormarsch, und das hat damit zu tun, daß sich in der christlichen soviele Widersprüche befinden, daß sie von ihren Inhalten her nicht mehr überzeugen.

Religion fasziniert mich, auch wenn ich Atheist bin, mein Bücherschrank ist voll davon. Vielleicht klinge ich deshalb oberlehrerhaft, aber deshalb bin ich nicht schlauer als der Dackel meines Nachbarn, zumindest was Gott betrifft.

cu
amrit

[C.Alvarez]

Zitat von Amrit

Liebe, Spontaneität, Kunst, Freude am Leben, Zärtlichkeit, sind Dinge, die mir heilig sind. Nicht heilig wie eine Statue in der Kirche, sondern einfach ur-wichtig und unverzichtbar. Deshalb nenne ich das heilig.

Klar.
Autoerotik, auch autoerotische Übungen gemeinsam mit meiner Freundin sind mir ur-wichtig und unverzichtbar. Deshalb nenne ich das heilig.
Bin ich dadurch jetzt religiös?
Ehrlich?

Corazon

[Lux]

Du hängst an einer gewissen Bedeutung von "religiös", daran, daß sich dies immer auf einen personalen Gott oder sonstige höhere Gottheiten zu beziehen hat. Das ist aber nur ein kleiner Teil dessen, was wir aus der Religionsgeschichte kennen.

Is ok Amrit, auch ich habe mích mit Religionsgeschichte befasst und auch in meinem Reagl steht das eine oder andere Fachbuch darüber.

Ich stieß mich einfach hieran:

Ich hoffe, liebe, glaube an das Leben in allen Facetten, an sonst nichts.

denn nach wie vor reicht genau das für mich nicht aus um Religiosität zu beschreiben. Auch nach keiner mir bekannt religionswissenschaftlichen Definition. Warum? Weil diese Aussage keinerlei Reglement enthält und genau das ist bei religiösen Ansätzen anders.

Nun gut, deine Einstellung ist für mich eine sehr akzeptable, das möchte ich noch hinzufügen.
Oberlehrerhaft klingt für mich lediglich, dass du mir unterstellst an etwas zu hängen und dass obwohl du doch mit einer sehr schwammigen Definitiom ums Eckchen kamst. Aber was solls, ich denke über das Thema Religion, auch losgelöst vom Glauben an sich kann man bestimmt ewig diskutieren ^^

Liebe Grüße
Lux