Spiegel

[withered]

Die Spiegel dieser Stadt, sie zeigen viele Gesichter
dazwischen steht mein Herz, im Kopf der dunkle Richter
die Blicke treffen mich, in stummen Reflektionen
im Geist entsteht ein Bild, im Herzen möcht ich wohnen

Die Wut, sie hält mich kalt, im Spiegel dunkle Augen
sie schützen sich davor, sie nennen's freien Glauben
sie beten hier für Blut, sie halten fest aus Trotz
und "freie Meinung" - würg -, beschwichtigt diesen Rotz

Den Frieden bringt es nicht, den Frieden wird es rauben
der Schein, er war schon alt, wie die Scheiße weißer Tauben
der Schein, er klebt zu fest, er will mein Antlitz stehlen
der Schein, er lebt im Kopf, er wird mein Herz verfehlen

Die Beine stark gekrümmt, die Schultern viel zu schwer
die Erde gibt dir Halt, so rief es zu mir her
versinke nicht im Sumpf, sie können dich nicht sehn
am Ende musst du, wie sie auch, mit eignen Beinen gehn

Und ihr endloses Festhalten, spiegelt ihre Angst
es spiegelt sich in dir, dem selben vor dem du bangst
im Halten werden wir, endlos tanzen und uns drehn
im Fallen werden Schmerzen, in Freuden übergehn

Es war ein Lächeln dort, es kam von irgendwo
es trug mein Schmerz sanft fort, hinfort in's Nirgendwo
es huschte über's Glas, im Tanz der grellen Lichter
bekanntes, altes Ich, der Schatten wurde lichter