Namensgebung

[Rolli]

Antje Maier und Gerd Meyer
stritten vor der Hochzeitsfeier,
denn es war noch unbestimmt,
welchen Namen man annimmt.

Sie will auf Maier nicht verzichten,
wenn sie sich bald verehelichten,
und Gerd will Meyer nicht aufgeben,
so heißt er schon sein ganzes Leben.

Selbst die Kombi Maier-Meyer
geht ihm mächtig auf die Eier.
Der Name fängt mit ihrem an,
das kann nicht sein, er ist der Mann.

Doch Meyer-Maier passt ihr nicht,
weil man die Frau zuerst anspricht.
Wie endet der (Vor)-Ehestreit?
Die Hochzeit naht, es drängt die Zeit.

Man ringt um einen Kompromiss,
der hoffentlich kein fauler ist.
Das wird ein echtes Rumgeeier’,
glaubt Familienrichter Meier.

Sein Urteil wird schnell akzeptiert,
weil niemand das Gesicht verliert.
Vom Standesamt wurde bescheinigt,
man hat auf Mayer sich geeinigt.

[gryzz]

ich hätte nicht gedacht, dass es so viele Wege gibt Maier (oder eben Meyer, Mayer oder Mayer) zu schreiben...

Die Idee samt Umsetzung hat mich auch zum Schmunzeln gebracht, ich finde das war eine schöne Idee.

Storytechnisch passiert für mich aber der Überrgang von "sie gehen zum Familiengericht" zu "sie haben ein Kompromiss" sehr schnell.
Das wäre an sich kein Problem, jedoch impliziert die Zeile

Das wird ein echtes Rumgeeier'

für mich, dass es eher ein langer und komplizierter Prozess wird.
Da steht die nächste Strophe:

Sein Urteil wird schnell akzeptiert,

dann ein wenig im Gegenspruch.

Vielleicht sehe aber auch nur ich das so, wollte dir trotzdem etwas Feedback geben.

An sich aber sehr tolles Gedicht :)

[Rolli]

Hi gryzz,

vielen Dank für das Feedback.
Ich teile nach mehrmaligen Lesen Deine Bedenken und habe eine Strophe ergänzt.

Antje Maier und Gerd Meyer
stritten vor der Hochzeitsfeier,
denn es war noch unbestimmt,
welchen Namen man annimmt.

Sie will auf Maier nicht verzichten,
wenn sie sich bald verehelichten,
und Gerd will Meyer nicht aufgeben,
so heißt er schon sein ganzes Leben.

Selbst die Kombi Maier-Meyer
geht ihm mächtig auf die Eier.
Der Name fängt mit ihrem an,
das kann nicht sein, er ist der Mann.

Doch Meyer-Maier passt ihr nicht,
weil man die Frau zuerst anspricht.
Wie endet der (Vor)-Ehestreit?
Die Hochzeit naht, es drängt die Zeit.

Man ringt um einen Kompromiss,
der hoffentlich kein fauler ist.
Das wird ein echtes Rumgeeier’,
glaubt Familienrichter Meier.

Er fing an, den Streit zu schlichten,
hat einen Namen neu kreiert.
Sicher war er sich mitnichten,
als er den Vorschlag präsentiert.

Sein Urteil wird schnell akzeptiert,
weil niemand das Gesicht verliert.
Vom Standesamt wurde bescheinigt,
man hat auf Mayer sich geeinigt.


Gruß Rolli

[gryzz]

Ja, jetzt finde ich den Storyaufbau / den letzten Teil der Geschichte logischer beim Folgen.

Was mir nur an der Strophe aufgefallen ist, ist dass das Reimschema sonst im Gedicht immer aus Paarreimen (aa-bb) besteht, in dieser neuen Strophe sich das Reimschema aber zu einem Kreuzreim (a-b-a-b) ändert.

An sich ist das glaube nicht schlimm und das schöne am Kreativen ist ja, dass man Regeln auch brechen kann (ich finde dadurch wird es meist nur interresanter).

Jedoch hat man dann meistens einen Grund, die Regeln / den "Normalzustand" zu verlassen.
Ich will auch gar nicht mit meinem Kommentar aussagen, dass du es ändern solltest. Ich wollte es nur anmerken, vielleicht hast du ja einen Grund auf lager, warum du es getan hast. Oder du sagst einfach, dass es einfach Grundlos machst und keinen dafür brauchst.

Ich finde aber bei sowas ganz schön, wenn man dann wenigstens schonmal drüber nachgedacht hat, falls man dann wirklich mal drauf angesprochen wird. Oder wenn es einem nicht gefällt und man es dadurch bemerkt, es dann noch einmal zu überarbeiten.

Ich hoffe es war ersichtlich aus meinem Kommentar, was ich meine, ich finde aber das Gedicht hat sich storytechnisch zum Positiven verwandelt :)