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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 13.10.2023, 01:27   #1
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
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Beiträge: 31.111

Standard Wo keine Macht die Mauer bricht

Spricht mir ein Mensch von "man" und "wir"
dann zeig ich mich allergisch:
Ich bin kein kollektives Tier
und wehre mich energisch,
zu sitzen in dem gleichen Boot
wie Krause, Hinz und Kunz,
viel lieber litt ich größte Not,
bei üblem Schicksal,
verfluchter Mühsal -
im Leben eines Hunds.

Frei will ich sein von "man" und "wir",
ein Mensch in seinem Ich,
kein nasgeführtes Zirkustier,
dressiert auf "ordentlich".
Sperrt mich nur ein! Ich spuck darauf.
Legt mir das Jäckchen an!
Ich war noch niemals freier drauf,
als eingeengt
und eingezwängt.
Mein Geist lebt, was er kann.

13.10.2023
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
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Alt 13.10.2023, 08:52   #2
männlich Eisenvorhang
 
Benutzerbild von Eisenvorhang
 
Dabei seit: 04/2017
Ort: Erzgebirge
Alter: 38
Beiträge: 2.692

Wenn man das richtig durchziehen will, nämlich kein Massegänger zu sein, dann muss man auch mit den Konsequenzen leben. Bedeutet eigentlich auch, Ilka, dass man nicht Teil des "Wir" im Sinne eines Berufsleben würde oder sonstigen gesellschaftlichen Dingen. Denn das Hamsterrad macht das LI zu einem Teil des "Wir". Da zu relativieren oder euphemisieren bricht das "ich" vom "wir" auch nicht ab.

Übrigens: So "Wir" Menschen haben in der Regel eine geringe Empathie und ziehen durch das Leben, als wäre es eine große Projektionsfläche. Wer jedoch "Wir" genauer für sich zu definieren weiß, hat schonmal eine Hirnzelle mehr als der Aschebecher aufm Tisch.

Lg

EV
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Alt 13.10.2023, 09:05   #3
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.111

Sehe ich anders, Eisenvorhang. Wer von "man " oder "wir" spricht, ist immer darauf aus, zu kollektivieren, also andere Menschen auf seine Seite zu ziehen. Mit dem Berufsleben hat das nichts zu tun, da hatte ich zum Glück meine eigene Insel.

Klar stehe ich mit anderen Menschen in Kommunikation. Das heißt aber nicht, dass ich mich kollektivieren lasse.
__________________

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Alt 13.10.2023, 10:04   #4
männlich dunkler Traum
 
Benutzerbild von dunkler Traum
 
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 60
Beiträge: 1.615

Standard Hallo Ilka

... ja, nein, ja, jain, vielleicht habe ich deine Aussage nicht richtig interpretiert, doch ganz spontan:

Du bist nicht man und auch kein wir,
du bist du selbst, kein Menschentier.
Und doch sitzt du im selben Schiff,
wenn wir bald laufen auf das Riff.

Kombüse, Kammer oder Deck
Schließlich spülts uns alle weg.
Solltest du dies nicht kapieren,
werd ich dich zwangskollektivieren.

Deine Aussage kann auch nicht 100prozentig richtig sein, weil "wir" hier schreiben und du gehörst dazu. Trotz alledem möchte jeder einzigartig sein und sich nicht vereinnahmen lassen. Ich bin auch nicht unbedingt ein Teammensch, doch irgendwie braucht man eins.

beaux rêves
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Alt 13.10.2023, 10:37   #5
männlich Eisenvorhang
 
Benutzerbild von Eisenvorhang
 
Dabei seit: 04/2017
Ort: Erzgebirge
Alter: 38
Beiträge: 2.692

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Sehe ich anders, Eisenvorhang. Wer von "man " oder "wir" spricht, ist immer darauf aus, zu kollektivieren, also andere Menschen auf seine Seite zu ziehen. Mit dem Berufsleben hat das nichts zu tun, da hatte ich zum Glück meine eigene Insel.

Klar stehe ich mit anderen Menschen in Kommunikation. Das heißt aber nicht, dass ich mich kollektivieren lasse.
Ist schwierig Ilka, ich weiß aber was du meinst. Vielleicht habe ich eher ein Problem mit den Begrifflichkeiten (man kollektiviert sich zumindest immer dann, wenn man sozial werden muss, inwiefern du dich dann sozial adäquat verhalten kannst ist ein anderer Schuh).
Eisenvorhang ist offline   Mit Zitat antworten
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