Der omnipotente Mann (Antwort auf Das Blöken der Schafe)

[talking head]

Gebete und Wünsche nach Blasen und Pinseln und Kosen
gehn verloren in Phrasen und Winseln und Posen.
Keine Lust darin zu sehn,
verschmiert seh ich nur notgeil dich vergehn,
am Ende achtlos gar verwehn.

Dem Schäfchen im sanften Gebete
entringt noch im wildesten Sprung
der Widder gequält nur Geblöke;
seinem windigen Gesell,
gelangweilt zur Stell,
gereichen deine gequälten Laute
ungehört zum achtlos verwehten Nichts.

Der Widder zeigt den ganzen Mann,
wähnt letztbehüpfend hinten dran
dich schon rettungslos vergehn,
gar die Schöpfung selbst anflehn.
als habe deinem Leben
sie von Belang nichts mit gegeben,
weder Wert noch Resistenz;
beklagst gar deine Existenz.

Nicht aus der vollen Garbe
ganzer Lust,
notgeil nur drängt dein Begehr
dich in harten Stoßverkehr.

Sein Gemächt, prachtvoll bepinselt,
schlägt deinem ungeschützten Leib
so manche tiefe Narbe.

Hedon lacht,
verdreht zum Zeitvertreib
dir noch die schönen Augen;
die Liebe leise winselt.

Drum such dir Widder, die etwas taugen;
verlier dich nicht an lose Stecher,
verschwend auch deinen vollen Becher
nicht an betörte Seelenkriecher,
die anhänglich wie blinde Viecher
deinen reinen Quell aussaugen
und vom Seelenheil besessen
blutleer den festen Stoß vergessen;
die wirst du nimmer los.

Schäfchen, nimm einen dir, der alles kann,
halt den omnipotenten Mann.