Odale, mein Kind, nicht Odaliske!

[Rebird]

Erinnerst du dich, wie es war,
die Augen aufzuschlagen?
Dieser Glanz, wohl sonderbar,
und alles voller Fragen...

Möchte man trefflich eine Sage sagen,
muss man nur recht die Frage fragen,
denn wo kein Weg, dort auch kein Ziel,
wer ziellos bleibt, wächst ohne Stil.

In frühsten Kindertagen hat man gefragt,
nach allem, was dem reinen Herz behagt,
früh bis spät, zumeist sann, mit Akkord,
Erwartung, an ein einleuchtendes Wort.

Erst am Rad die Erscheinung durchdacht,
zu stürzendem Bach rann milchiger Saft,
die Stirne glühte, von Schleiern umweht,
lichtes Netzwerk, als die Welt entsteht.

Liebes Kind, ich will dir Antwort bereiten
auf deiner Fährtensuche, dich begleiten.
Keiner, der dich herum an der Nase führt,
Freiheit für den, dem das Wahre gebührt.

Ganz sacht, so gilt es dich anzustubsen,
den Verstand darf keiner dir verhunzen,
dass du, mein Blut, dich frei entfaltest,
du mit Gerechtigkeit im Herzen waltest.

Dich zu achten, als der holde Göttertraum,
als Sternstrahl, zwischen Zeit und Raum!
Für dein Bestreben bin ich dir der Zunder,
gerne, ja ich glaube: An dich oh Wunder!

Schöpfe Mut, noch an dem tiefsten Kerker,
keine Angst, dein heller Geist ist stärker
als Dunkelheit, selbst als der Hölle Qual,
er wird tanzen, im hellerleuchteten Saal!

Vertrauen, schwer, so millionen Ufer wiegen.
Bau neue Brücken! Versuche es, zu fliegen!
Lass deinen Worten folgen, immer die Taten!
Sei wie kühler Wind! Sei mein ewiger Atem!

ElaS.