An die Dankbarkeit

[Juju]

Ich steh' am Fenster.

Es ist geöffnet.
Die Luft riecht nach Morgenröte und der Geruch von Tau kitzelt meine Haut.
Heute will ich rausgehen.
Will meinen Mann stehen.
Und ich schmecke die ersten Sonnenstrahlen der tief stehenden Wintersonne.
Ein herrlicher Nebel aus Serotonin, Dopamin und Endorphin umhüllt mich.
Wie Berrauschend!
Und ich habe das Gefühl: Es war noch nie so schön.

Einige wenige Sekunden atme ich ein, aus.
Für einen kurzen Augenblick bin ich dankbar.
Und lass den Moment einfrieren,
mit all den schmelzenden Sonnenstrahlen.
Halte ihn fest,
wie eine innige Umarmung.
Ich möchte ihn einpacken,
wie in Butterbrotpapier.
Ich will ihn verschließen wie das Wertvollste,
dass ich besitze.
Und doch kann ich ihn nicht einsperren,muss ihn loslassen,
denn die Vögel der Morgenstunden singen von Freiheit.

Ich schließe das Fenster.
Mit Musik in den Adern und wärmenden Sonnenstrahlen in meinem Herzen
verlasse ich mein Haus und fahre zur Arbeit.
Und ich habe das Gefühl,
Ich bin nie dankbarer gewesen.