Weihnachtszeit

[Splitterface]

Und jedes weit’re Jahr zur Weihnachtszeit
vollbring ich es, dich, Liebste, zu verlieren.
Auch wenn dein Kuss so vieles mir verheißt,
will stets der letzte Monat mir zur schieren
Panik werden, die mich nachts zerreißt.

Und jedes weit’re Jahr am Tannenbaum
häng ich Erinnerungen an dich, Liebste, auf.
Die Kugeln, zahllose Gesichter deiner, kaum
vergess’nes Lächeln und den Engel oben drauf,
der du mir warst, im Sommer und im Traum.

Und jedes weit’re Jahr am letzten Tage,
mag ich nicht fassen, dass mich niemand küsst.
Warum auch du nicht, Liebste, ist die Frage,
auf die die Antwort allzu gern ich wüsst‘
und etwas schlimmer wird wieder die Lage.

Und jedes weit’re Jahr am ersten Tag,
seh ich dich, Liebste, morgens in der Stadt.
Und auch, wenn ich nicht von dir lassen mag,
weiß ich, ich seh‘ mich niemals an dir satt,
du gehst, sobald ich ein Jahr bei dir lag.