Welch Glück doch kann das Herz befallen? bei Poetry.de

Yvooo · 22.01.2024, 23:53

Welch Glück doch kann das Herz befallen,
welch Freude sich erheben,
wie scheint das Lichte warm in allen,
die stets im Heute leben.

So wie Gedanken schwerster Sinn,
den Menschen wird betrüben,
so fließt der Fluss im Rausch dahin,
auf dass er Ruhe findet.
Und sieh, das Wasser ist nicht weit,
in welchem Geist verschwindet.
Und horch das Tosen,
horch das Brausen, horch,
was innen ist, nun außen.

Er kann nicht schweigen,
kann nicht lassen,
muss versuchen,
Glück zu fassen.

Und wie er hoffend offen spricht,
sich ängstigt, dass das Herzen bricht,
so sieht er Liebste, fühlt ihr Sein,
hört sie sprechen, froh hinein:

Lass uns fortan beim andern finden,
da unser Sehnen nicht allein.
So wie sich unsre Herzen binden,
das Glücke zieht in diese ein.

kofski · 23.01.2024, 00:45

Der Freestyle Mittelteil hat was. Insgesamt klingt es mir zu geschwollen, zu altmodisch. So spricht kein normaler Mensch: "dass das Herzen bricht" oder "das Glücke zieht in diese ein."
Es wird eine kleine Geschichte erzählt, was mir sehr gefällt.
LG

unusmultorum · 23.01.2024, 22:26

vom ansatz her gar nicht mal so schlecht. nur bedenke: goethe und rilke würden heute nicht mehr schreiben wie vor hundert oder zweihundert jahren. sei in der wahl der sprache ein kind deiner zeit und keine billige kopie von wem auch immer.

Ilka-Maria · 23.01.2024, 22:40

Klingt schwärmisch - wie von Schiller inspieriert. Warum nicht? Dabei kommt Besseres heraus als bei den üblichen Verirrungen. Oft helfen Vorbilder weiter als selbsternannte Genies.

unusmultorum · 23.01.2024, 22:50

nichts gegen vorbilder, sofern man dort nicht verharrt und es bei ein paar fingerübungen bleibt. irgendwann sollte man dann aber mut fassen und sich auf den weg zu sich selbst machen.

Yvooo · 23.01.2024, 23:09

Guten Abend,

dass es aus der Zeit gefallen ist, stimmt sicherlich. So spricht niemand mehr heutzutage. Allerdings muss ich eingestehen, dass es mir noch nie sonderlich behagt hat, alltäglich oder modern in Gedichten zu schreiben. Was Schiller betrifft, freut es mich eher, dass man erahnen kann, dass ich seine Gedichte schätze

Noch eine frohe Freude

22.01.2024, 23:53	#1
Yvooo Dabei seit: 06/2023 Beiträge: 20 Meine Gedichte	Welch Glück doch kann das Herz befallen? Welch Glück doch kann das Herz befallen, welch Freude sich erheben, wie scheint das Lichte warm in allen, die stets im Heute leben. So wie Gedanken schwerster Sinn, den Menschen wird betrüben, so fließt der Fluss im Rausch dahin, auf dass er Ruhe findet. Und sieh, das Wasser ist nicht weit, in welchem Geist verschwindet. Und horch das Tosen, horch das Brausen, horch, was innen ist, nun außen. Er kann nicht schweigen, kann nicht lassen, muss versuchen, Glück zu fassen. Und wie er hoffend offen spricht, sich ängstigt, dass das Herzen bricht, so sieht er Liebste, fühlt ihr Sein, hört sie sprechen, froh hinein: Lass uns fortan beim andern finden, da unser Sehnen nicht allein. So wie sich unsre Herzen binden, das Glücke zieht in diese ein.

23.01.2024, 22:40	#4
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.111 Meine Gedichte Meine Favoriten	Klingt schwärmisch - wie von Schiller inspieriert. Warum nicht? Dabei kommt Besseres heraus als bei den üblichen Verirrungen. Oft helfen Vorbilder weiter als selbsternannte Genies. __________________ Workshop "Kreatives Schreiben": http://www.poetry.de/group.php?groupid=24

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23.01.2024, 00:45	#2
kofski abgemeldet Dabei seit: 01/2024 Beiträge: 378 Meine Gedichte Meine Favoriten	Der Freestyle Mittelteil hat was. Insgesamt klingt es mir zu geschwollen, zu altmodisch. So spricht kein normaler Mensch: "dass das Herzen bricht" oder "das Glücke zieht in diese ein." Es wird eine kleine Geschichte erzählt, was mir sehr gefällt. LG

23.01.2024, 22:26	#3
unusmultorum gesperrt Dabei seit: 01/2024 Beiträge: 40 Meine Gedichte	vom ansatz her gar nicht mal so schlecht. nur bedenke: goethe und rilke würden heute nicht mehr schreiben wie vor hundert oder zweihundert jahren. sei in der wahl der sprache ein kind deiner zeit und keine billige kopie von wem auch immer.

23.01.2024, 22:50	#5
unusmultorum gesperrt Dabei seit: 01/2024 Beiträge: 40 Meine Gedichte	nichts gegen vorbilder, sofern man dort nicht verharrt und es bei ein paar fingerübungen bleibt. irgendwann sollte man dann aber mut fassen und sich auf den weg zu sich selbst machen.

23.01.2024, 23:09	#6
Yvooo Dabei seit: 06/2023 Beiträge: 20 Meine Gedichte	Guten Abend, dass es aus der Zeit gefallen ist, stimmt sicherlich. So spricht niemand mehr heutzutage. Allerdings muss ich eingestehen, dass es mir noch nie sonderlich behagt hat, alltäglich oder modern in Gedichten zu schreiben. Was Schiller betrifft, freut es mich eher, dass man erahnen kann, dass ich seine Gedichte schätze Noch eine frohe Freude