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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 05.11.2023, 14:33   #1
Crybaby
 
Dabei seit: 11/2023
Beiträge: 3

Standard Tränen des Leben

Tränen, sie kullern, fallen, tropfen
meine Wangen süß-salzig hinab.
Aus der Trauer meines Herzen schöpfen
sie ihr Wirrwarr mit kaltem Cup.

Ein Schluck Trauerspiel und Einsamkeit.
Einen Schluck des Lobs, des Glückes Segen.
Ein Trunk der steten Machtlosigkeit
und ein Trunk des neu Erwägens.

Nun kullern, fallen, tropfen sie doch,
noch lang und mir stets treu ergeben
in ein großen gefühlsvollen Topf.
Hier mischen sich Tränen des Leben.

31 März 2021

Ein etwas älteres Gedicht von mir, nicht das schönste, aber es war einer meiner ersten "gelungenen" Gedichte. Und ein wie ich finde schöner Einstieg hier auf dieser Webseite.
Crybaby ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.11.2023, 15:15   #2
männlich MonoTon
 
Benutzerbild von MonoTon
 
Dabei seit: 04/2021
Beiträge: 1.108

Hallo Crybaby

Ich fand es jetzt nicht sehr überzeugend, leider sehr Klischee-beladen.
(tränen, herz, schmerz, trauer, einsam)
wenn es etwas gibt, dass ich beim Schreiben eines emotionalen Gedichtes gelernt habe, dann dass ich die zu vermittelnde Emotion nicht einfach ausschreibe, sondern beschreibe oder in Bilder verpacke die assoziationen hervorruft.
Eine Emotion, ohne eine vorangehende Bindung zum Leser welche ein Stimmungsbild weckt, ist ein totes Wort. So schnell ist niemand in der Lage seine Gefühle zu switchen.
Hinzukommend bin ich kein Freund von Anglizismen und die letzte Strophe wirkt irgendwie orthografisch nicht korrekt.

Zitat:
Aus der Trauer meines Herzens schöpfen

Nun kullern, fallen, tropfen sie doch,
noch lang und mir stets treu ergeben
in einen großen gefühlsvollen Topf.
Hier mischen sich Tränen des Lebens.
Ein wenig vom Aufbau her musste ich an meine alte und auch neue Version einer meiner Texte denken. Pusteblume.
In dem ich ebenfalls mit einer Satzwiederholung begonnen hatte in den ersten und letzten Strophen. Ich glaube das nennt sich Anapher.

Ich möchte nicht unhöflich sein, aber ist "gelungen" ein selbsternanntes Urteil?
Die Form ist zwar unterteilt in lesbare Strophen, aber ein Muster ist nicht erkennbar.
Weder Metrisch formell sticht es hervor, noch überzeugen mich die wechselhaften Reime, die mithin unsauber und auch nur aus Gleichklängen bestehend aufgebaut sind.

Einige formulierungen sind unbeholfen.
Es wirkt im ersten Moment Paradox (ein Thema dass ich sehr mag) aber doch leider zu widersprüchlich.
"süß-salzige tränen" Für wen süß? (süße Ironie?) Salzig ohne Frage. (faktisch) Tränen als solches würde ich nie als süß definieren.
"kalter Cup" hat Reimzwangpotenzial. Als müsste irgendwas herhalten um gereimt zu wirken. (hinab-Cup) funktioniert für mich nicht. Andere sehen das vielleicht anders. Es ist aber davon ab auch Inhaltlich befremdlich.
"das Wirrwarr anderer, aus dem traurigen Herzen des Lyr.ich schöpfen."
Ich verstehe das Bild nicht. Es wirkt wie eine reimorientierte leere Phrase.

Lg Mono
MonoTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.11.2023, 15:59   #3
Crybaby
 
Dabei seit: 11/2023
Beiträge: 3

Hallo MonoTon,

erstmal danke für deine Kritik. "Gelungen" habe ich mit Absicht in Anführungszeichen gesetzt, da ich das Gedicht auch nicht für gelungen halte. Sondern für einer der ersten Texte die Form und Ähnlichkeit eines Gedichtes hat. Es ist wie du sagst auch kein in sich stimmiges Gedicht.
Ich fand es bloß einfach als Anfangspunkt schön. Zu sehen damit habe ich begonnen und darauf aufbauend werde ich bessere und schönere Gedichte schreiben.

Liebe Grüße
Crybaby ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.11.2023, 17:39   #4
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.111

Hallo, Crybaby,

für den Fall, dass für das Gedicht eine Neufassung beabsichtigst, noch folgende Anmerkungen:

Es muss "ihren Wirrwarr" heißen (maskuliner Artikel "der Wirrwarr); ferner: entweder "des neuen Erwägens" oder "des Neuerwägens".

Ansonsten hat MonoTon schon eine Menge Richtiges dazu geschrieben. Hierzu aber noch die Frage: Wie können Wangen wissen, dass Tränen süß-salzig sind?

Besten Gruß
Ilka
__________________

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