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Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger.

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Alt 22.01.2016, 17:23   #1
männlich Volldaneben
 
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Standard Die Illuminaten

Die zeitlose Geschwisterschaft der Herz und Hirnverbunden. Oder anders ausgedrückt: Die ewige Alianz der Beherzten und Vernünftigen. Oder man könnte auch sagen: Die Liebhaberinnen und Liebhaber der zeit und formlosen Weisheit. Oder man könnte auch ganz kurz, knapp und knackig einfach scherzhaft-schelmisch und möglicherweise nicht ganz ernstgemeint „Die Illuminaten“ sagen.

Seit Anbeginn der Zeit gibt es diese Gruppe von Menschen und durch die Zeit hindurch wechselten ihre Namen, ihre Formen aber ihre Essenz ist im Grunde immer gleich geblieben. Manche Menschen glauben, dass diese Menschen über ein geheimes Wissen verfügen. JA aus einer gewissen Sicht ist dies wohl so und NEIN aus einer anderen Sicht ist es gar nicht so. Ihr sogenanntes Geheimwissen gründet auf dem Nichtwissen. Sie wissen, dass sie nichts wissen und nicht einmal dessen sind sie sich sicher. Paradoxerweise beginnt wirkliches Wissen erst ab diesem Punkt. Die Sprache erklärt vieles – ein Begriff wird durch einen anderen Begriff erklärt – aber was ist hinter den Begriffen? Das ist die Frage die man sich stellen könnte – oder man lässt es bleiben und es ist auch genauso gut.

Am Anbeginn der Zeit, als sich die Menschen in ihren Körpern bewusst wurden verfielen die meisten den trickreichen Irrungen und Verwirrungen des eigenen Verstandes. So kam es das Brüder und Schwestern sich nicht mehr als solche erkannten, die Menschen gegeneinander misstrauisch und feindselig wurden und schließlich die Waffen gegeneinander erhoben. In dieser Kultur des feindseligen Gegeneinanders leben wir im Grunde noch immer mehr oder weniger. Die Menschen machen sich sozusagen gegenseitig das Leben schwer und projizieren ihre eigenen unbewussten, verdrängten Anteile aufeinander. Das führt natürlich zu genau dem was man vielerorts erleben kann – es geht zu wie im Kindergarten – Leider sind diese Kinder schon erwachsen und richten durch ihr unbewusstes Verhalten oft furchtbaren Schaden an.

Nur in einer kleinen Gruppe war die Bewusstheit hoch genug, diese Menschen durchschauten die Illusionen des Verstandes. Sie erkannten, dass das Herz der Herrscher und der Verstand der Diener ist. Diese Menschen erkannten wie wichtig es ist die Nerven zu behalten, nicht jeden Blödsinn zu glauben sondern den Glauben an das Gute im Mitmenschen hoch zu halten und das verbindende Gemeinsame vor das offensichtlich Trennende zu stellen. Sie erkannten auch die Illusion der Außenseiter und Sündenbockkultur die nur als Projektionsflächen für verdrängte eigene Anteile dienen. Seitdem schließen sich diese Menschen öffentlich oder auch im geheimen zu inklusiven Gemeinschaften zusammen und versuchen die Selbsterkenntnis und Bewusstheit der Menschheit durch Aufklärung und Herzensbildung zu erhöhen.

Im Grunde geht es darum bei einer gelebten, bodenständigen und herzbetonten Spiritualität anzukommen. Dabei wäre es vielleicht am besten man nimmt das Wort Spiritualität erst gar nicht in den Mund. Denn es geht nicht darum irgendwelche Kulte, Riten, äußere Formen und Götzendienste zu zelebrieren und sich dann besonders gut und spirituell zu fühlen. Es geht einfach darum, hinter dem Wort Spiritualität die Essenz eines einfachen, bodenständigen und herzbetonten Lebens zu erfahren. Ein zentraler Punkt ist innerlichen Frieden mit sich selbst zu schließen und jedem Menschen unvoreingenommen von Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Überzeugung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand, gegenüberzutreten und eine Begegnung auf Augenhöhe anzubieten. Das kann nur ein Mensch der sich innerlich befreit hat von Vorurteilen, Ängsten und falsch verstandenen Anhaftungen.

Im Grunde gilt die goldene Regel: "Was du nicht willst, das man dir tut, das füg‘ auch keinem anderen zu - oder anders gesagt: Behandele andere so, wie du auch behandelt werden möchtest"

Ganz bodenständig bedeutet das, sich einfach als Mensch guten Willens in den eigenen sozialen Beziehungen zu erweisen. Sich einfach um ein gelingendes Miteinander bemühen, auch mal ein Auge zuzudrücken und sich selber nicht immer zu ernst zu nehmen. Irren und Fehlermachen ist Menschlich, man sieht es doch am besten bei sich selbst – Oder etwa nicht?

Bei sich selbst ankommen bedeutet sich in seiner Ganzheit erfahren und annehmen. Ein einfacher Mensch sein der leben will inmitten von anderen Menschen die auch leben wollen. Es geht einfach darum ganz normal auf Augenhöhe mit andern Menschen zu sein. Menschen die Stärken und Schwächen haben, die nicht alles Wissen, sich auch mal Irren und Fehler machen, die glücklich sind und auch mal traurig, die Erfolge haben und scheitern, die auf dem richtigen Weg sind und auch mal davon abkommen, sich verirren, nicht weiterwissen und sich dann doch wieder finden, Menschen die sich selbst fühlen und selbst über die Welt nachdenken, auch mal einen Blödsinn zusammen denken, nachher draufkommen und sich trotzdem mögen weil es eben Alles menschlich ist. Ich meine was erzähle ich Dir da, du weist es ja wie es ist als Mensch, wie es dir geht.

Anbei noch ein paar interessante Zeilen die Gotthold Ephraim Lessing im 18 Jahrhundert schrieb:

"Recht sehr zu wünschen, ...
... dass es in jedem Staate Männer geben möchte,
die über die Vorurteile der Völkerschaften hinweg wären
und genau wüssten, wo Patriotismus Tugend zu sein aufhört!
Recht sehr zu wünschen, ...
... dass es in jedem Staate Männer geben möchte,
die dem Vorurteile ihrer angeborenen Religion nicht unterlägen,
nicht glaubten, dass alles notwendig gut und wahr sein müsse,
was sie für gut und wahr erkennen!
Recht sehr zu wünschen, ...
... dass es in jedem Staate Männer geben möchte,
und bürgerliche Geringfügigkeit nicht ekelt,
in deren Gesellschaft der Hohe sich gern herablässt und
der Geringe sich dreist erhebt!"

Heute würde man anstatt Männer wohl Menschen schreiben. Diese Gedanken sind für viele Menschen heute wie damals kurzgesagt revolutionär. Genauso verhält es sich mit den Gedanken der Aufklärung „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ Genauso ist auch heute wie damals eines der am besten gehüteten Geheimnisse jenes das in dem Buch „Der kleine Prinz“ vom Fuchs gehütet wird: „Man sieht nur mit dem Herzen gut!“

Also kurzgesagt, im Grunde hat sich nicht so viel verändert – Immer noch gilt die bereits seit der Antike zentrale Forderung Apollons: „Mensch erkenne dich selbst!“

In diesem Sinne – Alles Gute und Schritt für Schritt geht’s voran
Volldaneben ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.01.2016, 21:32   #2
männlich Ex-Poesieger
abgemeldet
 
Dabei seit: 11/2009
Beiträge: 7.220

tja! zu direkt vielleicht um zu verfangen.

MFG!
Ex-Poesieger ist offline   Mit Zitat antworten
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