Unerwartet

[Taro]

Lea stützt den Kopf in die linke Hand und mustert Leons Profil. Seine Nase ist gerade, die Lippen schmal, die Augen braun. Etwas an ihm zieht sie an, sie will mehr, will ihn. Sie spürt ein inneres Verlangen, ihn in ihrem Bett zu wissen. Seine Klamotten auf ihrem Boden zerstreut.

Sie treffen sich ausschließlich im Irish Pub in der Südstadt. Hier gibt es das beste Bier, kaum einer ist noch fähig, ein Bier richtig zu zapfen.
Leon erwidert ihren Blick. Sie wird von dem seinen gefesselt.

„Leon“, murmelt sie, sieht ihn von unten nach oben an. „Leon.“

„Ja, Lea?“

Sie grinst und schließ die Augen. „Ich bin… verrückt nach dir“, flüstert sie.

Er lächelt und streichelt ihr Gesicht mit einer zaghaften Bewegung. Dann nimmt er es Ruckartig in die Hand und drückt seinen Daumen auf ihren Mund. „Bist du das?“

Als sie nickt, lässt er seinen Daumen zwischen ihre Lippen hindurch in die feuchte Höhle ihres Mundes gleiten. Sanft saugt sie an ihm. Es ist ihr gleich, ob sie jemand dabei beobachtet. Sie hält es für ein Schauspiel.
Er kommt ihr näher und legt die Hand, die eben noch an ihrem Gesicht ruhte, auf ihr linkes Bein. „Du wirst dich zusammenreißen müssen.“

Enttäuschung kitzelt sie. „Ach ja?“

Leon lacht leise über ihre Schmolllippen. „Ja. Ich muss dir nämlich noch etwas sagen.“ Das Lächeln verschwindet schleichend von seinen rosigen Lippen und sein Gesicht nimmt an Ernsthaftigkeit zu. „Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, einiges vorher zu erzählen.“

„Vorher?“

„Bevor du dich in ein Trugbild verliebst.“

„Wie kommst du auf die Idee, dass ich mich in dich verlieben könnte? Vielleicht will ich ja nur deinen Körper“, meint sie und zieht herausfordernd eine Augenbraue empor.

Er schmunzelt wieder. „Das glaube ich eher nicht, Fräulein. Und das ist mir auch ganz recht.“

„Ist das eine Einladung, mich in dich zu verlieben?“

Er schweigt darüber und schlägt die Augen nieder. „Lea, ich bin kein Mann, der in Monogamie leben kann.“

Ein Stich durchfährt ihren Körper, der noch eben vor Lust geglüht hatte; nun fühlte sich ihre Haut klamm unter ihrer Kleidung an. „Und du sagst, dass du möchtest, dass ich mich in dich verliebe? Tut mir leid, ich bin kein sehr masochistischer Mensch…“

„Hör mir zu“, unterbricht er sie. „Die Sache ist die: ich werde es lieben, mit dir zu schlafen, aber ich muss in der Beziehung die Freiheit haben, mich ab und an mit Männern zu vergnügen.“

Stille.

Sie sieht ihn just an und lässt das in ihr aufkommende Gefühl nicht an die Oberfläche ihre Gesichtszüge sickern. Lust.
Angespannt blickt er in ihr schönes Gesicht und glaubt, sie verloren zu haben.

Dann ihre Antwort. Rote Lippen, süße Worte. #

„Nur wenn ich mitmachen darf.“ Die Worte kullern aus ihrem Munde, aus seinen Augen sprüht Feuer.

[dr.Frankenstein]

Mal die umgekehrte Version einer weitverbreiteten Männerfantasie.
Aber immer an den Schutz denken...

[Thing]

Du meine Güte - gehts denn nicht mehr, ohne viel PiPaPo und Aufforderung gleich zu rammeln?
Und "rosige Lippen" bei einem Mann - nö, nich?

Darauf einen Pint Ale....

[Taro]

Zitat von Thing

Du meine Güte - gehts denn nicht mehr, ohne viel PiPaPo und Aufforderung gleich zu rammeln?

Das brauchst du mich nicht fragen - das ist meine erste Geschichte, die sich mit dem Thema befasst.
Aber du kannst es ja mal unter einem anderen Text dieser Sorte versuchen

[Taro]

Zitat von dr.Frankenstein

Mal die umgekehrte Version einer weitverbreiteten Männerfantasie.
Aber immer an den Schutz denken...

Immer dran denken: Es ist nur eine Geschichte und hat nicht immer was mit den Gefühlen des Autoren zu tun.

[dr.Frankenstein]

Keine Angst ich weiß das es eine Geschichte ist... aber in deinem inneren Fantasién leben diese zwei Figuren doch.. an die war das gerichtet. Nagut sie könnten es ja auch vermeiden, an Syphilis erkranken und Wahnsinnig werden.
Aber sie könnten ja auch durch das Leidenschaftsspiel Wahnsinnig werden... und den halt auf dem Boden verlieren, durch unberechenbare Komponenten.

[Ex-Poesieger]

Das verwässert mir ein bisschen die Gleitcreme.