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Liebe, Romantik und Leidenschaft Gedichte über Liebe, Herzschmerz, Sehnsucht und Leidenschaft.

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Alt 04.06.2007, 15:22   #1
männlich Perry
 
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Dabei seit: 11/2006
Alter: 71
Beiträge: 3.754

Standard Alles treibt zur Blüte

Alles treibt zu Blüte


Der Tag wächst
in den Abendhimmel
öffnet sich im Traum

Ich warte im Salon
der blauen Pagode
mit Apfelflor im Haar

Dein Kuss ist der Eintritt
ins Land des Lächelns
zugleich ein Abschiedsgruß


1. Fassung:

Der Tag wächst in den Abend
Nachtschwärze ersehnt das Licht
Lippen berühren die Haut
ertasten sich im Gesicht

Säfte steigen zur Spitze
Blätter schmachten nach Sonne
Hände umfangen Körper
bedrängen sich mit Wonne
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Alt 04.06.2007, 15:39   #2
jule
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 378

Hi,

das ist mir leider zu aufzählerisch. Eine Zeile, ein Satz. Das langweilt auf dauer. Es wirkt so, als wolltest du das mit den Reimen wieder wett machen, aber das ist dir leider nicht wirklich gelungen.
=> Verse miteinander verbinden.

Dazu kommt noch der nicht gerade neue Inhalt. Es ist alles sofort herauslesbar.
Außerdem sind die Formulierungen nicht immer Ganz gelungen:

Zitat:
Der Tag wächst in den Abend
Der Tag wird immer größer, bis er endlich zum Abend wird...ich weiß, dass das nicht gemeint ist, aber so klingt es und mit verlaub, das klingt schrecklich (langweilig).

Zitat:
Nachtschwärze ersehnt das Licht
*gähn* Relativ nichtssagend. Wenn du so etwas mitteilen willst, dann bitte innovativer.

Zitat:
Lippen berühren die Haut
ertasten sich im Gesicht
Wenn das eine gute Umschreibung für Küsse sein soll, dann weiß ich auch nicht weiter...


Zitat:
Blätter schmachten nach Sonne
Das wiederholt mehr oder weniger nur Vers zwei der ersten Strophe.

Zitat:
Hände umfangen Körper
bedrängen sich mit Wonne
Bedrängen...das klingt ja gleich wieder, als wollten die zwei Jenigen das gar nicht. Auch ansonsten wieder viel zu einschläfernd, nichtssagend, verbraucht.


Liebe Grüße,
Jule
jule ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.06.2007, 18:04   #3
männlich Perry
 
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Dabei seit: 11/2006
Alter: 71
Beiträge: 3.754

Hallo Jule,
danke für deine offene Kritik, auch wenn sie nicht besonders konstruktiv ist. Ich wäre durchaus an Alternativvorschlägen interessiert, falls du auch in dieser Richtung was zu bieten hast .
Gruß Perry
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.06.2007, 18:11   #4
Brachial-Poet
 
Dabei seit: 02/2006
Beiträge: 170

hi perry, warum so steif in einem text über gefühle?
ertasten sich im gesicht ist etwas ungeschickt.

ansonsten finde ich die grundidee der metarmophose nacht/liebe sehr ansprechend.
leider ist die umsetzung etwas ungeschickt.
worte wie drängen, ertaste, Säfte sind zu banal um in einem so kurzen text bleibenden eindruck zu hinterlassen.


michael
Brachial-Poet ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.06.2007, 18:29   #5
jule
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 378

Ist Kritik neuerdings nur noch konstruktiv, wenn man dem Autor ein neues Gedicht vorsetzt?
Nein, das sehe ich anders. Ich schreibe Gedichte nur um, wenn ich direkt inspiriert bin, dies zu tun. Gerade bin ich zugegebenermaßen nicht kreativ genug, dir etwas neues zu diesem Thema aufzuzeigen, zumal ich das Thema nicht sonderlich spannend finde. Umweltbeschreibungen und Liebe...
Ich finde, Fehler aufzuzeigen ist durchaus konstruktiv. Außerdem ist es eigentlich die Sache des Autors, sein Gedicht zu schreiben. Würde ich dieses jetzt umschreiben, und du würdest es übernehmen, dann wäre es mein Gedicht mit deiner (Ausgangs-)Idee.

Aber nungut, ein paar Vorschläge kann ich ja mal machen (auch ohne dir ein neues Gedicht zu schreiben):

Zur ersten Strophe:
V 1+2: Denkst du, du kannst die Umwelt auch anders beschreiben? Z.B. "Während wir das Licht erwarten,..."
V 3+4: Küsse kann man auch anders beschreiben: "...streichen Federn über unsere Haut", oder "...ertasten Federn unsere Lippen", oder "...finden geschlossene Augen eine neue Helligkeit"

Nicht perfekt, aber du wolltest Vorschläge


Zur zweiten Strophe:
V 1+2: Irgendwie hänge ich hier beim Zusammenhang der beiden Verse. Was haben die "Säfte" (anscheinend kochen sie ja mehr oder weniger, ein Hinweis auf Leidenschaft) mit den "Blättern" zu tun, die die Sonne suchen? Ist diese nicht längst gefunden? Tut mir leid, ohne diesen Zusammenhang kann ich hier nichts Neues entwerfen.
V 3+4: Zu Vers 4 hab ich dir ja schon gesagt, dass ich das Wort "bedrängen" nicht passend finde. Es klingt fast so, als würde einer der beiden vergewaltigt werden.
Überlege dir für die Strophe bitte selbst etwas, wenn ich es schon nicht ganz "verstehe" bzw. den Sinn nicht ganz logisch finde, schreibe ich es mal nicht neu.


So, konstruktiv genug?
jule ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.06.2007, 18:38   #6
männlich Perry
 
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Alter: 71
Beiträge: 3.754

Hallo Michael,
hast du schon mal zwei Liebende beobachtet, deren Lippen sich voller Ungeduld oder im umgekehrten Fall, zögernder Annäherung suchen, genau dieses Bild wollte ich damit umschreiben (lächel).
Was der Text aussagen soll, erkläre ich beim meinem Komm zu Jules Vorschlägen näher.
LG
Manfred

Hallo Jule,
danke für deine Vorschläge, die ich gerne zu Rate ziehen werde. Letztlich werden sie aber auch nichts daran ändern, dass du anscheinend die Zielrichtung des Gedichts allein auf das Liebespiel reduziert hast.
Der Titel gibt die Richtung vor, "Alles" treibt zur Blüte.
"Alles", damit ist z.B. das Leben im Allgemeinen gemeint, dabei könnte die Blüte der Tod (Abend) oder das Licht (Erkenntnis) sein, aber auch die Evolution der Natur oder die Erfüllung einer Liebe, je nachdem worauf der Leser sein Augenmerk legen will.
Ich hoffe, dass du damit den Zeilen -unabhängig von ihren eventuellen lyrischen Schwächen- etwas mehr abgewinnen kannst.
Gruß Perry
PS: Kritik ist ein scharfes Schwert, deshalb sollte es behutsam verwendet werden.
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2007, 15:03   #7
männlich Perry
 
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Alter: 71
Beiträge: 3.754

Hallo Zusammen,
nachdem die Reimfassung nicht so gut angekommen ist, habe ich eine Variation in freier Textform nach Motiven von Franz Lehar aus der Operette "Land des Lächels" versucht.
LG
Perry
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Alt 05.06.2007, 15:14   #8
jule
 
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Beiträge: 378

Hi,

wieso gehst du eigentlich nicht komplett auf meine Kritik ein?

Zitat:
Zur zweiten Strophe:
V 1+2: Irgendwie hänge ich hier beim Zusammenhang der beiden Verse. Was haben die "Säfte" (anscheinend kochen sie ja mehr oder weniger, ein Hinweis auf Leidenschaft) mit den "Blättern" zu tun, die die Sonne suchen? Ist diese nicht längst gefunden? Tut mir leid, ohne diesen Zusammenhang kann ich hier nichts Neues entwerfen.
V 3+4: Zu Vers 4 hab ich dir ja schon gesagt, dass ich das Wort "bedrängen" nicht passend finde. Es klingt fast so, als würde einer der beiden vergewaltigt werden.
Überlege dir für die Strophe bitte selbst etwas, wenn ich es schon nicht ganz "verstehe" bzw. den Sinn nicht ganz logisch finde, schreibe ich es mal nicht neu.
Danach habe ich schon zweimal gefragt und eine Antwort wäre nett.


Und zum Titel: Ich leite mir mir nunmal nicht ein ganzes Gedicht aus dem Titel ab. Mir ging es um den Text, vielleicht hätte ich den Titel mehr mit einbeziehen sollen, aber so innovativ erscheint er mir jetzt auch nicht. Die Blüte mit dem Tod zu vergleichen ist übrigens schon sehr...wage. Klar kommt nach der Blüte irgendwann der Tod, aber es treibt ja erst zur Blüte, von daher passt das auch wieder nicht ganz, wenn du alles, was du oben beschrieben hast, meinst.

Zitat:
PS: Kritik ist ein scharfes Schwert, deshalb sollte es behutsam verwendet werden.
Man kann auch überempfindlich reagieren Hier geht es doch auch um Verbesserung. Dabei spielt das Alter für mich keine Rolle.
jule ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2007, 17:22   #9
Appelschnut
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 279

Hey Perry!
Also, deine neue Fassung gefällt mir persönlich sehr! Ich hätte jetzt so spontan nichts zu verbessern...
Mir gefällt diese leichte und fast unmerklich daher kommende Melancholie deines Gedichtes besonders schön. Für mich klingt das Gedicht nach lauen und trotzdem irgendwie traurigen Sommerabenden im Garten. Ich finde so etwas klasse!

Schönes Gedicht, danke dafür!
Liebe Grüße, Fußballerin
Appelschnut ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.06.2007, 19:45   #10
männlich Perry
 
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Beiträge: 3.754

Hallo Jule,
sorry ich wollte nicht unhöflich sein. Aber du wirst mir schon zugestehen müssen, dass ich auf einen "Gesamtveriss", wie du ihn angestellt hast, etwas kürzer angebunden reagiere.
Dass du als Leser meinen Text nicht verstehst ist dabei ganz okay, daraus aber abzuleiten, der Text wäre falsch oder fehlerhaft, ist wie angedeutet schon ein etwas scharfer Schwerthieb. Keine Sorge, ich fühle mich nicht verletzt, ich mag nur solche oberflächliche Gefechte nicht so gern.
In meiner Antwort habe ich erläutert, dass ich verschiedene Bilder des "zur Blüte treiben" zusamengefasst habe, was vermutlich dein Problem mit den Zusammenhängen verursachte. Wenn du allerdings "bedrängen" im negativen Sinn (Vergewaltigung) interpretierst, dann kann ich nur dagegen halten, es gibt auch eine andere beiderseitige "lustvolle" Art des Bedrängens.
Wie du siehst, hat Lyrik viele Facetten und Lesarten, das macht eben den Reiz aus.
Dein Komm hat übrigens dazu beigetragen, dass ich eine neue Fassung geschrieben habe, bei der ich mich auf die Blüte der Liebe konzentriert habe, auch wenn sie letztlich nicht zur Frucht führte.
Also danke für deine Kommentare und sieh mir nach, dass ich auch nur ein Mensch bin.
LG
Perry

Hallo Fußballerin,
ja ich finde auch, dass durch das "Land des Lächelns" das zur Blüte treiben eine gewisse Leichtigkeit erhalten hat.
Danke für deine Einschätzung und LG
Manfred
Perry ist offline   Mit Zitat antworten
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