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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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13.08.2021, 08:41 | #1 |
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Unterm Feigenblatt
Mitnichten will ich unterm Feigenblatte
nach der Eva bohren Ich find doch wieder wie schon immer ein Loch und geh verloren. Doch ist die Frucht wohl süß, die Eva hatte. Man schreibt, ein Apfel wars. Nur, im Paradies, wo Schlangen hausen zwischen wilden Bäumen und spähen listig nach den Zwischenräumen, wars eine Feige, die sie Adam kosten ließ. Erkenntnis unterm Feigenblatt lässt fallen uns aus einem Himmel unsanft zur Erde. dank Gott, der wollte, dass Mann klüger werde. Drum, lieber Adam, forsche nicht nach in allem schon gar nicht nach dem Grund der Lust. Wos Paradies liegt, hast du doch stets gewusst. |
14.08.2021, 16:42 | #2 |
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Kähähä.
Ja, in der Kneipe bei Kumpels und Bier - und so weit weg wie möglich von ihr. Intimzonen, sind die ganze Lust nicht Wert, mit all den verrückten "Emotionen", und diesem Phallus-Abhack-Schwert. (Deshalb wird im Paradies die Hure am meisten verehrt) Was ich komisch finde ist die Metrik, sehr irritierend. Mitnichten will ich unterm Feigenblatte nach der Eva bohren Ich find doch wieder wie schon immer ein Loch und geh verloren. Doch ist die Frucht wohl süß, die Eva hatte. xXxXxXxXxXx XxXxXxXXxXx XxXxxXxXxXx xXxXxXxXxXx Klingt nach Absicht. Man schreibt, ein Apfel wars. Nur, im Paradies, wo Schlangen hausen zwischen wilden Bäumen und spähen listig nach den Zwischenräumen, wars eine Feige, die sie Adam kosten ließ. xXxXxxXxXxX xXxXxXxXxXx xXxXxXxXxXx xXxXxXxXxXxX Erkenntnis unterm Feigenblatt lässt fallen uns aus einem Himmel unsanft zur Erde. dank Gott, der wollte, dass Mann klüger werde. xXxXxXxXxXx XxXxXxXxxXx XXxXxXxXxXx witzig "Mann" in die Unbetonung gezwungen Drum, lieber Adam, forsche nicht nach in allem schon gar nicht nach dem Grund der Lust. Wos Paradies liegt, hast du doch stets gewusst. XXxXxXxXxxXx xXxxxXxX xXxXxxXxXxX Klingt nach einem Gefühls-Metrum-Schreiber, der eher etwas schalkhaft tänzelt. Ob das letztlich Absicht ist oder nicht, kann ich nicht sagen. Witzig! |
18.08.2021, 23:46 | #3 |
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Das ist Teil einer Kontroverse mit einem Freund, wie man Sonette schreibt. Es hatte einen ganz konkreten Anlass, eine nackte Frau im Garten und den Feigenbaum, der jetzt wieder Früchte trägt. Er hieß Alexander Schulz und schrieb ein Sonnet nach dem andern und band sie zu Kränzen. Eigentlich unschlagbar. Und auch hier bin ich schon geschlagen, denn klassisch ist das nicht. Aber ich wollte originell sein, denn ich habe darin verarbeitet, dass nicht der Apfel sondern die Feige Gegenstand des Baumes der Erkenntnis war und viel besser geeignet, zumal mein Freund ein leidenschaftlicher Apfelweintrinker war. Die Analyse der Metrik ist schon toll. Aber die Haken, die ich da geschlagen habe, sind schon Absicht gewesen. Der letzte Haken hätte auch ein Gedankenstrich sein können. Danke schön für die Analyse.
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19.08.2021, 00:04 | #4 |
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Hi! Das freut mich zu hören dass du dein Handwerk benutzt hast.
Aber es gibt nur eine einzige richtige Antwort, wie man Sonette schreibt, ihr könnt euch Kontroversen sparen: Gut, oder gar nicht. War keine Analyse, war nur Xen. Obwohl ich die letzte Zeile jetzt anders betonen würde. Wos Paradies ist xXxXx nope, eher XxxXx Klassische Sonette sind sowieso langweilig mE. Schiller und Goethe zb haben die "Xenien" geschrieben, Epigramme, Hexameter, Pentameter. Das taten sie, weil das eine etwas freiere und natürlichere metrische Form ist, bzw, schon SEHR frei und verzeihend, und sehr natürlich, weil man auch mal zwei Senkungen setzen kann zwischen zwei Hebungen, bzw von mir aus auch drei. Wenn man das Sonett mit ein paar mehr Senkungen ausstattet, oder mal einem kleinen verschmitzten Hebungsprall, wird davon nur die Kuh fetter, mE. Dieses Enjambementische Gewinsel ist wirklich niedlich, aber davon hundert Stück und die Kuh ist tot. mE natürlich. Vor Allem wenn so mancher Dichter Enjambements für ein einsilbiges Holper-Schlachtfeld hält. Und ja, das war ein kleiner Seitenhieb, aber wirklich nur ein ganz kleiner. Mein Sonett von, mittlerweile gestern, als Rohling vom 11.8., gestern, am 18.8., etwas ambivalenter ausformuliert, hier: https://www.poetry.de/showthread.php?t=95608 ist diesbezüglich noch etwas kuh-fettiger. |
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