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Alt 29.11.2006, 18:46   #1
pete
 
Dabei seit: 11/2006
Beiträge: 14


Standard Roadlife

Er betrachtet den staubigen Boden und den brennenden Asphalt als geborenes Element der Natur. Ihm blieb nichts anderes übrig als es zu akzeptieren und die Welt, Welt sein zu lassen. Die endlosen Straßen des westlichen Westens der westlichen USA waren für unbegrenzte Zeit seine Zuflucht, die mit ungewollten Absichten sein Leben durchmischten. Er heißt Lewis! Doch Persönlichkeit hat hier keine Bedeutung, denn trockener Sand und Dornsträucher haben keine Seele, die einem Jemand Beachtung schenken würden!

"Fünf Milen sind zehn Milen, zehn Milen sind zwanzig Milen."
So lautet das eiserne Gesetz der Savanne, das keiner missbrauchen kann. Die Paragraphen sind Abseits des geschmolzenen Asphalts in die Landschaften gezeichnet, für Wesen der loyalen Welt unantastbar, für die Spezies Tier mit dem Namen Leben versehen. Ein Gepard hat in der Bronx keine Chance, warum sollten Menschen im Dasein der Natur eine haben? Diese Fragen, vergleichbar mit "Warum sterben Ärzte?" sind ein Teil des juristischen Projekts der naturellen Erde.
Die Sonne zündete den Luftraum, nichts für einen Großstädter, wie Lewis. Im fehlte es an Einrichtungen, die das abstrakte Unterhaltungswesen des städtischen Lebens unterstützten, ganz zu schweigen vom leiblichen Wohl, welches er vermisste. Es bringt nichts durch die Wüste Nevadas zu schlendern und von Zufällen zu träumen. Er aber erkennt darin einen Sinn. Er spielt auch täglich Lotto!
Die Straßen wurden länger, die Hoffnung kürzer. Seine Reserven gaben allmählich den Geist auf und belasteten ihn um das zehnfache. Lewis` Körper, staubüberzogen, wurde nicht stärker, abgesehen seines Glaubens an das, das man in diesem Falle nicht hoffen sollte.
Er beschloss auf eine naheliegende Erhebung des Klimazimmers zu steigen, in dem er sich befand. Sein Ziel, die Begutachtung des Überlebens. Nach einiger Zeit besiegte Lewis den Berg, doch das eigentliche Foltern fand kein Ende. Nicht nur das die Sonne gab was in ihrer Macht steht, nein die Sicht war klar und deutlich. In dem Fall ist die Negativität, noch als eine positive Lebenslage anzusehen! Schätzungsweise 20 Milen konnte der Mensch überschauen. Mit seinen Gedanken lief er schon am Horizont, sein Selbst aber noch in dessen Gegenwart-keine Chance, Kleiner! Die Natur hat wohl doch alles richtig gemacht. Ich gebe ihr, sie gibt mir! Der Kreislauf ist nicht offen sondern fest gebunden. Er kann gestoppt oder dramatisch angekurbelt werden.
Nun sitzt der Mann da und hat einen kleinen Schock. Ein richtiger Horror! Aber was will man machen, wenn tote Flora sich gegen einen auftrumpft. Er nimmt etwas Staub, ballt seine Hand zu einer Faust und lässt ein kleine Öffnung. Der Staub weht über sein Gesicht, anschließend wieder zum Grund der Realität. Kann so eine Szenerie real sein?
"Warum ich?"
Doch das Selbstmitleid hilft alles nichts, wenn man die Nacht hier draußen überstehen will, denn Schlafen ist der einzige Plan, für einen nicht festgelegten Zeitraum von sechs Stunden(?)...
Plötzlich, sein Erwachen erfolgt! Kann es aber nicht glauben durch welche Ursache. Das Geheule einer Sirene vernahm, das dafür zuständige Organ.
"Was ist los?"
Lewis liegt auf einer Matratze, die ihn anscheinend eine längere Zeitspanne durch den Schlaf trug. Eine Tür, nicht weit weg, blickt ihm zu. Sie lässt sich öffnen und die Unverständlichkeit kommt immer mehr. Ließt er gerade wirklich das Schild "34th Street"? Das nichts wissende Opfer geht ein Stück den Gehweg entlang und beobachtet die alltägliche Prozedur zweier Mitglieder des politischen Systems. Eine Verhaftung vor staunender Kulisse. Er kennt das doch irgend woher und sein akademisch trainiertes Gehirn versteht nach und nach was passierte:
"Der Stoff war wohl schlecht!"
Oder ist Lewis doch ein Gepard, der sich in der Wüste New Yorks verirrte und in der Kargheit Nevadas erwachte?
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