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Philosophisches und Nachdenkliches Philosophische Gedichte und solche, die zum Nachdenken anregen sollen.

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Alt 23.02.2022, 22:09   #1
männlich Flamboyant
 
Benutzerbild von Flamboyant
 
Dabei seit: 02/2022
Ort: Schweiz
Beiträge: 1

Standard Pompeji

Hallo Zusammen Da dies mein erster Beitrag ist, einige Worte vorher. Ich habe von einigen Tagen beschlossen, mich einmal als Dichter zu versuchen. Da ich weder mit den Regeln vertraut bin, noch sonderlich viele Gedichte gelesen habe, nehme ich an, dass das folgende gegen jede mögliche Regel der Kunst verstösst. Ich würde mich deshalb besonders über eine stilistische Kritik freuen, um meine literarische Handfertigkeit zu verbessern. Liebe Grüsse und danke im Voraus

Pompeji

Am Fuss des Berges der Tag erwacht
Das brave Volk sich an die Arbeit macht

Die Stadt, durchdrungen von Leben
Als dann aus dem nichts Sie beginnt zu beben

Die Statuen einst ruhmreicher Krieger
Sie sind unbedeutender Marmor wieder

Als das Beben erschwacht, die Menschen halten Inne
In der lebenden Stadt, nun herrscht Totenstille

Bis ein Ruf sie zerreisst
„Es geschieht auf der Götter Geheiss
aber mir ist`s nicht geheuer,
der Vesuv, der Vesuv, er speit Feuer“

Als diese Worte erklungen, der Himmel entflammt
Das Leben verklungen, der Tod verdammt

Glühende Steine, stinkend nach Schwefel
Treffen auf Tempelmauren, zerstören Frevel

Die ganze Stadt fängt Feuer, beginnt zu brennen
Wer noch kann, schreit, beginnt zu rennen

Der Wirt, ein alter Mann, Müde zu sein
Erwacht zum Leben, holt den Wein

Er schreit nun, dass von jedem gehört
„Unsere Welt, unsere Welt, sie wird zerstört,
der Tod heute, der ist gewiss,
und dass keiner von euch jetzt vergisst,
sage ich euch, wir treten vor die Götter, tun wir es ihnen Gleich
Tanzt, lacht, ertränktet euch in Wein und verschlinget das Fleisch
Also rennet nicht davon, holt das Bier
setzt euch hin und trinkt mit mir“

Als diese Worte erklungen, die Erde verbannt
Das Leben besungen, der Tod entmannt

Zwischen verkohlten Leichen
Feinde sich nun die Gläser reichen

Inmitten brennenden Olivenhainen
Singende, Tanzende, lachen, weinen

Im Wirtshaus, hundert Frauen, Männer, nackt, eng verkeilt
Als die Balken brechen, Frauen, Männer, der Tod ereilt

Auf Wein getränkten Betten Edeldamen
sich vergnügend mit des Mannes Kurtisanen

Und so der ganze Tag vergeht
Bis Asche sich über die Bürger legt

Das Leben, begrenzte Zeit
Durch Tod für die Ewigkeit
Flamboyant ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.03.2022, 09:56   #2
männlich dunkler Traum
 
Benutzerbild von dunkler Traum
 
Dabei seit: 02/2021
Ort: mit beiden Beinen in den Wolken
Alter: 60
Beiträge: 1.614

... hallo Flamboy,
Versuch macht klug, hoffentlich. Für mich sieht es so aus, als ließest Du Dir immer mal zwei echte und unechte Reime einfallen und wartest dann auf den nächsten Einfall. Alles irgendwie unzusammenhängend und somit unverständlich. Es lässt sich nicht flüssig lesen, weil ich immer wieder neu überlegen muss, was dies nun bedeuten soll.

"Der Wirt, ein alter Mann, Müde zu sein Erwacht zum Leben, holt den Wein"

klingt für mich wie: Das Mädchen sei bei solchen Gelegenheiten immer unangenehm akzeptable Trinkgelder.
Auch ist es bekömmlicher, wenn die Silbenzahl in den Zeilen annähernd gleich bleibt.

wünsche schöne Träume
dunkler Traum ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.03.2022, 10:08   #3
weiblich Ilka-Maria
Forumsleitung
 
Benutzerbild von Ilka-Maria
 
Dabei seit: 07/2009
Ort: Arrival City
Beiträge: 31.104

Guten Morgen,

du hast es dir ein bisschen zu einfach gemacht. Die vielen Parzipien und die zum zum Teil verschwurbelte Syntax fördern nicht gerade den Lesegenuss. Außerdem geht es mit der Groß- und Kleinschreibung durcheinandern. Weiterhin stört die epische Länge. Ich hätte es kürzer gemacht und den Fokus auf die Geschwindigkeit gelegt, mit der diese Stadt komplett zugeschüttet wurde. Immerhin hatte keiner der Einwohner mehr Gelegenheit, auch nur ein paar Meter davonzulaufen. Man holt den Leser auch näher an ein Gedicht heran, wenn man ein Einzelschicksal in den Mittelpunkt stellt. Das könnte z.B. ein Rückkehrer von einer Reise sein, der seine Stadt nicht mehr wiederfindet oder das Drama aus der Entfernung mit ansieht.

Aber aller Anfang ist schwer. Ohne die Befassung mit Grammatik, Rechtschreibung und den Grundregeln der Dichtung geht es nicht, selbst dann nicht, wenn man in freien Versen oder freien Rhythmen schriebe.

VG
Ilka
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
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Stichworte
antike, dekadenz



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