Kinder

[Udo69]

Seht wie sie gar fröhlich lachen,
seht wie glücklich sie sind.
Seht welches Gesicht sie machen,
wie es kann nur ein Kind.

Die Natürlichkeit nicht verloren,
so zeigen sie es nur,
echt, rein und auch unverhohlen,
die reine Freude pur.

[Ilka-Maria]

Zitat von Udo69

Seht wie sie gar fröhlich lachen,
seht wie glücklich sie sind.
Seht welches Gesicht sie machen,
wie es kann nur ein Kind.

Die Natürlichkeit nicht verloren,
so zeigen sie es nur,
echt, rein und auch unverhohlen,
die reine Freude pur.

Udo, Udo ... weshalb gibst Du Dir nicht ein bisschen mehr Mühe? Hier holpern und stolpern die Verse, und die Wortwahl lässt viel zu wünschen übrig. Was machen Kinder denn für Gesichter? Schneiden sie vor lauter Fröhlichkeit Grimassen, um andere Menschen zum Lachen zu bringen? Strecken sie Leuten, die sie blöd finden, vor lauter Ehrlichkeit die Zunge raus?

Und wie ist "Natürlichkeit" definiert? Dann kommt in den letzten beiden Versen gleich dreimal das Wort "rein" vor ("pur" bedeutet ja nichts anderes).

Wo ist in Deinem Alter der Wortschatz unserer reichen deutschen Sprache? Mach diese Truhe auf und wühle darin!

Seht ihr, wie sie fröhlich lachen
seht, wie glücksbeseelt sie sind,
heitere Gesichter machen,
das kann arglos nur ein Kind.

Unverbildet, unbefangen,
voll des Charmes von Natur,
Jugendschmelz auf zarten Wangen,
Kinder sind die Freude pur.

Wobei mir das Wort "pur" als Verlegenheitsreim ebenfalls weh tut. Im Augenblick habe ich aber nicht die Zeit, mich noch gründlicher mit dem Text auseinanderzusetzen. Er soll ohnehin nur eine Anregung sein.

LG
Ilka

[Udo69]

Danke für deine Anregungen. Auch hier handelt es sich um ein altes Gedicht von mir. Die Wortwahl von damals spiegelt eben diese meine Epoche wider. Für mich ist das eine Art Tagebuch.

Wenn man selbst mal über 20 Jahre zurück geht und selbstverfasste Gedichte aus dieser Zeit liest, dann würde man bestimmt den einen oder anderen Vers anders Schreiben.
Aber geht es darum stets an einem Gedicht rumzubasteln. Der eine rät zu der Wortwahl der andere würde das so ausdrücken. Ich habe es damals eben so ausgedrückt und baue darauf, dass der Inhalt wichtiger ist.

Der Satz "seht welches Gesicht sie machen" steht einfach für ihre ehrliche Mimik. Kein Kind wird dir ins Gesicht lächeln und denken, ibist du mal blöd. Erwachsene können das. Diese Ehrlichkeit in der Mimik von Kindern ist für mich eine reine Natürlichkeit also Echtheit von Gefühlen, die wir Erwachsenen meist schon verloren haben.

[Ilka-Maria]

Zitat von Udo69

Der Satz "seht welches Gesicht sie machen" steht einfach für ihre ehrliche Mimik. Kein Kind wird dir ins Gesicht lächeln und denken, ibist du mal blöd.

Mit solchen Urteilen bin ich vorsichtig. Es kommt auf das Alter des Kindes an. Ich habe gelernt, die Lern- und Anpassungsfähigkeiten eines Kindes nicht zu unterschätzen. Es ist erstaunlich, wie früh Kinder bereits versuchen, ihre Mitmenschen auszutricksen. Der Unterschied zu einem ausgebufften Erwachsenen liegt lediglich darin, dass Kinder diese Disziplin noch nicht perfekt beherrschen. Wo es entlang geht, kapieren sie aber bereits im zarten Vorschulalter.

[Udo69]

Da hast du recht. Ich habe eben diese Beobachtung selber bei Kleinkinder gemacht.

[Merith]

Lieber Udo69,

in seiner Natürlichkeit ein liebenswertes Gedichtchen.
Ich glaube nicht, dass Vorschulkinder schon tricksen, es ei denn sie haben es beizeiten von den Eltern gelernt.

Lieben Gruß
Merith

[Ilka-Maria]

Zitat von Merith

Ich glaube nicht, dass Vorschulkinder schon tricksen, es ei denn sie haben es beizeiten von den Eltern gelernt.

Ich weiß nicht, wie Du zu dieser Vermutung kommst. In allererster Linie lernen kleine Kinder von anderen Kindern, oft von den eigenen Geschwistern. Das ist aber gar nicht in jedem Fall notwendig, denn selbst ein Kleinkind hat bereits genügend Intelligenz entwickelt, Mutter und Vater gegeneinander auszuspielen, wenn es darum geht, etwas zu erreichen oder ein Verbot zu umgehen. Oder die solange quengeln, kreischen und brüllen, bis die Eltern entnervt aufgeben - eine Kraftprobe, die meistens das Kind gewinnt.

Kinder, die noch klein sind, sind nicht automatisch Engel oder unbeschriebene Blätter. Auch sind nicht alle fröhlich, unbekümmert und natürlich, denn dazu ist schon zu viel an Wesenszügen angelegt, die auch in die andere Richtung schlagen können. Deshalb gibt es auch stille, in sich gekehrte Kleinkinder, über deren "Natürlichkeit" mangels fröhlich geäußerter Lebensfreude kein Erwachsener ein Wort verliert, denn solche Kinder wirken nicht sonderlich charmant. Kinder sind Personen, in denen der Charakter weitgehend genetisch festgelegt ist, der Rest an Potential muss sozialisiert werden. Deshalb sind Kinder ihrem Wesen nach ernst zu nehmen statt sie zu romantisieren.

[Merith]

Jeder, wie er meint, liebe Ilka-Maria.

Lg
Merith