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Alt 28.11.2019, 21:34   #1
weiblich Maxi87
 
Dabei seit: 11/2019
Beiträge: 9


Standard Traumgeschichten

1. Immer wieder
Sie stand vor ihm. Langsam und konzentriert knöpfte sie sein Hemd auf. Er stand da wie versteinert. Er schien nicht zu wissen was er von der ganzen Sache halten sollte. Nachdem sie den letzten Knopf geöffnet hatte, fuhr sie mit ihren Händen seinen Oberkörper hinauf bis zu seinen Schultern. Er seufzte leise. Sie ließ ihre Hände an ihre Seite fallen, trat einen Schritt zurück. "Wenn ich jetzt aufhöre, können wir so tun als ob nichts wäre"
Das war eigentlich eine Frage. Er antwortete nicht.
Er ging einen Schritt auf sie zu, legte seine Hand auf ihren Hinterkopf und zog sie zu sich ran. Dann küsste er sie vorsichtig.
Es war ein komischer Kuss. Kalt und zu feucht.

Im nächsten Moment plumpste ein kleiner Körper neben ihr ins Bett. "Mamaaaa" nörgelte das kleine etwas. Noch disslig vom Traum und etwas verwirrt hielt sie die Bettdecke hoch, damit ihr Kind darunter krabbeln konnte.
Oh. Sie hatte geträumt. Schon wieder. Von ihm.
Sie seufzte.
Wann hatte das angefangen?





Traumgeschichten meint hier: aus meinen Träumen mache ich kleine Geschichten, Momentaufnahmen. Es darf gern wild drauf los interpretiert werden. Hinweise zu Grammatik/ Rechtschreibung sind willkommen (das ist schon immer mein Schwachpunkt, vor allem Kommatas
Maxi87 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.11.2019, 21:36   #2
weiblich Maxi87
 
Dabei seit: 11/2019
Beiträge: 9


Standard 2. Kein Kuss

Es ist dunkel und kalt. Sie stehen an der Tram Station und warten auf die nächste Bahn. Sie umarmen sich, die Gesichter nah beieinander. Haut an Haut. Wange an Wange. Wärme und Zartheit. Ihre Gesichter tanzen miteinander. Eine Wange gleitet über die andere, Lippen ziehen aneinander vorbei, Nasen streicheln sich. Immer wieder. Kein Kuss der Welt könnte aufregender sein. Ihr Atem wird zu zittrigen Wölkchen.
Maxi87 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.11.2019, 00:40   #3
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302


servus -

bin total begeistert von dieser kurzprosa. hoffe es kommt noch viel mehr von dir!

vlg
r
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.11.2019, 07:39   #4
weiblich Maxi87
 
Dabei seit: 11/2019
Beiträge: 9


Vielen Dank für dein Feedback.
Mal schauen was mein Unterbewustsein noch
So ausspuckt XD
Maxi87 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.12.2019, 19:37   #5
weiblich Maxi87
 
Dabei seit: 11/2019
Beiträge: 9


3. Das Klavierstück
Der Raum ist groß. Nur spärlich eingerichtet. Ein großer Sessel und ein Flügel. Zwei Seiten des Raumes sind aus Glas. Es ist Nacht und die Stadt leuchtet gelb, rot, grün und orange. Jeder will irgendwo hin. In dem Raum merkt man nichts von der künstlichen Hektik. Alles ist friedlich. Sie sitzt in dem Sessel. In ihrem Schlafanzug, weiche Socken an den Füßen, die Decke um sich gewickelt. In der Hand eine große Tasse mit warmen Tee.
Sie nimmt einen Schluck und schaut aus dem Fenster. Mit einem leisen Knarren öffnet sich die Tür. Fast lautlos betritt Er den Raum. Ein kleines Lächeln huscht über ihr Gesicht. Er trägt einen Smoking. Die tintenblauen Haare in einem unordentlichen Dutt gebändigt. Er trägt Chucks zu dem Smoking. Das lässt Sie breit grinsen. Wie typisch für Ihn. Ohne ein Wort setzt er sich an den Flügel und beginnt zu spielen. So etwas hat Sie noch nie gehört.
Was leicht, schnell und unbedacht beginnt wird schon nach kurzer Zeit langsam, und bedrückend. Die Töne werden dunkler, schwer, zäh wie Honig. Die Abstände zwischen den Tönen werden immer länger. Auf einmal bleiben sie ganz aus. Nur kurz, gerade lang genug damit es auffällt. Dann sind die Töne wieder da. Es dauert lange bis sie wieder heller werden, schneller nacheinander ertönen.
Und dann trifft es Sie wie ein Schlag: Er spielt sich selbst!
Maxi87 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.12.2019, 19:54   #6
männlich Ex-Ralfchen
abgemeldet
 
Dabei seit: 10/2009
Alter: 77
Beiträge: 17.302


Hallo M87 -

einfach sensationell.

vlg
r
Ex-Ralfchen ist offline   Mit Zitat antworten
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