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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken.

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Alt 22.10.2006, 00:58   #1
Shlice
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 9

Standard Motten

Taumelnde Motten
engelsgleich
schneeweiß
flügel, fedrig und weich

Schweben der Lampe entgegen
Leiber, so leicht
flattern ins Licht
aus der Nacht heraus

Es knistert kurz
unter der Lampe stehe ich
schaue in den Schein
und denke für mich:

ob der beleuchtete Weg der Richtige ist?
Shlice ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.10.2006, 01:24   #2
Hypokrit
 
Dabei seit: 09/2006
Beiträge: 123

Standard RE: Motten

Das gefällt mir sehr gut,
stilistisch ist es ganz was anderes als deine Gedichte zuvor.

Der erste Abschnitt besteht bis auf das "Motten" nur aus Adjektiven, was sehr passend und gefühlvoll ist. Der Zweite geht geht ähnlich stimmig weiter, mit dem Licht auf dem die Motte zufliegt hat man aber bereits eine ungute Vorahnung, man kennt ja was dann passiert... Der Wechsel in die "Ich" Perspektive gefällt mir auch, das ist abwechslungsreich und logisch für den Schlußsatz, der das Gedicht wirklich überzeugend macht und der auch nachdenklich macht.
Den Rest am Ende mit den Flügeln würde ich raten wegzulassen. Man weiß ja was mit den Motten passiert und der wichtigere Satz war der davor. Verbessern solltest du außerdem noch das: "der Richtige" das wird groß geschrieben.

Ansonsten hat es mir gefallen und ich weiß auch nicht ob man lieber den beleuchteten Weg gehen sollte... Motten haben wohl das Problem das die Welt für sie fast nur noch aus Irrlichtern besteht und sie nicht das natürliche Licht von der künstlichen Beleuchtung unterscheiden können. Vielleicht ist der beleuchtete Weg doch der Richtige, wenn man sich vorher ansieht woher das Licht kommt und ob es einen in die Bestimmung bringt oder in die Irre führt...
Hypokrit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.10.2006, 01:27   #3
Shlice
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 9

Hallo...
Vorschlag dankend angenommen und Änderung erfolgt
Shlice ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.10.2006, 10:51   #4
Michael
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 94

Standard RE: Motten

Hallo Shlice,

Die erste Strophe liest sich für mich so, als würdest Du die Motten beneiden, mit ihnen tauschen wollen. Wer möchte nicht so sein: engelgleicj, unschuldig weiß und zart. Die das Licht umschwirrenden Motten sterben, wenn sie sich die Flügel verbrennen. Bei diesem Ende wird es fragwürdig, Motte sein zu wollen. Fragwürdig wird dem lyr. Ich zugleich der eigene Weg. Ist das, wovon ich mich leiten lasse, genauso tödlich? Wo finde ich Orientierung und Sicherheit? Meiner Bestimmung gemäß: wenn das so einfach wäre. Dazu kommen ja meist noch die, die meinen, ganz genau zu wissen, was das Richtige ist.
BEi so vielen Fragen, auf die es keine Antwort per Ferndiagnose gibt, hatte ich das Bedürfnis nach etwas Entlastendem. Dabei fiel mir folgende, nicht ernst zu nehmende Änderung ein:

"Es knistert kurz
unter der Lampe steh ich"
und hab Schererei mit der Leiche,
die mir in den Ausschnitt fällt.

Froh, doch keine Motte zu sein.

Freundliche Grüße Michael

P.S. Besteht der Nibelungenschatz aus den goldenen Kämmen, die Du auf dem Felsen verloren hast?
Michael ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.10.2006, 17:41   #5
Shlice
 
Dabei seit: 07/2006
Beiträge: 9

hm, das bleibt jedem selbst überlasssen, ich wäre froh einen so erleuchteten weg zu haben der mich am ziel erlöst.

lg shlice
Shlice ist offline   Mit Zitat antworten
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