Lilith geht

[Krebsgestoeber]

Du ziehst allein dem Gartentor entgegen.
Dein Gang so butterweich wie nie zuvor.
Der Ausweg riecht nach frühem Sommerregen,
Trotz Glockenschall, der singt in deinem Ohr.

Ein Cherub kennt dein Aftershave „Limette“,
Ein andrer schaut dir wie gebannt ins Haar.
Vergessen glatt Beruf und Etikette
Auch ohne dreißig Silberne in Bar.

Und Adam weint um deinen schönen Rücken,
Will ihn berühren wie beim ersten Mal.
Jehova liegt im Bett mit seinen Mücken
Vom vielen Onanieren schon ganz kahl.

Vor Tageslicht dem Paradies entwunden,
Im Serpentinenschritt durchs kalte Nass.
Dein Arsch erglüht im Uferstaub für Stunden,
Auf deinem Arm der Sonne blanker Hass.

Du klopfst dich ab – der Bauchtanz ward erfunden,
Du legst dich hin – dein Jungfernhäutchen platzt.
Die Mücken drehen johlend ihre Runden,
Als sich Jehovas Geist am Prengel kratzt.