so müde

[Peter von Glatz]

so müde

wieder und wieder die lange nacht
der grauen stunden
da du zitternd liegst
mit runden augen
unter den geschlossenen lidern
und feierlich gleitet vorüber
der alte zug der gesichter
ein antlitz ums andre
blau und ernst und fremd
und sieht dich an
vom dache träufelt die zeit
irrsinnig hackt dazu
das schieferne metronom
seinen windigen takt

das löscht die letzten wünsche aus
und selig ertrinkt
in der heißen salzigen flut
ein schwacher und ängstlicher wille
ja es ist genug
bleibt nichts als dank
und ein zartes gebet
herr laß endlich abend werden