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Alt 03.08.2006, 21:22   #1
sosuek
 
Dabei seit: 08/2006
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Standard Schatten

Nacht 0 - 27.9.2004

Er warf noch einen letzten Blick auf den leblosen Körper des alten Mannes, dann erhob sich Andreas und entfernte sich schnellen Schrittes. Eigentlich sollte er die Polizei rufen, aber er konnte es sich nicht leisten, angetrunken neben einer Leiche aufgegriffen zu werden, denn so ganz blütenweiß, wie man es sich wünschen könnte, war seine Weste schon lange nicht mehr. Seine dunkle Kleidung machte in fast unsichtbar in der Schwärze der Nacht. Es war Neumond und man sah keinen Stern am Himmel. Die Straßenbeleuchtung war schon länger erloschen, denn es war mitten in der Nacht. Das war ihm erst aufgefallen, als er aus dem Haus trat, denn die Party, an der er zuvor teilgenommen hatte, ließ die Zeit im Fluge vergehen.
Den Mann hatte er für einen besoffenen Penner gehalten, allerdings wurde sein Körper regelrecht verstümmelt. Das erschreckenste jedoch war, dass noch Leben in dem zusammengesunkenen Körper steckte. Als Andreas ihn erreichte, hauchte er mit dem Wort 'umbrae' sein Leben aus. Das war Latein für 'Schatten', dies war eine der Vokabeln die er sich aus dem Lateinunterricht behalten hatte.
Er bog gerade in eine Seitenstraße ein, als sich eine Gestalt aus der Hauswand zu lösen schien und ihm den Weg blockierte. Die Gestalt schien zur Nacht zugehören. Sie war pechschwarz und hatte anscheinend keine klare Umrisse. Immer wenn Andreas sie mit seinen Augen zu fixieren suchte, verschwammen ihre Konturen. Schlagartig musste Andreas an das Wort des alten Mannes denken. Panik machte sich in ihm breit und ließ ihn wie gelähmt sein Gegenüber anstarren. Der Schatten zog ein Schwert, das genauso schwarz und konturlos schien, hob es für einen Angriff und stieß zu.
Jäh in diesem Moment löste sich die Erstarrung von Andreas Körper und er ließ sich fallen. Keinen Augenblick zu früh, denn dort wo sich sein Hals befunden hatte, glitt die Klinge beinahe lautlos durch die kühle Nachtluft. Er rappelte sich auf und rannte in die Richtung, aus der er kurz zuvor gekommen war. Der Schatten war ihm dicht auf den Fersen; schneller als Andreas es ihm zugemutet hatte. Und bei seinem Glück wohl auch ausdauernder als er. Er wurde durch die halbe Stadt gejagt und außer ein paar Autos, die einfach an ihm vorbeifuhren, erblickte er keine Menschenseele.
Er schlitterte einen grasbewachsenen Hügel runter, landete in einer Auffahrt und rannte diese hinunter. Der Schatten folgte ihm ohne sichtliche Anstrengung. Zu Andreas Entsetzten tauchte vor ihm ein weiterer dieser Dämonen auf. In der Absicht an diesem irgendwie vorbei zukommen hielt er weiterhin die Richtung bei, als er einen Bewegungsmelder auslöste, woraufhin ein Scheinwerfer sein Licht auf die Auffahrt warf. Im selben Moment löste sich der Schatten vor ihm auf, sein anderer Verfolger stand jedoch außerhalb der Lichtflut.
Da der Scheinwerfer bald wieder verlöschen würde, blieb Andreas nicht viel Zeit, das wusste er. Also beeilte er sich weiterzukommen und hechtete auf die Straße. Hastig sah er sich um. Er war wohl unbewusst in Richtung zu Hause gerannt. Jedenfalls war er nicht mehr weit davon entfernt. In der Hoffnung dort Schutz zu finden, machte er sich eilends auf den Weg dorthin. Er spürte ein entsetzliches Seitenstechen und sein Atem ging schnell und flach. Aber er war fast daheim. Nur noch ein paar Meter. Er strauchelte und schlug hart auf der Treppe zur Haustür auf. Er fühlte sich kraftlos wie noch nie. Er zwang sich dennoch die Augen zu öffnen und sich in die Höhe zu stemmen.
Das Licht der ersten Sonnenstrahlen tauchte die Welt in ihr goldenes Licht. Geblendet von diesem Licht entspannte Andreas sich. erleichtert schloss er die Augen wieder und ließ sich zurücksinken.
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Alt 04.08.2006, 17:32   #2
Appelschnut
 
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Mir gefällt, wie du Farben in deine Beschreibungen einbaust... Mir gefällt auch dein Schreibstil sehr gut und außerdem hast du Latein eingebaut. Bin auch Lateinfan!
Leider muss ich zugeben, dass ich dein Werk nicht so wirklich interpretieren und daher auch den tieferen Sinn nicht verstehen kann... Ich hätte gerne ein kleines bisschen Hilfe...
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Alt 04.08.2006, 17:39   #3
sosuek
 
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also, erst mal danke
das du keinen tieferen sinn findest liegt wohl auch daran, dass es nicht wirklich einen hat '
die geschichte, hab ich eher für die unterhaltung als für die belehrung o.ä. gedacht
(liegt wohl auch daran, dass ich sehr gerne fantsy-bücher lesen und denen liegt meistens auch keinen tieferen sinn zugrunde)
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Alt 04.08.2006, 17:42   #4
Appelschnut
 
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finde ich gut.. die suche nach dem tieferen sinn ist das, was mich bisweilen an kurzgeschichten nervt. wie wäre es mit einer fortsetzung und einer ausweitung zu einem fantasy-roman?!? du hast doch bestimmt noch mehr ideen, oder?
Appelschnut ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.08.2006, 17:48   #5
sosuek
 
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über eine fortsetztung liese sich reden,
aber über die ausweitung zum roman muss ich erst noch nachdenken
wenn ich grad so drüber nachdenk...kommt mir noch einiges an ideen in den sinn
mal sehn was sich machen lässt
freut mich, das dir die geschichte gefällt )
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Alt 04.08.2006, 18:06   #6
Appelschnut
 
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Juhu, er hat noch Ideen! Bin schon ganz gespannt. Aber lass dich bloß nicht stressen! 8)
Appelschnut ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.08.2006, 18:10   #7
sosuek
 
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wow, dass es dir sooo gut gefallen hat, hätt ich nicht gedacht)
ich werd mir dann mal mühe geben
sosuek ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.08.2006, 18:32   #8
Struppigel
 
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Nun, ich möchte zuerst zu ein paar Kleinigkeiten kommen:

dies war eines der Vokabeln
muss heißen "eine der Vokabeln"

ganz blütenweiß, wie man
Komma weg!

lies die Zeit im Fluge vergehen.
ließ (kommt nicht von lesen, sondern von lassen), kommt mehrfach so im Text vor.

Als Andreas ihn erreichte hauchte er
Komma vor "hauchte"

Die Gestalt schien zur Nacht zugehören. Sie war pechschwarz und hatte anscheinend keine klare Umrisse. Immer wenn Andreas ihn mit seinen Augen zu fixieren suchte, verschwammen seine Konturen.
Er sucht die Gestalt, also müsste es nicht "ihn", sondern "sie" heißen und "ihre" statt "seine".

Schlagartig musste Andreas an die Worten des alten Mannes denken.
Es war nur ein Wort.

hatte glitt die Klinge beinahe
Komma nach "hatte".

er rappelte sich auf und rannte in die Richtung, aus der er kurz zuvor kam.
"Er" groß. Da Du allgemein im Präteritum schreibst und das "kurz zuvor kam" eigentlich noch vorher geschah, müsste hier das Plusquamperfekt verwendet werden. "aus der er kurz zuvor gekommen war"

war ihm dicht auf die Fersen
"dicht auf den Fersen"

an ihm vorbeifuhren erblickte
Komma vor "erblickte".

grasbewachsenen Hügel runter und landete in einer Auffahrt und rannte diese hinunter.
Hier ist kein Fehler, aber es würde sich besser anhören, das "und" durch ein Komma zu ersetzen.

Oh, jetzt muss ich weg und ich bin noch nicht ganz fertig. Ich schreibe später noch mehr zu Deiner Geschichte.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.08.2006, 18:40   #9
sosuek
 
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*schäm*
was hab ich da eigentlich zusammengeschrieben?
Zitat:
ganz blütenweiß, wie man
Komma weg!
ähm...das komma würd ich eigentlich lassen...meiner meinung nach gehört das komma da hin oO
aber beim rest stimm ich mit dir überein, sowie ichs seh
danke
sosuek ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.08.2006, 20:40   #10
Struppigel
 
Dabei seit: 05/2006
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Hallo sosu,

"denn so ganz blütenweiß" ist kein Nebensatz, da fehlt das Verb und deswegen muss da meines Erachtens auch kein Komma hin.

Du musst Dich nicht schämen, ich bin ein Krümelkacker und ich hoffe, dass Du das nicht als Schikane ansiehst, wenn ich jetzt weiter nach den kleinen Fehlerchen suche. Die deutsche Sprache ist ziemlich schwer. Als ich 15 war, beherrschte ich das auch nicht so gut und was mir heute vorallem noch Kopfzerbrechen bereitet, sind die Getrennt- und Zusammenschreibung. Aber die wird sowieso noch überarbeitet (teilweise zurückgenommen) und deswegen mache ich mir im Moment weniger einen Kopf deswegen.

Zu Andreas entsetzten tauchte vor ihm ein weitere dieser Dämonen auf.
Entsetzen groß. Bei weitere hast Du ein r hinten vergessen, also "weiterer".

findenmachte
Ein kleiner Tippfehler.

Oh, das war es auch schon. Mehr fällt mir nicht auf. Nun komme ich zum Inhalt und an dem habe ich im Moment gar nichts zu meckern. Es ist hastig, es ist durchweg spannend, es kommt einem wie der Auftakt zu einem guten Horrorfilm vor. Also :up:
Weiter so!
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.08.2006, 21:37   #11
sosuek
 
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du hast recht, es ist kein neben satz, sondern ein hauptsatz, der lediglich durch den eigeschobenen wie-satz untrbrochen wurde:
denn so ganz blütenweiß, wie man es sich wünschen könnte, war seine Weste schon lange nicht mehr.
oder irre ich mich da schon wieder? oO
es ist nur, dass ich sooviele fehler noch nie hingekriegt hab '
und horror wollt ich gar nicht schreiben, sondern nur lieb und brav fantasy
danke
sosuek ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.08.2006, 21:41   #12
Struppigel
 
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Dann ist es eben Fantasy-Horror
Oh, sehe ich da ein "könnte"? Ich habe das überlesen, tut mir leid. Da muss dann natürlich ein Komma stehen und es ist auch ein Nebensatz. Bleib so - nimm nicht alles an, was andere Dir sagen, das ist gut.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.08.2006, 21:43   #13
jule
 
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Gefällt mir sehr gut, die Idee mit den Schatten ist sichtlich gelungen. Ich schließ mich da einfach mal meinen Vorgängern an
jule ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.09.2006, 13:08   #14
sosuek
 
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Nacht 1 - 23.9.2005

Andreas blickte auf das Ziffernblatt seiner Armbanduhr. Kurz vor Mitternacht. Seine erste Begenung mit einem Schatten lag jetzt fast ein Jahr zurück. Seit dem war er ihnen noch einmal begegnet und ihnen jedesmal nur knapp entkommen. Ihr nächstes Zusammentreffen würde wahrscheinlich nicht so glimpflich für ihn ausgehen. Das es ein weiteres geben würde, stand für ihn fest. Sie jagten ihn, wollten ihn töten. Andreas wusste nicht warum. Eigentlich wollte er es auch gar nicht wissen. Er wollte nur überleben und es gab nur einen Weg, dies zu gewährleisten: Er musste sich wehren.
Mitternacht. Zeit um auf die Jagd zu gehen. Er befestigte ein Messer am Gürtel und steckte zwei Taschenlampen ein. Dann trat er aus der Haustür und verschloss sie hinter sich. Die Straßen, die er entlangschlenderte, waren wie leergefegt. Außer einer Katze, die erschreckt davonsprang, als sie ihn erblickte, begegnete ihm niemand. Er sah der Katze nach, als er hinter sich ein leises Rascheln vernahm. Es war kaum hörbar, aber Andreas war sicher, dass er es sich nicht eingebildet hatte. Er drehte sich langsam um. Und tatsächlich erblickte er eine Gestalt, die schwärzer als die Nacht schien und dessen Konturen mit der Dunkelheit verschmolzen. Er nahm eine der Taschenlampen in die Hand, schaltete sie ein und richtete ihren Strahl auf die Gestalt. 30 LEDs warfen ihr Licht gegen den Schatten, der sich sofort auflöste. War der Dämon tot? Hatte er überhaupt gelebt? Oder war er nur zurückgeschlagen und würde in den Schatten lauern, bis er zu einem geeigneten Zeitpunkt wieder zuschlagen konnte? Andreas kannte die Antworten auf diese Fragen nicht, aber er war sich beinahe sicher, dass sein Leben von diesem Wissen abhängen konnte. Er knipste das Licht wieder aus und im selben Augenblick schloss sich eine eisige Pranke um sein Handgelenk und übte so starken Druck auf dieses aus, dass Andreas die Taschenlampe fallen ließ, sodass sie scheppernd zum Boden fiel. Er schnappte sich seine andere Taschenlampe , die ihm jedoch ebenso schnell aus der Hand geschlagen wurde. Er zückte das Messer und tatsächlich schaffte er es, auf seinen Gegner einzustechen, jedoch glitt die Klinge einfach durch ihn hindurch, anscheinend ohne im Schaden zuzufügen. Jedenfalls wich der Schatten nicht einen Millimeter von der Stelle. Er gab Zischlaute von sich. Falls das eine Sprache war, dann keine, die Andreas verstehen konnte. Er stolperte rückwärts in der Hoffnung auf Flucht, verlor das Gleichgewicht und fiel. Er kroch auf seine Hände gestützt rückwärts, aber der Schatten kam unaufhaltsam näher und war zudem ungleich schneller. Andreas Hand stieß auf etwas Hartes, das auf dem Boden lag. Eine seiner Taschenlampen! Er richtete sie auf seinen Verfolger und betätigte den Schalter. Der Sturz schien der Lampe nicht gut getan zu haben, jedenfalls blieb das Licht, das ihr innewohnte, verloschen. Entsetzt blickte er auf sein dämonisches Gegenüber, das sein Schwert gezogen hatte und nun zum Schlag ansetzte. Die Klinge sirrte leise durch die Luft. Er konnte gerade noch im letzten Augenblick zur Seite rollen, sodass die Klinge funkenstiebend auf den Boden aufschlug. Zu seinem Entsetzten durchdrang die Waffe die geteerte Straße. Doch der Schatten hatte Mühe sie wieder aus der Straße zu ziehen. Sie bewegte sich Zentimeter um Zentimeter, doch es war zu sehen, dass der Schatten sich dabei anstrengen musste. Andreas Gedanken rasten. Er rappelte sich auf, statt jedoch zu flüchten, winkelte er die Beine an und sprang auf seinen Henker. In dem selben Augenblick befreite dieser sein Schwert, ließ es jedoch sofort wieder fallen, als er von den Füßen gerissen wurde.
Instinktiv griff Andreas nach der Waffe. Er wusste nicht mehr, was er tat. Er stand einfach auf und rammte die Schattenklinge ihrem Besitzer in den Leib. Dieser erhob sich gerade wieder und auf einmal löste sich seine Substanz auf. Auch wenn er voher kaum sichtbare Masse besessen hatte, so besaß er nun überhaupt keine mehr. Das Licht schien sie nur zum Rückzug zu zwingen, diese Klinge aber bedeutete ihren Tod. Er zog seinen Pullover aus und wickelte seine Beute vorsichtig darin ein und machte sich auf seinen Heimweg. Er meinte zwar, weitere Schatten zu erspähen, aber es erfolgten keine weiteren Angriffe.

Sie blieb stehen und drehte sich um. Niemand war zu sehen. Erleichtert ließ sie sich zu Boden sinken.
Celia machte einen gehetzten Eindruck. Sie strich sich das zerzauste, dunkelbraune Haar aus dem bleichen Gesicht. Stofffetzen hingen an ihrem Körper herab und dienten notdürfig als Kleidung. Anscheinend wurde sie nicht verfolgt. Noch nicht zumindest. Vielleicht hatten sie ihr Fehlen noch gar nicht bemerkt. Vielleicht würden sie es nie bemerken. Unsinn! Sie merken alles. Sie wissen alles. Wahrscheinlich wurde sie in diesem Moment schon eingekreist. Sie musste weiter, aber sie konnte es nicht. Mit ihren Kräften hatte sie auch ihre schier endlose Ausdauer aufgegeben. Es war sinnlos. Wie hatte sie nur annehmen können, dass sie fliehen könnte? Sie hätte gleich wissen müssen, dass dies ein unmögliches Unterfangen ist. Aber nun war es zu spät. Jetzt musste sie es wenigstens versuchen. Sie musste Licht finden, das war ihre einzige Chance. Ins Licht konnten sie ihr nicht folgen.
Celia sah an sich hinab. Zuerst brauchte sie frische Kleider, denn alles, was sie am Körper trug, war aus Schatten gewebt; selbst ihr Waffengürtel und die Scheide, die daran befestigt war. Aber auch auf diese konnte sie nicht verzichten, für den Fall, dass sie sich verteidigen musste.
Sie würde wohl etwas stehlen müssen. Mit den Kleidern war das kein Problem, denn diese fand man an jeder Straßenecke, doch Schwerter und dergleichen trug man schon seit einiger Zeit nicht mehr. Daher würde es schwer werden, entsprechende Ausrüstung zu beschaffen. Und es gab nur eine Waffe, die ihnen schaden konnte: Ihre eigene.
Das würde sich irgendwie ergeben, hoffte sie jedenfalls. Im Moment hatte sie ganz andere Probleme.
Hinter ihr war etwas. Zu wenig, um real zu erscheinen. Aber zuviel um es außer Acht zu lassen. Sie drehte sich um und erblickte einen Schatten. Er ließ ein paar Zischlaute vernehmen: „Dachtest du, du könntest entkommen? Närrin! Dein Ende ist nah.“ Sie verdrehte die Augen. Ein Krieger der unteresten Kategorie. Mehr hatten sie nicht zu bieten? Sie schien maßlos unterschätzt zu werden. Nun, dies würde sich gleich ändern.
Der Schatten stürmte mit blankgezogener Klinge auf sie zu und zielte einen Hieb gegen ihren Hals. Doch es blieb bei einem Versuch, denn sein Schlag wurde von Celias Klinge pariert, welche sie blitzschnell gezogen und in Position gebracht hatte. Das Kämpfen hatte sie zumindest nicht verlernt, dachte sie zufrieden. Sie ließ seine Klinge an ihrer entlanggleiten, vollführte eine für das Auge kaum wahrnehmbare Bewegung und hieb ihrem Gegenüber die Hand ab. Der Schatten gab einen unmenschlich hohen Schrei von sich und verschwand in der Dunkelheit.
Das war ja zu einfach. Dennoch, sie musste weiter. Bei der nächsten Begegnung mit Schatten, würde sie wahrscheinlich den Kürzeren ziehen.
sosuek ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.09.2006, 19:08   #15
Appelschnut
 
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Da ist sie ja, die langersehnte Fortsetzung! Zunächst einmal ien paar grammatikalische Verbesserungen

Zitat:
Er nahm einer der Taschenlampen in die Hand
einer ohne r

Zitat:
so dass sie scheppernd zum Boden fiel
Zitat:
die ihm jedoch ebenso schnell aus der Hand geschlagen wurde
Zitat:
Er kroch auf seine Hände gestützt rückwärts
Zitat:
Andreas Hand stieß auf etwas Hartes, dass auf dem Boden lag
Zitat:
jedenfalls blieb das Licht, das ihr innewohnte, verloschen
Zitat:
Doch der Schatten hatte Mühe seine Waffe wieder aus der Straße zu zeihen
Zitat:
Er rappelte sich auf, statt jedoch zu flüchten, winkelte er die Beine an und sprang auf seinen Henker
Zitat:
Er wusste nicht mehr, was er tat
Zitat:
Er stand einfach auf und rammte die Schattenklinge ihrem Besitzer in den Leib
nach Sachttenklinge kommt kein Komma

Zitat:
Dieser erhob sich gerade wieder und auf einmal löste sich seine Substanz auf
dieser weil es vorher "der Besitzer" heißt

Zitat:
Sie musste weiter, aber sie konnte es nicht
Zitat:
Celia sah an sich hinab
Zitat:
selbst ihr Waffengürtel und die Scheide
Also eine angemessene Fortsetzung, die genug Fragen offen lässt, um noch lange weiter zu schreiben... ) Kann meine erste Kritik eigentlich nur noch einmal wiederholen, also ließ oben nach...
Und weiter so...
Liebe Grüße
Appelschnut ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.09.2006, 19:21   #16
sosuek
 
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'sodass' würde ich zusammenschreiben
und muss man nach nem Semikolon immer klein schreiben?
den Rest der Fehler sehe ich ein
und muss zu meiner Verteidigung sagen, dass ich den Teil mit Andreas zu später Stunde geschrieben habe

freut mich, dass es dir auch diesmal gefallen hat )
sosuek ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 01.09.2006, 19:58   #17
Appelschnut
 
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Nach Semikolon immer klein, zumindest habe ich das so gelernt...
Appelschnut ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2006, 12:47   #18
sosuek
 
Dabei seit: 08/2006
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ok, sieht aus, als hättest du Recht
Änderungen sind vorgenommen
vielen Dank für die fehlersuche
sosuek ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2006, 13:28   #19
Struppigel
 
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Zitat:
Es war fast ein Jahr her, dass er zum ersten Mal den Schatten begegnete.
Das richtige Tempus wäre: begegnet war. Aber dann hättest Du eine ungünstige Wiederholung. Vielleicht stattdessen: "Es war fast ein Jahr her, als er zum ersten Mal die Schatten gesehen/getroffen hat."
"als" klingt im übrigen auch besser als "dass"

Zitat:
Zusammentreffen geben, das wusste er.
Weiteres Problem: Dopplung von Zusammentreffen. Du könntest auch schreiben: "Dass es ein weiteres geben wird, wusste er." Oder: "Er wusste, dass es ein weiteres geben wird."

Zitat:
Er befestigte sich ein Messer am Gürtel
Das "sich" weglassen.

Zitat:
sich ein leises Rascheln vernahm. Es war kaum hörbar, aber Andreas war sich sicher, dass er es sich nicht eingebildet hatte. Er drehte sich langsam um.
Viermal "sich". Das zweite kannst Du getrost weglassen. Bei den anderen müsstest Du mehr verändern. Z.b. "war sicher, dass es nicht seiner Einbildung ensprang."
Aber das ist meine Ausdrucksweise, ich kann Dir nur raten, Deine eigene zu verwenden.

Zitat:
30 LEDs sandten ihr Licht gegen den Schatten
Schöne Umschreibung!

Zitat:
Andreas wusste die Antworten auf diese Fragen nicht, aber er wusste,
Auch in anderen Sätzen vorher ist mir aufgefallen, dass Du sehr oft "Wissen" und "wusste" verwendest. Hier solltest Du Dir wieder Synonyme zulegen, um das Ganze interessanter zu gestalten: Erkenntnis, erkennen, begreifen, Weisheit, Erfahrung (aus Erfahrung konnte er behaupten)...
es kommt natürich stark auf den Kontext an, durch welche Wörter Du das ersetzen kannst. Wenn Dir diesbezüglich an bestimmeten Stellen keine Ideen kommen, kannst Du mich noch mal speziell fragen.

Zitat:
ohne ihm sichtbaren Schaden zuzufügen.
Da es dunkel ist, ist es sehr ungünstig hier von sichtbarem Schaden zu sprechen.

Zitat:
Wenn das eine Sprache war, war es keine,
besser: "Wenn das eine Sprache war, dann keine..."

Zitat:
Er auf seine Hände gestützt rückwärts
Das Verb fehlt.

Zitat:
etwas Hartes, das auf dem Boden lag
Zitat:
und num zum Schlag
Tippfehler

Zitat:
die Waffe die geteerte Straße. Doch der Schatten hatte Mühe seine Waffe wieder aus der Straße zu ziehen
Zweimal Waffe. Nimm doch einfach ein Personalpronomen (sie) im zweiten Satz.

Zitat:
Jetzt musste sie es wenigstens versuchen zu entkommen.
Entweder "es" weg oder "zu entkommen".

Zitat:
Celia sah an dich hinab
Tippfehler.

Zitat:
Nur ein Schatten, aber Celia wusste, dass es mehr waren.
Besser: mehr sein mussten. Die Hilfsverben sollte man für eine gute Sprache wenn möglich nicht zu oft einsetzen.

Zitat:
Doch es blieb bei einem Versuch, denn sein Schlag
Zitat:
wahrscheinlich den Kürzeren ziehen.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2006, 14:26   #20
sosuek
 
Dabei seit: 08/2006
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ok, geändert, danke Struppi

zu der "schönen Umschreibung": wäre "30 LEDs warfen ihr Licht" besser als die Version mit senden?
sosuek ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2006, 14:36   #21
Struppigel
 
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Nicht besser. Aber auch nicht schlechter. Einfach nur anders. Du musst wissen, welches Verb Dir lieber ist.
Ich persönlich mag "senden" lieber.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2006, 14:38   #22
sosuek
 
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hmm...senden klingt schöner, aber werfen klingt eben härter, was zum Kontext natürlich besser passt...
ich kann mich nicht entscheiden
sosuek ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2006, 14:45   #23
Struppigel
 
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Mh, ja. Ich habs nochmal mit beiden Varianten durchgelesen und da der Schatten sich davon auflöst, würde ich tatsächlich "warfen" nehmen. Denn etwas, das nur gesendet wird, muss man nicht annehmen. Gegen etwas Geworfenes ist man eher hilflos.
Struppigel ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.09.2006, 14:49   #24
sosuek
 
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ok, ich hab jetzt warfen genommen, danke
sosuek ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.09.2006, 17:12   #25
sosuek
 
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Nacht 2 - 25.9.2005

Celia schlüpfte in Jeans und Pullover. Schließlich legte sie sich den Waffengurt um. Entgegen jeder Vorsicht trug sie diesen sichtbar um die Hüfte, denn sie zweifelte nicht im Geringsten daran, dass er jemandem auffallen würde. Die Menschen sehen nur, was sie auch sehen wollen, dachte sie. Aber sie war nun selbst ein Mensch. Auch, wenn ihre Haut etwas blasser war, als die der übrigen Bewohner der Gegend. Aber durch ihre Kleidung viel sie nicht weiter auf. Eine ganz gewöhnliche Neunzehnjährige. Sie hoffte nur, dass ihr nicht der früher Besitzer dieser über den Weg laufen würde. Denn sie hatte nicht vor, aufzufallen. Glücklicherweise hatte sie die Vollbehangene Wäscheleine gefunden, die anscheinend jemand vergessen hatte, abzuhängen, denn in einen Laden einbrechen wollte sie nicht.
Sie verließ ihre notdürftige Behausung. Ein heruntergekommenes Einfamilien-Haus, das wahrscheinlich aus purer Geldgier noch nicht abgerissen wurde. Es war zwar kaum mehr bewohnbar, aber es befand sich wenigstens in einer ruhige Lage: abgelegen, am Rande der Stadt. Das Erdgeschoss war gerade noch so bewohnbar, die Treppe in den ersten Stock schien jedoch nicht sonderlich stabil, sodass Celia lieber darauf verzichtete, sie auszuprobieren. Aber das Erdgeschoss reichte ihr. Sie wollte dort nur tagsüber schlafen; nachts war sie unterwegs. Sie wusste nicht, was sie anfangen sollte. Sie hatte niemanden. Ihr Leben besaß keinen Sinn, jedenfalls keinen, den sie erkennen konnte. So beschloss sie fürs Erste die Umbrae zu jagen, bevor diese auf die Idee kommen könnten, Jagd auf sie zu machen. Aber dazu musste es zwangsläufig kommen, egal, was sie tat, oder nicht tat.

Andreas verließ seine Wohnung und trat hinaus ins Dunkel der im Dunkeln liegenden Straße. Er war ganz in schwarz gekleidet und an seiner Seite hing eine lederne Scheide, aus der ein schwarzer Griff lugte, der ahnen ließ, was sich darin verbarg. Dank des Schwertes hatte er neue Erkenntnisse hinsichtlich der Schatten gefunden. Das heißt, sofern diese ebenso - oder zumindest so ähnlich - beschaffen waren wie die Waffe. Denn diese schien keinerlei Reaktion auf ein wenig Licht zu nehmen. Ob ihr auch starke Lichteinwirkung nichts ausmachte, wusste er nicht, denn er hatte sich nicht getraut, dies auszuprobieren, da er die Waffe noch benötigte. Er nahm einfach an, dass sie sich im Licht auflösen würde, aber um sich zu vergewissern, würde er es testen, wenn er weiter Waffen erbeutet hatte. Die Nacht lag völlig ruhig vor ihm, doch ihm war durchaus bewusst, dass sich das sehr schnell ändern konnte.

Celia spürte die anrückende Gefahr, bevor sie sich zu erkennen gab. Sie drehte sich um und zog in der gleichen Bewegung ihr Schwert. Fast im selben Augenblick erschienen zwei Gestalten, ebenfalls mir blankgezogener Klinge. Sie griffen gleichzeitig an. Es waren nur Milites, weit unten im Rangsystem der Umbrae. Sie hatte ein leichtes Spiel mit ihnen. Sie wich den beiden Hieben einfach mit einem Schritt nach hinten aus und ging dann selbst in die Offensive. Ihr erster Angriff enthauptete einen der beiden Gegner. Dieser löste sich augenblicklich auf und nichts ließ ahnen, dass dort kurz zuvor ein dämonischer Krieger gestanden hatte. Der andere griff erneut an. Celia riss ihre Klinge hoch und der wuchtige Schlag donnerte gegen den kalten Stahl. Ein dumpfes Vibrieren ging durch ihren Arm, doch sie hielt ihre Waffe fest umklammert. Was ihrem Gegner jedoch nicht gelang, er hatte die seine fallen gelassen. Das machte sich Celia zu Nutze und rammte die Schattenklinge in den Leib ihres Gegenübers.
Sie wandte sich vom Platz des Kampfes ab und wollte gerade ihre Klinge zurückstecken, als sie ein Geräusch vernahm. Sie blieb wie angewurzelt stehen. Was war das? Oder sollte sie sich getäuscht haben? Nein, ganz sicher, da war etwas. Sie hörte ein Wort, gezischt von einem Schatten: "Proditor!" Verräter. Sie wirbelte herum. Zu ihrem Entsetzen sah sie nun einen Formidolos vor sich. Ein mächtiger Krieger der Umbrae. Sein Körper war voller furchterregender Stacheln. Hinter seinem ebenfalls mit Stacheln besetzem Helm leuchteten zwei blutrote Augen. So sah also ihr Ende aus. Ein skrupelloser Koloss, der sie um einen halben Meter überragte. Er würde ein leichtes Spiel mit ihr haben. Aber sie würde kämpfend untergehen. Sie erhob ihr Schwert und verlagerte unauffällig ihr Gewicht. Ihr Henker quittierte das mit einem abfälligen Lächeln. Seinen ersten Schlag konnte sie noch parieren, aber schon der nächste kam zu schnell. Sie konnte sich gerade noch fallen lassen, als die Schattenklinge ihren Oberarm striff. Jemand trat aus den Schatten hervor. Reichte ihnen nicht ein einzelner, der sie töten sollte. Das ergab doch keinen Sinn. Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Das war kein weiterer Umbra, sondern ein Mensch. War der denn verrückt, oder sah er die Gefahr einfach nicht? Ihr blieb keine Zeit, weiter darüber zu sinnieren, denn der Formidolos holte zu einem weiteren Hieb aus und sie lag wehrlos am Boden. Sie sah die herannahende Klinge, schloss die Augen und wartete auf den Schmerz.

Andreas war schon einige Zeit durch die Straßen gestreift, als er Zeuge eines Kampfes wurde. Jemand tötete zwei Schatten, doch dann kam ein weiterer, furcheinflößender hinzu. So etwas hatte Andreas noch nicht gesehen. Der Anblick war so schrecklich, dass er ihm das Blut in den Andern gefrieren ließ. Er erkannte, dass der Schattentöter eine Frau war, obwohl ihre Kleidung recht neutral gehalten wurde. Sie schien ihrem Gegner nicht gewachsen. Andreas war unentschlossen, ob er ihr zu Hilfe eilen, oder dem Schicksal seinen Lauf lassen sollte. Er zögerte noch kurz, dann trat er zielstrebig auf den Schatten zu und rammte ihm sein Schwert in den Rücken. Dieser erstarrte mitten in der Bewegung und löste sich auf. Die Frau schien bewusstlos. Jedenfalls waren ihre Lider geschlossen. Dann jedoch öffnete sie ihre Augen und blickte ihn überrascht an. Sie rappelte sich schnell auf und rannte davon. Andreas stand einfach da und blickte ihr verdutzt nach.
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Alt 03.09.2006, 17:41   #26
Struppigel
 
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Zitat:
Original von sosuek
Nacht 2 - 25.9.2005

Celia schlüpfte in Jeans und Pullover. Schließlich Schließlich gleich im zweiten Satz? Das Wort hat eigentlich etwas abschließendes und wirkt hier deplaziert. legte sie sich den Waffengurt um. Entgegen jeder VorsichtKomma weg trug sie diesen sichtbar um die Hüfte, denn sie zweifelte nicht im Geringsten daran, dass er jemandem auffallen würde. Die Menschen sehen nur, was sie auch sehen wollen, dachte sie. Aber sie war ja ja weglassen: Umgangssprache! nun selbst ein Mensch. Auch, wenn ihre Haut etwas blasser war, als die der übrigen Bewohner der Gegend. Aber durch ihre Kleidung fiel sie nicht weiter auf. Eine ganz gewöhnliche Neunzehnjährige ebeneben ist auch Umgangssprache . Sie hoffte nur, dass ihr nicht der frühere Besitzer dieser über den Weg laufen würde. Denn sie hatte nicht vor, aufzufallen. Glücklicherweise hatte sie die vollbehangene Wäscheleine gefunden, die anscheinend jemand vergessen hatte, abzuhängen, denn in einen Laden einbrechen wollte sie nicht.
Sie verließ ihre notdürftige Behausung. Ein heruntergekommenes Einfamilien-Haus, das wahrscheinlich aus purer Geldgier noch nicht abgerissen wurde. Es war zwar kaum mehr bewohnbar, aber es befand sich wenigstens in einer ruhigen Lage: abgelegen, am Rande der Stadt. Das Erdgeschoss war gerade noch so bewohnbar, die Treppe in den ersten Stock schien jedoch nicht sonderlich stabil, sodass Celia lieber darauf verzichtete, sie auszuprobieren. Aber das Erdgeschoss reichte ihr. Sie wollte dort jaja wieder nur tagsüber schlafen; nachts war sie unterwegs. Sie wusste nicht, was sie anfangen sollte. Sie hatte ja und nochmal ja niemanden. Ihr Leben besaß keinen Sinn, jedenfalls keinen, den sie erkennen konnte. So beschloss sie fürs Erste die Umbrae zu jagen, bevor diese auf die Idee kommen könnten, Jagd auf sie zu machen. Aber dazu musste es zwangsläufig kommen, egal, was sie tat, oder ebenwieder eben nicht tat.

Andreas verließ seine Wohnung und trat hinaus ins Dunkel der ruhig daliegenden Straße. Er war ganz in schwarz gekleidet und an seiner Seite hing eine lederne Scheide, aus der ein schwarzer Griff lugte, der ahnen ließ, was sich darin verbarg. Dank des Schwertes hatte er neue Erkenntnisse hinsichtlich der Schatten gefunden. Das heißt, sofern diese ebenso - oder jedenfallsjedenfalls klinzgt auch blöd, lass es weg oder nimm "zumindest" so ähnlich - beschaffen waren wie die Waffe. Denn diese schien keinerlei Reaktion auf ein wenig Licht zu nehmenwohl eher "zeigen". "Reaktion nehmen" gibt es nicht. . Ob ihr auch starke Lichteinwirkung nichts ausmachte, wusste er nicht, denn er hatte sich nicht getraut, dies auszuprobieren, da er die Waffe noch benötigte. Er nahm einfach an, dass sie sich im Licht auflösen würde, aber um sich zu vergewissern, würde er es testen, wenn er weiter Waffen erbeuteteBesser: wenn er weitere Waffen erbeutet hatte. . Die Nacht lag völlig, doch ihm war durchaus bewusst, dass sich das sehr schnell ändern konnteDie Nacht lag völlig? Völlig was? .

Celia spürte die anrückende Gefahr, bevor sie sich zu erkennen gab. Sie drehte sich um und zog in der gleichen Bewegung ihr Schwert. Fast im selben Augenblick erschienen zwei Gestalten, ebenfalls mir blankgezogener Klinge. Sie griffen gleichzeitig an. Es waren nur Milites, weit unten im Rangsystem der Umbrae. Sie hatte ein leichtes Spiel mit ihnen. Sie wich den beiden Hieben einfach mit einem Schritt nach hinten aus und ging dann selbst in die Offensive. Ihr erster Angriff enthauptete einen der beiden Gegner. Dieser löste sich augenblicklich auf und nichts ließ ahnen, dass dort kurz zuvor ein
Korrektur zum Rest erfolgt später. Muss grad wieder weg.
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Alt 03.09.2006, 20:43   #27
sosuek
 
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Das 'Schließlich' habe ich gewählt, weil sie sich 'fertig machte' um loszuziehen und am Schluss eben den Waffengurt.
Sind die 'ja's und 'eben's wirklich so störend? Ok 'ja' kommt ziemlich häufig vor...aber gibt es dann hochdeutsche alternativen? weil 'eben' hätte ich schon als solche angesehen.
Beim Rest stimme ich dir zu, danke bis dahin.

sosu
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Alt 03.09.2006, 21:58   #28
Struppigel
 
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Solche Interjektionen, wie "ja" und "eben" sind sprachlich einfach unschön. Ich kenne da auch kein sprachlich schönes Pedant. Man sollte sie einfach weglassen. Sie sagen nichts aus und haben auch sonst keinen Sinn.

Zitat:
zuvor ein dämonischer Krieger gestanden hatte. Der andere griff erneut an. Celia riss ihre Klinge hoch und der wuchtige Schlag donnerte gegen den kalten Stahl. Ein dumpfes Vibrieren ging durch ihren Arm, doch sie hielt ihre Waffe fest umklammert. Das gelang ihrem Gegner jedoch nicht, er hatte die seine fallen gelassen. Das Hier fängst Du zweimal hintereinander den Satz mit "Das" an. Stell einen der Sätze um.machte sich Celia zu Nutze und rammte die Schattenklinge in den Leib ihres Gegenübers.
Sie wandte sich vom Platz des Kampfes ab und wollte gerade ihre Klinge zurückstecken, als sie ein Geräusch vernahm. Sie blieb wie angewurzelt stehen. Was war das? Oder sollte sie sich getäuscht haben? Nein, ganz sicher, da war etwas. Sie hörte ein Wort, gezischt von einem Schatten: "Proditor!" Verräter. Sie wirbelte herum. Zu ihrem Entsetzen sah sie nun einen vor Formidolos sichSie sah ihn vor sich oder? das vor ist an der falschen Stelle.. Ein mächtiger Krieger der Umbrae. Sein Körper war voller furchterregender Stacheln. Hinter seinem ebenfalls mit Stacheln besetzem Helm leuchteten zwei blutrote Augen. So sah also ihr Ende aus. Ein skrupelloser Koloss, der sie um einen halben Meter überragte. Er würde ein leichtes Spiel mit ihr haben. Aber sie würde kämpfend untergehen. Sie erhob ihr Schwert und verlagerte unauffällig ihr Gewicht. Ihr Henker quittierte das mit einem abfälligen Lächeln. Seinen ersten Schlag konnte sie noch parieren, aber schon der nächste kam zu schnell. Sie konnte sich gerade noch fallen lassen, als die Schattenklinge ihren Oberarm striff. Jemand trat aus den Schatten hervor. Reichte ihnen nicht ein einzelner, der sie töten sollte. Das ergab doch keinen Sinn. Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Das war kein weiterer Umbra, sondern ein Mensch. War der denn verrückt, oder sah er die Gefahr einfach nicht? Ihr blieb keine Zeit, weiter darüber zu sinnieren, denn der Formidolos holte zu einem weiteren Hieb aus und sie lag wehrlos am Boden. Sie sah die herannahende Klinge, schloss die Augen und wartete auf den Schmerz.

Andreas war schon einige Zeit durch die Straßen gestreift, als er Zeuge eines Kampfes wurde. Jemand tötete zwei Schatten, doch dann kam ein weiterer, furcheinflößender hinzu. So etwas hatte Andreas noch nicht gesehen. Der Anblick war so schrecklich, dass er ihm das Blut in den Andern gefrieren ließ. Der Schattentöter war eine Frau. Ihre Kleidung war Zweimal "war". Der Schattentöter erwies sich als Fraujedoch Warum jedoch? Es ist kein Widerspruch, oder?recht neutral gehalten. Sie schien ihrem Gegner nicht gewachsen. Andreas war unentschlossen, ob er ihr zu Hilfe eilen, oder dem Schicksal seinen Lauf lassen sollte. Er zögerte noch kurz, dann trat er entschlossen Zweimal entschlossen.auf den Schatten zu und rammte ihm sein Schwert in den Rücken. Dieser erstarrte mitten in der Bewegung und löste sich auf. Die Frau schien bewusstlos. Jedenfalls waren ihre Lider geschlossen. Dann jedoch öffnete sie ihre Augen und blickte ihn überrascht an. Sie rappelte sich schnell auf und rannte davon. Andreas stand einfach da und blickte ihr verdutzt nach.
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Alt 03.09.2006, 22:09   #29
sosuek
 
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ok, geändert..die 'ja's und 'eben's hab ich rausgelassen.
Danke für Korrigieren
ich hoffe du verlangst keine feste Anstellung

sosu
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Alt 03.09.2006, 22:14   #30
Struppigel
 
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Doch, eine ehrenamtliche im Lyrikforum.
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Alt 03.11.2006, 12:10   #31
sosuek
 
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Nacht 3 – 1.10.2005

Wer war dieser Unbekannte? Woher hatte er das Gladius Umbrarum, das Schwert der Schatten? Er schien ein Feind der Umbrae zu sein, soviel stand fest. Aber alles an ihm andere war mysteriös. Konnte man ihm vertrauen? Diese Fragen drehten sich in den letzten Tagen in ihrem Kopf; ließen ihr keine Ruhe.
Sie würde ihn im Auge behalten. Vielleicht war er ihre einzige Chance zu überleben.
Celia lag auf einer vor Nässe stinkenden Matratze, die Augen starr nach oben gerichtet. Seit jenem Tag hatte sie das Haus nicht wieder verlassen. Sie war zu sehr mit Denken beschäftigt. Aber sie konnte sich nicht ewig in dem vermoderten Haus verstecken. Sie würde wieder losziehen müssen; ohne Ziel vor Augen, aber mit der Angst im Nacken.
Sie fixierte einen imaginären Punkt an der von Schimmel übersäten Decke. Dann seufzte sie leise und stand auf. Sie bewegte sich Richtung der Tür, die nach draußen führte, duckte sich unter einem eingestürzten Balken weg und genoss die frische Nachtluft, die ihr entgegenschlug. Sie verharrte einen Moment auf der Türschwelle, dann trat sie hinaus ins Freie.
Während sie durch die Straßen zog, spürte sie den Schmerz der Einsamkeit. Zuerst nur schwach, doch kroch er aus den tiefen ihres Herzen und machte sich immer stärker bemerkbar. Sie fragte sich wieder nach dem Sinn ihres Daseins. Vielleicht wäre es besser, wenn sie es beenden würde. Aber war das die Lösung? Die hart erkämpfte Freiheit einfach so wegwerfen? Sie war am Ende; mit ihren Gedanken und mit sich selbst.
Sie lächelte, als sie ihren Magen knurren hörte. Es wurde mal wieder Zeit, sich mit Lebensmitteln einzudecken. Glücklicherweise befanden sich nicht weit entfernt einige Obstbäume, bei der sie sich ab und zu Nachschub besorgen konnte.

Er saß in Mitten einer Wiese. Mit einer Hand strich er durch das feuchte Gras, doch seine Gedanken befanden sich woanders. Abwesend sah er hoch zum Mond, der voll am Himmel stand und die Umgebung in fahles Licht tauchte.
Seine andere Hand lag auf dem Knauf seines Schwertes. Er meinte ein Rascheln zu hören. Sofort schlossen sich seine Finger um das Heft. Dann verharrte er in dieser Position und schloss die Augen. Er lauschte angestrengt, doch alles blieb ruhig.
Andreas atmete erleichtert auf. Er war zu nervös. Wenn er diesen Lebensstil länger weiter führen sollte, würde er wohl oder übel paranoid werden. Aber besser paranoid als tot.
Ein Windstoß bog sanft die Grashalme, die gleich darauf wieder aufrichteten. Eine kleiner Schemen, den er sofort als ungefährlich einstufte, näherte sich ihm. Starr sitzend blickte er unverwandt auf diesen, wie er langsam näher kam. Als er auf zehn Meter heran war, konnte man in ihm eine schwarze Katze erkennen. Sie sah ihn neugierig an. Er legte seinen Kopf schräg. Die Katze wandte sich sofort zu Flucht. Andreas machte keinen Versuch, ihr nachzukommen.

Celina ließ noch einen letzten Apfel zu Boden fallen, dann glitt sie gewandt vom Baum herunter. Dann machte sie sich daran, die geernteten Früchte aufzusammeln. Eine Katze huschte an ihr vorbei, doch sie schenkte ihr keinerlei Beachtung. Stattdessen macht sie sich auf den Rückweg. Sie wählte einen Weg, der quer über eine Wiese führte. Sie lief schon eine Weile, als sie an einer Stelle niedersank, um eine kurze Rast einzulegen. Sie betrachtete gedankenverloren den Mond, der ihr sein Gesicht zeigte. Er schien ihr irgendwie traurig, fast als würde er weinen; als wäre er ihr heimlicher Leidensgenosse.
Neben ihr war das Gras plattgedrückt. Jemand anders musste sich kurz zuvor hier aufgehalten haben. Sie tastete den Fleck vorsichtig mit den Fingerspitzen ab. Eine wenig Wärme ging von ihm aus. Aber Celina nahm das alles nicht richtig wahr. Ihre Gedanken beschäftigten sich mit etwas ganz anderen.
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