An den Herbst

[Lilibell]

Oh, liebster Herbst,
bist doch die Reichste aller Jahreszeiten.
Lässt die Sonne durch die Blätter gleiten
und tauchst die Welt in zauberhaftes Licht.
Die Welt wird zum Märchen,
sodass auch die letzten Herzen
(die’s im Frühling versäumt),
zueinander finden,
in dir.

Wirfst dein Gold
verschwenderisch auf uns’re Erde,
wirfst es manchmal auch auf mich,
glaubst wohl, ich bemerk dich nicht?

Du schenkst uns noch ein wenig Licht
und Wärme
bevor der kalte Winter kommt
und uns die Dunkelheit umhüllt.
Auch lässt die letzten Früchte reifen,
dass wir uns an des Weines Süße freu’n.

Bist auch wahrlich ein begabter Maler,
färbst die Welt in Gelb und Braun,
geizest auch nicht mit dem teuren Rot
so hat ein Jeder was zu schau’n.
Ein Kunstwerk wird ein jedes Blatt,
du wirst des Schaffens wohl nie satt.

Doch selbst, wenn du auch
launisch bist,
wenn du dann weinst, den ganzen Tag.
Hast die kalte Schulter mir,
des Öfteren schon gezeigt
und trotzdem bist du mir
die aller liebste Jahreszeit.