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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 02.01.2007, 22:31   #1
corvus_corax
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 49

Standard Wie zähes Fleisch

Wie zähes Fleisch

Grüner Kerzenschein
umhüllt von rotem Tüll
ermuntert hell in seiner Pracht
die traurigen Seelen -still-

Doch wie zähes Fleisch
der Körper brünstig schreit
nach ungreifbaren Wundern
-so klein und voller Leid-

Und wie soll er sagen
was ihn so bedrückt
wenn in diesen Tagen
die Liebe fern entrückt.
corvus_corax ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.01.2007, 22:50   #2
Dunkelblau
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 129

Ich geh einfach mal das Gedicht so durch, wie es da steht.
Zähes Fleisch steht für mich für das Kämpfen für die "ungreifbaren Wunder", das Fleisch symbolisiert, was der Mensch letzten Endes ist, ein Klumpen Fleisch, ein Stück der Natur. Es ist aber zäh, es kämpft, es strebt, es sehnt.
Den grünen Kerzenschein mit dem roten Tüll kann ich nicht deuten, gibt aber ein hübsches Bild ab, erinnert mich irgendwie an eine alte, eingebildete Frau, an festgefahrene Gewohnheit und Überdeckung der "Lichts in einem Menschen". Aber dann wüsste ich nicht warum das die traurigen Seelen ermuntern sollte.
Die zweite Strophe ist für mich das, was ich schon bei der Deutung des Titels gesagt habe. Bei "-so klein und voller Leid-" denke ich an ein kleines Kind, das vielleicht unter der Hand dieser oben genannten Frau aufgewachsen ist, keine Liebe erfahren konnte, hilflos in der Welt steht, aber in sich (in ihrem "zähen Fleisch") trotzdem strebt und sich (vielleicht nach Liebe) sehnt. Vielleicht meintest du klein aber auch einfach auf die Kleinheit eines Körpers im Vergleich zum Universum bezogen.
Dieses Kind hat aber keinen Weg, seine Gefühle herauszulassen, weil ihm eben die Liebe fehlt, der es sich zuwenden kann.
Wahrscheinlich hast das meiste ganz anders gemeint.
Alles in allem gefällt es mir gut, die Sprache ist fein. Nur die grüne Farbe hätte meiner Meinung nach nicht sein müssen, spätestens wenn man das Gedicht einem anderen vorliest geht der Effekt sowieso flöten, außerdem trägt sich das Grüne ohnehin von der ersten Zeile durchs ganze Gedicht.
Dunkelblau ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.01.2007, 22:57   #3
corvus_corax
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 49

Hallo!

Erst einmal möchte ich mich für Deine ausführliche Antwort bedanken.

Das Grün bezieht sich auf die Hoffnung und der rote Tüll soll die Liebe darstellen. Was das "-so klein und voller Leid-" betrifft, so kann ich Dir sagen, dass ich es im Vergleich zum Universum meine. Das hattest Du schon so weit richtig verstanden.

Liebe Grüße

corvus corax
corvus_corax ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.01.2007, 23:15   #4
Dunkelblau
 
Dabei seit: 03/2006
Beiträge: 129

Die Symbolik der Farben hab ich glatt übersehen. Dann macht die grüne Farbe des Gedichts auch mehr Sinn.
Wessen Hoffnung und Liebe ist in der ersten Strophe gemeint? Die der traurigen Seelen oder die von anderen?
Dunkelblau ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.01.2007, 23:17   #5
corvus_corax
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 49

Ich meine die Hoffnung und Liebe der traurigen Seelen.
corvus_corax ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.01.2007, 23:49   #6
rattentod
gesperrt
 
Dabei seit: 04/2006
Beiträge: 487

der reim nervt. die farbliche darstellung ist billig. ein bildstarkes werk hätte das gar nicht nötig. gefällt mir leider gar nicht.
rattentod ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.01.2007, 10:13   #7
corvus_corax
 
Dabei seit: 01/2006
Beiträge: 49

Hallo,

danke sehr für deine ehrliche Kritik

Ich hab es zur Kenntnis genommen und versuche mich auch in der Hinsicht zu verbessern.

LG
corvus corax
corvus_corax ist offline   Mit Zitat antworten
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