Ich hab die Nachtigall erdrosselt

[Heinz]

Erdrosselt habe ich die Nachtigall,
der Lerche schwant, es könne sie
das gleiche Schicksal treffen;
doch erst werd ich auf jeden Fall
eramseln jedes Federvieh.
Ihr gurrenden, schnäbelnden Tauben,
ermeist werdet ihr wie die Spatzen;
ihr alle müsst demnächst dran glauben,
erliegt meinen mächtigen Tatzen.

„Warum“, tschilpt der Sperling, „warum,
du Vogelmörder, bringst du uns alle um?“

Ihr habt mir geflötet, gekräht und gesungen
von Liebe und Glück; ich schenkte Vertrauen
dem Zwitschern der Schnäbel und lügenden Zungen.
Ihr ließet mich träumen und Lustschlösser bauen -
was blieb vom versprochenen Liebesglück?
Nur ein Taubenschiss auf der Jacke blieb mir zurück.

„Na, siehste“, trällert die halbtote Lerche aus seliger Brust,
„das Glück ist nahe, hast du‘s nicht gewusst?“

[Gylon]

Lieber Heinz,
was für eine geniale Idee wieder. Da kann ich nur vermuten, das es unter deinem Scheitel wohl ganz ordentlich piept und das möchte ich bitte positiv verstanden wissen!

Liebe trällernde Grüße Gylon

[Heinz]

Lieber Gylon,
dass ich ne Meise unterm Pony habe, hat mir mein Täubchen auch schon zugezwitschert.
Dass Du auch, wenn von Vögeln die Rede ist, ein Wörtchen zu sagen hast - wie könnte ich so etwas krumm nehmen?
Schöne Sonntagsgrüße,
Heinz