Sommerfest im Altersheim

[ettenna]

Im Altersheim ist Sommerfest,
was keiner sich entgehen lässt.
Als erste kommt die Annemie,
die gut gelaunt ist, wie sonst nie.

Sie freut sich schon auf einen Tanz,
mit ihrem Franz, denn Franz, der kann's.
Er schwingt sie gern im Walzertakt,
hält feste sie am Arm gepackt.

Da drüben kommt die Else an.
Die schiebt im Rollstuhl ihren Mann.
Tanzen können sie zwar nicht mehr,
doch lieben sie Musik so sehr.

Dann können sie an früher denken
und in Erinnerung versinken.
Wenn sie ihre Augen schließen,
können sie so recht genießen,
ihren Ausflug nur zu zweit,
zu zweit in die Vergangenheit.

Die Klara beißt gerad in die Wurst
und trinkt 'nen Bier, denn sie hat Durst.
Das Bier, sie kann es nicht vertragen,
wie immer rebelliert ihr Magen.
Sie trinkt halt lieber süßen Wein,
doch Bier zum Würstchen, das muss sein.

Die Musikband spielt schön und laut.
Der Flohmarktstand ist aufgebaut.
Die Stimmung steigt, die Sonne scheint
und wehmütig die Else weint.
Noch einmal träumt sie sich zurück,
in diese Zeit voll Jugendglück.

Dunkel wird’s, es ist schon spät,
die erste, die ins Bettchen geht,
ist Klara, ihr ist richtig flau.
Vom vielen Bier ist sie wohl blau.

Der Grillplatz, der liegt nun verwaist,
das letzte Würstchen ist verspeist.
In einem Glas noch ein Rest Bier,
drin schwimmt ein kleines Mückentier.

Bald schlafen Katze, Mensch und Hund,
zu dieser mitternächtlich Stund.