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Alt 07.12.2009, 18:25   #1
männlich Lodric
 
Dabei seit: 12/2009
Ort: BS
Alter: 30
Beiträge: 4


Standard Kurzgeschichtenanfag

Der Titel besschreibt, denke ich, ganz gut, was jetzt folgt.
Ich bitte um Meinungen der Leser, sowie von Phobipp in der letzten Geschichte danke die Kritik fand ich sehr gut.



„Dreck! Alles was man sieht ist Dreck!“ ,fluchte der Kamerad zu meiner Linken, während wir uns schleppend den Hügel hinauf schoben.

Er hatte recht. Wo man auch hin schaute, verschiedene Farben von Schlamm, waren in der zerklüfteten Hügellandschaft, das Abwechslungsreichste was es zu sehen gab. Bei meiner Ankunft hatte ich gedacht das man sich an all dies gewöhnen würde, an den Dreck überall. Dreck in der Landschaft, Dreck in den Betten und wenn es überhaupt etwas gab, dann Dreck zum essen. Aber ich gewöhnte mich nicht daran. In den drei Wochen, die ich nun bereits hier war, hatte es fast ununterbrochen geregnet. Sintflutartig hatten die Tropfen auf unsere Zelte geprasselt, und in so mancher Nacht waren wir dazu gezwungen, einfach stehen zu bleiben, knietief im aufgeweichtem Schlamm versunken und die Ausrüstung auf den Schultern. Ihr werdet Helden sein, hatte man zu uns gesagt, ihr seid die Hoffnung einer ganzen Nation.

Doch wenn man drei Wochen an einen Ort wie diesen gekettet ist, drei Wochen in denen man nichts tut außer warten. Drei Wochen ohne erkennbaren Sinn die Hölle durchlebt, dann beginnt man irgendwann einfach zu zweifeln. Keinem aus meiner Truppe ging es anders. Als die Hoffnung einer ganzen Nation wurden wir hier zurückgelassen, doch letzten Endes waren wir an diesem Tag, die wohl hoffnungsloseste Hoffnung die es je gegeben hatte.

Wir hatten die Kuppe der kleinen Erhebung erreicht. Zu dritt hatten wir uns hier hinauf gequält um wie jeden Morgen die Umgebung auszuspähen, mein Freund Heister, Brinkhoff und ich. Brinkhoff zog gerade sein Fernglas aus dem Jackenaufschlag, es war genau so dreckig wie alles Andere im Umkreis von ein paar Kilometern . Er spuckte in die hohle Hand und versuchte mit dem Speichel die Linsen freizureiben. Neben mir fing Heister an trocken zu lachen. “ Viel Erfolg!“, wünschte er sarkastisch. Heister war für mich ein kleines Wunder, klein und von genrell schmächtiger Natur, war er doch der Einzige der ganzen Truppe der überhaupt noch etwas Willen und Heiterkeit aufbrachte. Brinkhoff schnaubte nur, hörte aber auf mit dem putzen. „Seht ihr was?“ ,fragte er. Ich zuckte mit den Schultern, ließ meinen Blick kurz über die Hügelkette vo uns schleifen, und schüttelte dann stumm den Kopf. Heister meinte er hätte hier sowieso noch nie irgendetwas lebendiges gesehen, drehte sich ächzend auf die Seite und kramte in seinem Rucksack. Wieder schnaufte Brinkhoff, dann meinte er: „Verdammt, langsam wünsche ich mir fast das diese dreckigen Schweine hier endlich auftauchen, sowas ist doch kein Krieg!“

Dieses mahl brummten Heister und ich. Brinkhoff stimmte man besser zu wenn man es nicht auf Streit anlegte. Ich setzte mich auf und streckte meine Arme in den Himmel um mich zu dehnen. Brinkhoff schaute mich kurz missbilligend an und legte sich auf den Rücken. Keiner aus der Tuppe nahm die Vorsicht noch ernst. Seit über einem Monat hatten wir keinen Feindkontakt mehr gehabt und weit und breit gab es auch keine Ansichten das sich daran so schnell etwas ändern würde. Ich ließ mich wieder zurück auf die Ellenbogen fallen und gähnte kräftig. Plötzlich spürte ich einen tropfen von etwas warmen, klebrigem auf meinem Gesicht.
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Alt 07.12.2009, 23:21   #2
weiblich Ilka-Maria
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Ort: Arrival City
Beiträge: 31.117


Lodric, willkommen.

Deine Geschichte liest sich flüssig und entwickelt schnell Atmosphäre.

Mir sind aber ein paar Kleinigkeiten aufgefallen, weil sie einfach zu sehr ins Auge springen:

Zitat:
während wir uns schleppend den Hügel hinauf schoben.
Das ist ein Bild mit Widersinn. Entweder man schleppt sich hinauf, oder man wird geschoben, denn vor allem schiebt man sich nicht selbst. Anders wäre es, wenn der eine Kamerad sich entkräftet nach oben schleppte, von einem Kameraden aber gleichzeitig geschoben würde, um ihm zu helfen. So war es vielleicht gemeint gewesen, aber Dein Satz sagt es nicht, sondern ist widersprüchlich.

Zitat:
in der zerklüfteten Hügellandschaft,
Berge und Gebirge sind zerklüftet, Hügellandschaften sind wellig.

Zitat:
Sintflutartig hatten die Tropfen auf unsere Zelte geprasselt
Bei sintflugartigem Regen gibt es keine prasselnden Tropfen, sondern das Wasser kommt in Sturzbächen vom Himmel, so daß es die Zeltdächer niederdrückt.

Zitat:
aufgeweichtem Schlamm
Schlamm ist immer weich, aufgeweicht wird vorher die Erde.

Zitat:
Neben mir fing Heister an trocken zu lachen.
Das "trockene Lachen" ist ein schöner Kontrapunkt zu dem bislang sehr nassen Bild. Die Wendung "fing an" scheint mir aber überflüssig zu sein: Heister neben mir lachte trocken.

Zitat:
Ich ließ mich wieder zurück auf die Ellenbogen fallen
Ich stelle mir vor, daß das schmerzhaft ist, macht das wirklich jemand? Warum nicht einfach: ... stützte mich wieder auf die Ellenbogen.

Der Einstieg in diese Geschichte ist nicht originell, aber da man nicht weiß, wie sie weiter geht, darf man gespannt sein, was sich entwickelt. Denn ein gewisser Spannungsaufbau ist durchaus vorhanden, der Text lebt durch Handlung, und auch die Identifikation mit den Figuren wird schnell hergestellt, indem die Kumpelhaftigkeit und der Zusammenhalt unter den Soldaten ins Zentrum gerückt wird.

Es sind mehr die obengenannten sprachlichen Ungenauigkeiten, die das Bild hier und da stören. Trotzdem hat beim Lesen der Spaß überwogen.

LG
Ilka-M.
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