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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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21.11.2021, 20:41 | #1 |
vogelzug
hörst du das rauschen ihrer flügel wenn sie in scharen
am himmel vorbeiziehen ihr weg ist lang liegen brutplatz und winterhort oft eine halbe weltkugel weit auseinander die einen orientieren sich dabei am magnetfeld der erde andere ziehen sonnenstand oder sternenhimmel oft auch landmarken zu rate um auf der richtigen route zu bleiben gern würde ich mich in eine ihrer formationen einreihen denn meine sinne finden kein sicheres geleit durch die zeit hoffe mich nicht in den netzen von propheten zu verfangen |
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21.11.2021, 21:58 | #2 | |||
Hallo Perry
Dein 3 Strophiger Vogelzug gefällt mir, wenn ich dich lese bin ich immer an einen Fließtext erinnert, manchmal sind deine Worte darin sehr wellenartig und tiefgründig, bei diesem hier tat ich mich aber gleich zu Anfang etwas schwer den Fluss zu finden, aufgrund des gewählten Zeilenumbruchs. Bitte verzeih mir die X-e aber sie helfen mir oft selbst Dinge zu sehen, die mir oberflächlich nicht offensichtlich sind. Zitat:
xXxxXxx|xXxX||xxXx xXxX|XxxXxXxxXxxXx ihr weg ist lang || (lang) liegen brutplatz und winterhort | oft eine halbe weltkugel weit auseinander mir wäre fast entgangen, dass sich das Wort "lang" hier gezielt doppeln soll in Bedeutung und Nutzung, daher auch mein anfängliches hinterfragen meines eigenen rythmischen Empfindens. Aber es hat mich dazu veranlasst näher hinzuschauen. Zitat:
XxxXx|XxXxxXxXx||Xx XXxxXx|XxxXxxXxxXx ich wüsste nicht wie ich "landmark" anders Betonen könnte als im Spondäus, vor allem im darauf folgenden Metrum Zitat:
xXxXxXxxXxxxX|xxX XxxXxxXxXxXxXxXx bei "sicheres geleit" bin ich mir unsicher ob der Betonung, ich finde aber keinen Grund die Stimme sinngemäß zu heben Enjambements und Diäresen sind ganz klar dein Steckenpferd, ich bin mir aber nicht sicher ob ich einen Hexameter lese weil mir dazu tatsächlich die eigene Erfahrung fehlt in dessen Umsetzung. Ich vermute es ist einer? Du flechtest und webst Wortübergriffe mit Zeilenumbrüchen ineinander, was dessen Deutbarkeit verdoppelt, das gefällt mir sehr. Das ganze wirkt wie eine Momentaufnahme eines flüchtigen aber sehnsüchtigen Gedankenganges. Mein einziger leichter kritikpunkt (der aber auf persönlichem empfinden beruht) ist jener, dass es bei einer derart bildlichen Schilderungsweise "oberflächlich betrachtet" nicht mehr viel zu deuten gibt? Geht man aber tiefer sind aus meiner Sicht die Worte klar definiert und nachvollziehbar und die enthaltene metaphorische Ebene bezieht sich auf den Wunsch des unvermeidlichen Mitziehens, ohne dabei wie ein Fisch im Netz von Propheten (Theoretikern/Verschwörern) zu enden, wo vorher vom Fliegen die Rede war, wenn man mit dem Strom und der Masse zieht. Was auch auf den Menschen in der momentanen Zeit übertragen werden kann. Als Fazit lese ich "Wir sind alle nur Zugvögel, oder Fische im Ozean, die stets einem Folgen der gerne auch mal Blind voran fliegt/schwimmt und uns ins verderben führt." Hat mir sehr gut gefallen. LG Mono |
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22.11.2021, 01:38 | #3 |
Hallo Mono,
danke fürs ausführliche Feedback, aber mit einer "formalen" Hinterfragung, betritts Du bei mir "Niemandsland." Die einzige "absichtliche" Formalie ist die äußere Terzettform, die aber lediglich der Gliederung und Verdichtung meiner Wortbilderzählung dient.
Ansonsten gefällt mir deine Interpretation gut, denn wer sehnt sich nicht nach Orientierungshilfen auf dem Weg ins Nirvana. LG Perry |
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