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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 21.04.2015, 10:55   #1
männlich nepenthes II
 
Dabei seit: 04/2015
Ort: moers
Alter: 51
Beiträge: 17

Standard Im Traume tief

Wie oft schon saß ich hier und schrieb?
Wie oft ich wohl durch Leben trieb?
Wie oft ich schon dem Tod gefiel?
Wer sagt es mir, wer nennt mein Ziel?

Im Traume tief , da liegt es brach!
Singt der Narr, der zu mir sprach.
Lieber hätt' ich's ganz vergessen,
Er wollt' in Hypnos Reich mich messen.
So schrecklich, wie er mich bezwang,
Als mein "Schatten" , mich zu Boden rang.

Er führte mich ins tiefste Ich,
Wo ich den Ängsten immer wich.
Es war das Selbst, das ich dort fand.
Sah mein Ziel, und ich verstand,
Anzunehmen diesen Hort,
Schloß die Augen, nahm mich fort,
Um das Träumen zu erlernen,
Auf dessen Schwingen zu den Sternen,
Dort nah den Göttern beizusitzen,
Mich an ihrer Kraft erhitzen,
Licht zurück ins Wach-Sein tragen,
Und wie der Narr dann leise sagen:
Nichts vergess' ich in mir, nie!
Bloß wissen kann ich niemals, nie!?
nepenthes II ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 21.04.2015, 21:39   #2
Thing
R.I.P.
 
Benutzerbild von Thing
 
Dabei seit: 05/2010
Beiträge: 34.998

Standard Hallo, nepenthes II -

Dein Gedicht hat etwas Magisches an sich.
Schon des Titels Alliteration hat die Neugier geweckt.

Dann kommen tiefe, gewichtige Verse, die an Kubin und auch an Kafka - ja, an Kafka! - erinnern.
Nur einem Traumgeschwängerten gelingen solche Strophen.
Ein Wanderer fragt zwischen den Leben und kommt zu dem endgültigen Nicht-Schluß seines alter ego - des Narren.

In meinen Augen ist das feine Dichtkunst, abseits aller alltäglichen Flachheiten.
Demiurgisch.


Freundlichen Gruß
v.
Thing
Thing ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 22.04.2015, 11:32   #3
männlich nepenthes II
 
Dabei seit: 04/2015
Ort: moers
Alter: 51
Beiträge: 17

Der Narr besitzt immer eine Doppelfunktion: Er ist zum einen der Tor der den Menschen den Spiegel vorhaelt (Tell) zum anderen der Trickster der das kosmische Spiel durchschaut(Tarot) Hier ist er tatsächlich mein Alter Ego, der mich mit meinem Schatten(Jung) konfrontiert,damit ich als ganze Person auch meine dunklen Seiten integriere, um letztendlich zu erkennen daß ich nichts weiß(Sokrates).Im Inneren muß ich mich meinen dunkeln Seiten stellen um wieder träumen zu können!
M.f.G. Marc (nepenthes)
nepenthes II ist offline   Mit Zitat antworten
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