Der Franzose verzog das Gesicht.

[Kurt]

Schon seit einiger Zeit wollte er mal wieder eine Kurzgeschichte schreiben, eine die passend für ein Internet-Forum wäre, also vor allem auch nicht zu lang. Er war der Ansicht, dass eine solche Geschichte nicht wesentlich über etwa eineinhalb DIN-A-vier-Seiten hinausgehen sollte. Ihm passierte es nämlich schon wiederholt, dass er wesentlich längere Kurzgeschichten nicht zu Ende gelesen hatte, was meistens oder sogar immer an der fehlenden Spannung der Story gelegen hatte.
Nun fiel ihm aber keine Story ein, jedoch sollte diesselbe einen bestimmten Satz beinhalten. Der Satz lautet:"Der Franzose verzog das Gesicht". Man könnte sagen, es war eine fixe Idee von ihm, äußerst ungewöhnlich, vorsichtig ausgedrückt. Aber er fand, dass dieser Satz, der ihm schon längere Zeit im Kopf herumging, trefflich zu einer lesenswerten Geschichte passen könnte.
Er wusste, dass es zum Beispiel folgenden anderen ungewöhnlichen Satz gab, der sogar vielen bekannt ist. Es handelt sich dabei um den Satz: "Das Pferd frisst keinen Gurkensalat", der bei dem ersten Telefonat des Telefon-Erfinders Johann Philipp Reis gesprochen wurde. Natürlich war er weit davon entfernt, zu hoffen, dass auch sein Satz einmal so bekannt würde. Er hatte schlicht und einfach an diesem seinem Satz einen Narren gefressen.
Das Problem war: er hatte noch immer keine Geschichte dazu. Oft kam ihm in den Sinn, dass der Satz zu einer Geschichte passen würde, wie sie in dem Film "Lohn der Angst" erzählt wurde. Der Film handelt bekanntermaßen von Lastwagenfahrern, die hochgefährliches Nitroglyzerin an brennende Ölquellen transportieren. Mit dem explodierenden Sprengstoff soll dann das Feuer ausgepustet werden.
In dem Film kam auch ein französischer Fahrer vor. Er musste Franzose gewesen sein, da er ein Ticket der Pariser U-Bahn als Souvenir oder als Talisman bei sich hatte.
Diese Idee verwarf er aber wieder, da man ihm sonst hätte eventuell nachsagen können, die Geschichte, zumindest teilweise, von dem Film geklaut zu haben.
Einmal erzählte er die Sache mit dem Satz einem guten Bekannten, um von demselben eventuell einen brauchbaren Vorschlag zu erhalten. Anstatt eines Vorschlags erhielt er nur eine unschöne, sich über ihn lustig machende Antwort. Er sah daraufhin von weiteren Befragungen ab.
Aber ihm wird bestimmt noch eine passende Geschichte einfallen.

[Thing]

Aber ihm wird bestimmt noch eine passende Geschichte einfallen.

dessen bin ich gewiß!
Und sie wird genauso sauber geschrieben sein wie diese Betrachtung.

Der Franzose könnte das Gesicht verzogen haben, weil er in einem andern Land ein ihm fremdes Gericht essen mußte,
oder weil er vergeblich nach dem Weg fragte,
oder ihn jemand angerempelt hatte (ein Taschendieb?),
oder weil er gestolpert war
oder, oder, oder.

Noch weiß man ja nicht, wie er das Gesicht verzogen hatte:
ärgerlich, überrascht, verlegen, angewidert, amüsiert, erschrocken etc. ...

Das findet sich!

LG
Thing

[Kurt]

Ich denke am ehesten an einen Krimi.
Szenario 1: Bei der Vorbereitung zu einem Coup macht ein Kumpane einen völlig inakzeptablen Vorschlag. Gesichtsverzug des Franzosen: spöttisch, ungläubig, ablehnend.
Szenario 2 (alternativ): Ein Kumpane hat den zurückliegenden Coup versaubeutelt. Gesichtsverzug des Franzosen: ärgerlich, aggressiv, unkontrolliert.
Schaun mer mal.
Danke.
MfG.
K.

[Thing]

Na, siehste!

Du hast sowohl einen prima Text geschrieben als auch ein wenig kokettiert, denn wolltest Du wirklichAanregungen haben?

Viel Glück beim Krimi
(jetzt hast Du mir das Gesicht von Yves Montand in Erinnerung gerufen!)

und herzlichen Gruß
von
Thing