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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt.

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Alt 09.05.2007, 23:24   #1
cocolina
 
Dabei seit: 05/2007
Beiträge: 1

Standard zu spät erwacht

Danke für eure Hilfe, aber da es ja so miserabel war, nehme ich es lieber zurück!
cocolina ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.05.2007, 23:36   #2
MorFeus
 
Dabei seit: 03/2007
Beiträge: 230

Reim mich, oder Ich fress dich

cocolina, du machst die gleichen Fehler wie viele, die noch nicht lange schreiben. Diese häufigen Fehler sind:

1. Es wird auf Biegen und Brechen versucht, ein festes Reimschema einzuhalten. Das muss ja erstmal nicht schlecht sein. Allerdings darf der Sprachfluss und der Sinn nicht darunter leiden.
Formulierungen, wie:

Zitat:
Nicht konnte ich bei dir sein,
wenn du so sehr gebraucht hättest Mein.
lesen sich nicht schön. (Außerdem schreibt man "mein" klein )


2. Ein Thema wird gewählt, das in gleicher Form schon hunderttausendfach vertreten ist. Wenn man nichts neues vorzuweisen hat, muss man schon sehr, sehr gut sein, um noch gut bei der Allgemeinheit anzukommen.

3. Der Text macht Nägel mit Köpfen, ohne dabei irgendwelchen Spielraum für den Leser zu lassen. Gedichte werden interressant, wenn man sie aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten kann. Den Leser in eine Sichtweise zu zwängen stößt eher ab.

4. (Eng verknüpft mit 3.) Formulierungen sind zu offensichtlich. Du lässt keinen Zweifel, um was dein Gedicht gehen soll, Inhaltlich ist immer alles klipp und klar. Lyrische Ausdrücke, Metapher, sowie andere Stilmittel sind sehr zu empfelhlen, um dieses Problem einzudämmen.



Diese Punkte sollten im allgemeinen Beachtet werden. Vielleicht nimmst du sie dir ja beim nächsten Mal zu Herzen, Ich bin gespannt auf weitere Werke von dir.

Gruß
MorFeus

PS: Herzlich willkommen im Forum!
MorFeus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 09.05.2007, 23:43   #3
Guardian
 
Dabei seit: 12/2005
Beiträge: 597

Sprichst du im Alltag auch in ungeschickten Invertierungen und grammatikalischen Fehlern? Wenn ja, dann ignorier das Nachfolgende geflissentlich, Meister Yodas Sippschaft ist über jede Kritik erhaben.


Andernfalls geht es hier weiter:

Zitat:
Ich schreibe dir dieses Gedicht,
weil ich mich nie trauen würde, es dir zu sagen ins Gesicht:
Die erste Zeile hat acht Silben, die darauffolgende ganze sechzehn. Fällt dir da Etwas auf? Also abgesehen vom völlig vermurkst klingenden "es dir zu sagen ins Gesicht" - ein Gedicht muss sich nicht reimen und wenn dabei *sowas* raus kommt wäre es besser, würde es das nicht.

Zitat:
24 Briefe hatte ich dir geschrieben,
und dir damit all meine Liebe beschrieben.
-schrieben/-schrieben ist kein Reim im eigentlichen Sinne. Der Zyniker in mir sagt: "Wenn die Liebe des lyr. Ich nur für vierundzwanzig Briefe reicht, dann kann's damit ja nicht so weit her sein". Nimm die Zahl raus, schreib "unzählige" dafür und gut is'.

Zitat:
Nicht konnte ich bei dir sein,
wenn du so sehr gebraucht hättest Mein.
Das spottet nun jeder Grammatik. Bist du zufällig der König von Rom? Richtig wäre "Wenn du Meiner gebraucht hättest" klingt immernoch schief, ist aber wenigstens korrektes Deutsch. Neu formulieren tut Not.

Zitat:
Nie hatte ich gesagt dass du mein ein und alles bist
Der einzige der mich mit seinem Blicke auffrisst.
Mahlzeit. Mit Blicken ausziehen wäre wohl angebrachter, auffressen hat diesen Hannibal Lecter Touch und macht sich als Metapher auch nicht wirklich gut.

Zitat:
Nie sah ich ein dass selbst unsere Liebe hat Grenzen
Die unser Glück begrenzen.
Mal ganz prosaisch: Ich habe nie eingesehen, dass die Grenzen, die unsere Liebe hat unser (Liebes)glück begrenzen. Grenzen die etwas begrenzen, das lässt sich durchaus geschickter formulieren.

Zitat:
Wenn sich unsere Blicke kreuzen,
so kann ich noch heute dahin schmelzen.
"so könnte ich noch heute dahin schmelzen". Ansonsten recht abgedroschen, find was Besseres.

Zitat:
Wenn deine Lippe meine Haut hatte berührt
So hatte ich diese wunderbare einzigartige Liebe gespürt.
Nur eine Lippe? Uargs. Wieder: "hätte berüht/hätte [...] gespürt

Zitat:
Ich sagte ich hätte nie gedacht dass du mich würdest verlassen
Und somit erreicht dass du mich könntest hassen!
Hä? Das ist ganz ernst gemeint, ich verstehe diesen Satz nämlich nicht.

Zitat:
Es tut mir wirklich furchtbar leid,
denn trotz allem schwöre ich dir diesen Eid:
ich wird dich immer lieben, mein ganzes Leben
nie und nimmer wird es für mich einen anderen wie dich geben!
Zumindest letztere Aussage ist - wenn es sich nicht um eineiige Zwillinge handelt faktisch völlig richtig. Ansonsten: Kreativität beim Ausdruck seiner Gefühle: 0 verbrauchte und leider völlig nichtssagende Phrasen: 1.

Einmal ganz persönlich: Würde ich so einen Text übermittelt bekommen, so würde ich mit der Absenderin vermutlich nie wieder ein Wort sprechen. Liebe mitzuteilen, darüber zu schreiben erfordert meines Erachtens schon etwas mehr, als abgedroschene Floskeln, die man in jeder Talkshow hört. Konstruktiver Ansatz: Was ist das besondere am beschriebenen, lyr. Du? Was macht ihn/sie so außergewöhnlich?

Gruß,
Guardian
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