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Alt 12.03.2024, 20:02   #1
männlich lyrikPower
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Standard Die Krähe auf der Schulter des Fräuleins

Herr Glockbergl steuerte auf die Parkbank zu. Er wollte einen Moment lang durchatmen. Nachdenken. Einen Entschluss fassen. Die Parkbank war unbesetzt. Nur eine Krähe hockte oben auf der Rückenlehne und starrte aufmerksam dem Herankommenden entgegen. Herr Glockbergl hoffte, sie würde dort hocken bleiben, er wünschte sich Gesellschaft. Keine Spaziergänger. Er wollte mit niemandem reden. Ein stummer Zuschauer wäre ihm willkommen gewesen. Der hätte ihn eine Weile noch ans Leben erinnert. Die Krähe flog auf.

Nachdem Herr Glockbergl sich gesetzt hatte, versuchte er es mit dem Nachdenken. Atmete tief durch. Aber er schaffte es nicht, seine Gedanken zusammenzuhalten. Sie fuhren im Kopf Karussell. Das beunruhigte ihn. Er atmete stoßweise. Verfiel in ein kreisendes Schwanken. Von Bewusstseinsstörungen hatte der Hausarzt gesprochen, die sich mit der Zeit verstärken könnten. Herr Glockbergl tupfte sich mit dem Handrücken Schweißperlen von der Stirn. Sollte er jetzt einfach die Augen schließen, nach der Giftampulle in seiner Hosentasche greifen, vielleicht noch einmal laut auflachen, um sich dann mit diesem letzten Gelächter aus der Welt zu verabschieden? Eine Wolke fiel ihm auf, die über seinen Kopf hinwegschwebte. Die ihn an ein Schaf erinnerte. Als Kind hatte er ein Schaf geliebt. Das schwebte jetzt über ihm, so kam es ihm vor. Er blickte dem Schaf gebannt nach.

Herr Glockbergl hatte sich für das, was er vorhatte, den Stadtpark seines Heimatortes Kleinwedel ausgesucht, der um die Mittagszeit immer in eine geheimnisvolle Stille getaucht war. Oft war er mittags hier an den hohen Bäumen entlang gebummelt und hatte diese Stille genossen. Aber heute schien ihm der Park voller Lärm zu sein. Die Krähe hatte sich plötzlich von weither mit Gekreisch gemeldet, das nun aus allen Richtungen näher zu kommen schien.
Sein Tod war beschlossene Sache. An der es nichts mehr zu rütteln gab. Herr Glockbergl hatte die Rolle des Vollstreckers erhobenen Hauptes angenommen. Niemand sollte ihm da hineinreden. Auch der Tod selbst nicht.
In seinem bisherigen Leben war ihm der Tod immer aus dem Weg gegangen. Hatte ihn großzügigerweise übersehen, einen Bogen um ihn geschlagen. So schätzte Herr Glockbergl es ein. Einen Verkehrsunfall hatte der einstige Bibliothekar und jetzige Rentner Glockbergl unbeschadet überlebt. Drei Leute hatten dabei ihr Leben verloren, er jedoch auf dem Beifahrersitz, aus Vergesslichkeit nicht einmal angeschnallt, war mit dem Leben davongekommen. Ohne einen Kratzer. Auch als er eines Abends betrunken eine Uferböschung hinuntergerollt war, hatte sich sein Freund Tömmelmann, mit dem zusammen er Geburtstag gefeiert hatte, beim Rettungsversuch das Genick gebrochen – der betrunkene Herr Glockbergl war am Leben geblieben. Der Tod hatte sich nicht an ihn herangetraut. Damals nicht und später erst recht nicht. Nie war ein Zugriff erfolgt. Auch nicht, als ihm die eisenbeschlagene Schiebeleiter, die zum Dachboden seiner Wohnung führte, aus den Händen geglitten war und auf ihn herunterkrachte. Kein Schädelbruch, kaum eine Beule. Er schien gegen die Attacken des Todes immun zu sein. Anders konnte Herr Glockbergl sich sein Überlebensglück nicht erklären. Und diese Erkenntnis ließ ihn eines Tages tollkühn werden: Er forderte den Tod heraus. Im Stadtwald von Kleinwedel war er zu dem berüchtigten Wildschweingürtel gewandert, und hier traf er auf eine Rotte alter Keiler. Er wollte sein Leben aufs Spiel setzen – auf ein Spiel mit dem Tod. Der Tod verlor. Herr Glockbergl ging auf die Tiere zu, trieb sie vom Futter weg, in der Gewissheit, sie würden ihn angreifen, aber die wild auffauchenden Bestien nahmen Reißaus.
Dann aber, vor einem Jahr, war ihm an einem Sonntagnachmittag unversehens schwindelig geworden. Beim Parkspaziergang. Für Sekunden musste er in die Hocke gehen, um wieder Halt zu finden. Und er fühlte einen Stich in der Herzgegend. Am folgenden Montagmorgen sprach er beim Hausarzt vor, und der erklärte ihm dann nach einer gründlichen Untersuchung: «Mein lieber Herr Glockbergl, mit Ihren beinahe achtzig Jahren sollten Sie vernünftig genug sein und auf Vorsicht umschalten. Sie sind ein Fall für den Kardiologen. Sie gehen ohne Widerspruch sofort dorthin. Wenn ich mich nicht täusche, wird man Ihnen eine neue Herzklappe einsetzen müssen.»
«Und wenn ich nicht hingehe?»
«Werden die Schmerzen heftiger!»
«Und ich sterbe?»
«Das könnte Ihnen so passen! So schnell ist der Tod nicht zu haben! Sie werden erst einmal leiden.»
Nachdem Herr Glockbergl die Praxis verlassen hatte, versuchte er eine Entscheidung zu treffen: Würde er beim Kardiologen vorsprechen? Sollte er es aufschieben? Er schob es auf.

Im Kleinwedeler Stadtpark war die Krähe verstummt. Es war wieder leise geworden. Ein Käfer krabbelte Herrn Glockbergl am Hosenbein hoch. Er betrachtete ihn. Dann schnippte er ihn weg. Der Käfer fiel auf den Rücken, zappelte wie irrsinnig mit den Beinen, konnte sich plötzlich herumwerfen und tackelte davon. Auch so ein Überlebenskünstler, dachte Herr Glockbergl. Für einen Augenblick fühlte er sich dem Käfer freundschaftlich verbunden. Auch so einer, an den sich der Tod nicht nach Belieben heranmachen konnte! Und Herr Glockbergl staunte über sich selbst: Da war ihm doch gerade eine beinahe philosophische Erkenntnis herausgerutscht! Sein Verstand arbeitete offenbar noch auf beachtlichem Niveau! Herr Glockbergl streckte sich. Die Parkbankbretter knarrten.
Wenn da bloß nicht diese Lustlosigkeit wäre! – dachte Herr Glockbergl. Diesen Gedanken wurde er seit Wochen nicht los. Mit großem Erschrecken hatte er eines Morgens festgestellt, dass ihm die Neugier abhanden zu kommen schien. War so etwas möglich? Eine Folge der Bewusstseinsstörungen? Hatte er über Nacht verlernt, neugierig zu sein? Zum Beispiel interessierte es ihn überhaupt nicht mehr, wenn man ihn in der abendlichen Tagesschau darauf hinwies: Eine Naturkatastrophe drohe über Europa hereinzubrechen. Es war Herrn Glockbergl nun auch geradezu wurscht, dass der Bürgermeister von Kleinwedel, mit dem er auf der Schulbank gesessen hatte, als Heiratsschwindler enttarnt wurde. Solche Ereignisse hätten den engagierten Stammtischbruder Glockbergl in früheren Zeiten zu rhetorischer Hochform auflaufen lassen, überhaupt keine Frage. Das Interesse an solchen lebensversüßenden Alltäglichkeiten war für ihn immer ein Markenzeichen des gesund empfindenden Bürgertums gewesen. Und jetzt das: Sein Interesse daran ließ nach.
Das Ende kam dann überraschend schnell. Die Neugier in Herrn Glockbergl verflüchtigte sich zunehmend – und eines Morgens war sie gänzlich versiegt. Eine lastende Gleichgültigkeit war auf einmal über Herrn Glockbergl hereingebrochen. Lastend und erdrückend. Nichts interessierte ihn mehr. Nicht die spektakuläre Geschlechtsumwandlung eines ehemaligen Schwergewichtsboxers, worüber das Heute-Journal in einer Sondersendung berichtete, nicht der Goldfund im Garten seines Nachbarn, den er nun bedenkenlos hätte anpumpen können, nicht die stupsnasige Frau Rümerhundl, die er in Gedanken schon etliche Male verführt hatte, immer in der Hoffnung, es eines schönen Abends in tatsächlicher Handgreiflichkeit tun zu dürfen. All das war ihm auf einmal ungeheuer gleichgültig geworden. Herr Glockbergl hatte sich zu einem Menschen gewandelt, der in den Weiten dieser Welt auf nichts mehr zu hoffen wagte, dem jedwede Neugier abhanden gekommen war, der sich keiner Seele mehr verpflichtet fühlte. Ein Mensch, der sogar seinen Hund im Tierheim einquartierte, weil er ihm keine Zuneigung mehr entgegenzubringen vermochte. Und irgendwann hatte Herr Glockbergl dann beschlossen, seinem Leben selbst ein Ende zu setzen. Er wollte dem Tod zuvorkommen. Eine Tat sollte es sein, die er bei ungetrübtem Bewusstsein geplant hatte, und die er nun ohne einen Anflug von Wehmut durchzuführen gedachte – ehe sein Interesse auch daran sich verflüchtigte.
Die Krähe hatte gerade einen Kreis über der Parkbank gezogen und war wieder ins Unbestimmte abgedriftet. Herrn Glockbergl schwindelte es leicht. Er blickte der Krähe nach. Und er hatte sekundenlang das Gefühl, als habe ihm diese Krähe beim Davonfliegen ein Auge zugeknipst. Deuteten sich da schon Halluzinationen an? Verlor er jetzt allmählich die Kontrolle über sein Wahrnehmungsvermögen? Es wurde Zeit!
«Dann wollen wir beide mal ins Geschäft kommen, Tod!» murmelte Herr Glockbergl. Er griff in die Hosentasche. Nahm die Giftampulle heraus, die er bei seinem Freund, dem Apotheker Henderle, heimlich aus dem Regal genommen hatte. «Ich hoffe, du stellst dich heute geschickter an als sonst, Tod!» Herr Glockbergl schraubte die Ampulle auf.
«Ich könnte dich allerdings auch noch eine Weile hinhalten.» Er schraubte die Ampulle wieder zu.
«Ich habe es in der Hand, Tod! Ich! Nicht du!» Er schraubte die Ampulle um eine knappe Drehung wieder auf und las vom Ampullenaufkleber den Hinweis ab: «Lebensgefahr! Sofortiger Herzstillstand!» Herr Glockbergl nickte zufrieden. Und er entschloss sich zu einer weiteren Drehung.
Dann bremste er sich jäh wieder ab. Hatte da gerade eine innere Stimme zu ihm gesprochen? «Entschuldigen Sie, wenn ich Sie anrede …», hatte die Stimme gesagt. Oder war das eine dieser Bewusstseinsstörungen? – «Darf ich mich zu Ihnen setzen?» fragte die Stimme.
Herr Glockbergl schaute auf.
Eine Frau stand vor Herrn Glockbergl. Eine junge Frau. Ein bezwingend schönes Fräulein stand auf einmal vor ihm mit tränenschimmernden Augen.
Sie kommen ungelegen, wollte Herr Glockbergl sagen, aber er sagte: «Bitte. Hier ist ja noch Platz.»
«Wissen Sie», flüsterte das bezwingend schöne Fräulein – nein, es flötete die Worte – «hätten Sie jetzt nicht hier gesessen, ich glaube, ich hätte es schon hinter mir!»
«Ach, ja?»
«Sie wollen gar nicht wissen, wovon ich spreche, Herr … Herr …?»
«Glockbergl! Nein, will ich eigentlich nicht. Ich bin mit mir selbst beschäftigt.»
«Es hat mich in den Park verschlagen», fuhr das bezwingend schöne Fräulein unbeirrt fort, «weil ich mich umbringen möchte. Ich muss es tun. Mein Freund hat mich verlassen. Ein reizloses Vakuum hat er mich genannt. Das Leben ist mir keinen Pfifferling mehr wert, was sagen Sie dazu?»
«Was könnte ich schon dazu sagen?»
«Ich will Sie mit meinem Schmerz natürlich nicht belästigen», sagte das Fräulein.
«Sie … Sie belästigen mich nicht.»
«Weil Sie zufälligerweise hier sitzen, Herr Glockbergl, fällt es mir aber jetzt doch ziemlich schwer.»
«Was denn?»
«Das Umbringen. In Ihrer Gegenwart. Aber …»
«Aber?»
«Ich muss es tun, was meinen Sie?»
«Sie könnten es auch lassen.»
«Sie haben gut reden! Wenn Sie wüssten!»
«Ich weiß …», sagte Herr Glockbergl.
«Gar nichts wissen Sie!» konterte das Fräulein. «Mein Freund hat eine Andere! Allerdings, Sie haben recht: Die müsste ich umbringen!»
«Warum tun Sie es nicht?»
«Weil ich ihn mit meinem Tod bestrafen will! Verstehen Sie? Mit meinem! Es sei denn, Sie halten mich zurück.»
«Eigentlich habe ich andere Sorgen.»
«Vergessen Sie Ihre Sorgen für eine Weile, Herr Glockbergl? Mir zu Gefallen?»
«Aber … ich habe beschlossen, heute nur an mich selbst zu denken.»
«Sie sind nicht verheiratet?»
«Woher wissen Sie das?»
«Ich sehe es Ihnen an.»
«Und was sehen Sie da?»
«Unbenutztes, Herr Glockbergl.»
«Wie meinen Sie das, mein Fräulein?»
«Ich meine, das Leben hat Sie noch gar nicht, wie soll ich es ausdrücken, mit Volldampf auf Entdeckungsreise geschickt.»
«Sie meinen …»
«Der Satz ist nicht von mir, hab ich aus einem Liebesroman! Aber genau das meine ich!»
«Ich hatte selbstverständlich meine Affären, wenn Sie darauf anspielen.»
«Und welche?»
«Nun ja …»
«Ach, wenn Sie schon so anfangen: nun ja. Dann kann da nicht viel passiert sein.»
«Auf jeden Fall hatte ich meine Träume! Fragen Sie die Frau Rümerhundl, oder fragen Sie besser nicht, sie wird nicht darüber sprechen wollen. Ach, Sie bringen mich ganz durcheinander …»
«Könnten Sie auch von mir träumen, Herr Glockbergl?»
«Ich wollte heute eigentlich ungestört bei mir selber bleiben, mein Fräulein, weil … aber das wird Sie nicht interessieren. Warum blinzeln Sie mich an?»
«Ein Versuch, Herr Glockbergl. Mein Freund hat immer gesagt: Wenn du so blinzelst, könnt‘ ich in die Knie gehen! Und Sie?»
«Eher nicht, oder?»
«Oder was?»
Herr Glockbergl schwieg.
«Wenn ich von Ihnen keine Antwort bekomme – ja, na, dann!» Das bezwingend schöne Fräulein blinzelte wieder, dann begann es zu nesteln.
«Was … was tun Sie denn da?» Mit einem ungeschickten Hopser war Herr Glockbergl um einige Zentimeter zur Seite gerückt. Das bezwingend schöne Fräulein hatte angefangen, sich die Bluse aufzunesteln.
«Ein Versuch, Herr Glockbergl. Vielleicht verlieben Sie sich in mich, wenn ich Ihnen … wie sagt man das in Ihrem Alter … wenn ich Ihnen einen gewissen Einblick verschaffe, und dann retten Sie mich garantiert vor dem Selbstmord! Halten mich auf! Das ist doch klar wie Klugscheißer, sagt mein Freund immer!»
«Und wenn ich mich weigere?»
«Hält mich nichts mehr auf!»
Herr Glockbergl wurde wütend. Beinahe. «Können Sie nicht einfach gehen? Sie verwirren mich! Sie lenken mich ab! Sie bringen mich um das letzte Restchen Verstand, über das ich noch verfüge!»
«Ist das so? Einfach knuffig, wie Sie das ausgedrückt haben, Herr Glockbergl!»
«Sie treiben Ihren Spaß mit mir, ich höre es heraus!»
«Würde es Ihnen denn leichter fallen, mich aufzuhalten, wenn ich Sie erst einmal küsse?» Das bezwingend schöne Fräulein rückte nahe an Herrn Glockbergl heran und küsste ihn auf den Mund.
Herr Glockbergl hatte es über sich ergehen lassen. Willenlos. Atemlos. Nun atmete er wieder. Stoßweise. Er fing an zu lächeln. Er wusste, dass er jetzt lächelte. Es ist … es ist das hoffnungsfrohe Lächeln des Entdeckungsreisenden Joachim Glockbergl, sagte er unhörbar leise zu sich selbst. «Ich könnte Ihr Großvater sein, mein schönes Kind», setzte er vernehmbarer hinzu. «Was ich damit sagen möchte: Bei mir ist nicht mehr allzu viel zu holen!»
«Sie sollen ja nicht mit mir ins Bett, Herr Glockbergl. Mir genügt schon eine Umarmung. Damit könnten Sie mir in Erinnerung rufen, dass ich euch Kerle immer noch rumkriegen kann! Sie sind ein so niedlicher alter Charmeur, Sie würden mir gut tun. Das spüre ich. Nach so einer Umarmung mit Ihnen könnte ich meinen Tod fürs Erste locker zurückstellen!»
«Und ich vielleicht den meinen …» murmelte Herr Glockbergl.
«Wieso Sie? Machen Sie sich über mich lustig? Ich bin womöglich nur eine plappernde Pute, würde mein Freund jetzt sagen, doch, doch, da brauchen Sie gar nicht abzuwinken! Aber ich habe Gefühle! Und wenn ich mich umbringen will, dann sollten Sie das respektieren! Und wenn Sie meinen Tod nicht wollen, könnten Sie mich ja umarmen … ach, entschuldigen Sie!» Das bezwingend schöne Fräulein schluchzte unvermittelt auf. Tränen kullerten ihm über die Wangen.
Herr Glockbergl wusste dieses Verhalten nicht zu deuten. Ich habe keine Erfahrung mit diesen verzweifelten jungen Dingern, dachte er, und außerdem: Es war ihm, als treibe dieses verheulte Fräulein da an seiner Seite ein Spiel mit ihm, das er nicht durchschaute. Andererseits: Was wäre, wenn er sich irrte? «Eine Umarmung will ich ja gerne versuchen …» sagte er.
«Dann bitte!»
Sie ist so geradeheraus, dachte Herr Glockbergl. «Mein Herz klopft ziemlich heftig …» sagte er.
«Das ist normal, Herr Glockbergl, ich bin eine bezwingend schöne Frau!»
«O ja, das sind Sie!»
«Hat mein Freund auch gesagt. Trotzdem ist er über die Andere hergefallen.»
«Sie sind sogar ein Wesen, das einen Mann … es fällt mir schwer, meine Einschätzung diesbezüglich genauer zu umreißen … das einen Mann neugierig machen könnte.»
«Das haben Sie süß gesagt!»
«Am liebsten würde ich alles Weitere stottern … verzeihen Sie.» Eine plötzliche Wärme strömte Herrn Glockbergl durch die Adern. Sein Brustkorb weitete sich. Der Atem beschleunigte sich. Sein Entschluss war gefasst: Er würde die Lösung seines eigenen Problems auf unbestimmte Zeit hinausschieben. Er legte einen Arm um das bezwingend schöne Fräulein. «Wie heißen Sie mit Vornamen» fragte er. Die Antwort wartete er nicht ab. Er legte auch den anderen Arm um das Fräulein. Er spürte, wie ihm das Blut zu Kopf stieg, wie ihn ein wunderbarer Schauer überkam, er hatte sich nahe an das Fräulein herangedrängt, er sog ihren Geruch in sich ein, sein Puls raste, Herr Glockbergl schwamm in Wünschen und Wonne, und dann blieb ihm das Herz stehen.
«Herr Glockbergl, was ist mit Ihnen?»
Der Tod hatte Herrn Glockbergl ereilt.
Er sah nicht mehr, wie sich das bezwingend schöne Fräulein nach einer Weile von der Bank erhob, die Bluse zuknöpfte und langsam davonging. Er sah auch nicht mehr, dass die Krähe lautlos herangeschwirrt kam und sich auf die Schulter des bezwingend schönen Fräuleins hockte. Womöglich hätte Herr Glockbergl daraus schließen können, dass sich die beiden schon länger kannten.
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Alt 13.03.2024, 00:17   #2
weiblich Lee Berta
 
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Der Tod kommt ihn holen in Gestalt einer Frau.
Das ist ein wirklich schön durchkomponierter Text, lyrikPower, und auch ein schöner Tod. Den Dialog könnte man vielleicht noch etwas kürzen, aber vermutlich findet der sowieso nur im Kopf vom Herrn Glockbergl statt.
Ich lese solche Innenansichten ohne Handlung eigentlich nicht besonders gern, aber hier war ich von der ersten bis zur letzten Zeile gebannt. (Kam ja dann auch noch Action auf)
Es stimmt alles, Idee, Umsetzung, Figuren, die Krähe ist auch toll.

Liebe Grüße,
Lee
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Alt 13.03.2024, 09:53   #3
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Hallo Lee,
das ist doch mal ein aufmunternder und vor allem sachkundiger Kommentar, herzlichen Dank. Heute Abend guck ich mir einen deiner Texte an, ich bin neugierig geworden! Sehr.
Gruß, lp
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Alt 13.03.2024, 10:40   #4
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Standard Hallo lp

... puh, es zieht sich etwas. Die Story an sich gefällt mir bzw. das Ende.
Übrigens leben meist nur Jungkeiler in Rotten, die alten sind Einzelgänger. Bisher habe ich sie auch nicht fauchen gehört.

wsT
dT
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Alt 13.03.2024, 11:03   #5
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Wenn du meinst, dT. An mir ist mal eine Rotte alter Keiler vorbeigestürmt – fauchend (auch grunzend). Du hast offenbar andere Erfahrungen. Jeder erlebt seinen Wald anders.
Gruß lP
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Alt 13.03.2024, 14:03   #6
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Also, wenn die so an einem vorbeistürmen, dann guckt man nicht, ob es Keiler oder Bachen sind. Mit ist das schon passiert, vermutlich war es eine gemischte Rotte, aber ich habe nicht nachgekuckt, ob sie Bällchen haben, sondern stand da und verwandelte mich ein einen Baum.

Liebe Grüße,
Lee
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Alt 13.03.2024, 16:42   #7
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... in einem Übermaß an Selbstüberschätzung nahm ich mal einen Frischling hoch. Sie wuselten zwischen meinen Füßen hin und her und es war dunkel. Er fing an zu quieken und die Bache sandte mir ihr Warngrunzen. Ich redete mir ein, dass er sowieso nicht knuddlig ist, setzte ihn wieder und mich vorsichtig ab.

wsT
dT
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Alt 13.03.2024, 18:03   #8
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Das könnte Ihnen so passen! So schnell ist der Tod nicht zu haben! Sie werden erst einmal leiden.
Mal ein Tipp, wie man Dialoge peppiger schreiben könnte.

"Sachte, so leicht ist der Tod nicht auf die Schippe zu kriegen. Nicht nur Gottes Mühlen, sondern auch die Mühlen des Todes mahlen langsam. Beide sind Sadisten, jeder auf seine Art. Letztendlich ist es egal, in welcher der beiden Mühlen Sie landen: Sie werden leiden. Als Arzt kann ich das mit Fug und Recht behaupten."
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Alt 13.03.2024, 19:18   #9
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Diese Technik des Aufhübschens macht Dialoge nicht peppiger, sondern trivialer: «Tod auf die Schippe nehmen … oder von der Schippe springen», «Gottes mahlende Mühlen». Ärzte, die ich kenne, äußern sich nicht per Küchen-Philosophie, und so ein angehängter Schnörkel «kann ich mit Fug und Recht behaupten» macht eine Aussage nicht peppiger, sondern länger. Oft hilft es, Dialogtext vor Publikum auszuprobieren, um Trivialitäten herauszuhören. Meine Geschichte habe ich mehrmals vor Publikum ausprobiert, ich weiß genau, wo da die Wirkungen liegen. Diesbezüglich bin ich vom Fach. lP
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Alt 13.03.2024, 19:43   #10
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Zitat:
Zitat von lyrikPower Beitrag anzeigen
Diesbezüglich bin ich vom Fach. lP
Kannst du das ausführlicher schildern?
Woraus bestand dein Publikum?
Wo und wann hast du vorgetragen?
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Alt 13.03.2024, 19:54   #11
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Ich habe nicht vor, mich hier privat vorzustellen. Ein Beispiel aber: Das Publikum der «Düsseldorfer Literaturkonzerte» im Bühnenraum der dortigen Zentralbibliothek.
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Alt 13.03.2024, 20:32   #12
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Zitat:
Zitat von lyrikPower Beitrag anzeigen
Ich habe nicht vor, mich hier privat vorzustellen. Ein Beispiel aber: Das Publikum der «Düsseldorfer Literaturkonzerte» im Bühnenraum der dortigen Zentralbibliothek.
Na ja, da ist nicht überzeugend.
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Alt 13.03.2024, 21:05   #13
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Was soll dieses Geschwafel? Bist du jemals mit einem deiner Texte vor einem Publikum von 500 Leuten aufgetreten und hast damit das Publikum in den Griff bekommen? Ich vermute mal: Bist du nicht! Ich vermute mal: Du weißt vielleicht gar nicht, was es heißt, ein Publikum in den Griff zu bekommen – mit Trivialitäten funktioniert das jedenfalls nicht. Und damit guten Abend. lP
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Alt 13.03.2024, 21:23   #14
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Vermtungen beweisen nichts.

500 Leute, die aus Höflichkeit klatschen, weil man das eben tut, beweisen auch nichts.

Nenne mir deinen Verlag, deinen Lektor, deine Auflagen, deinen Vermarkter. Und deine Verkaufszahlen bei Amazon.
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Alt 13.03.2024, 21:32   #15
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Verehrteste,
du bist hier die Forumsleiterin, sei so nett und streiche mich aus dem Autorenverzeichnis. Ich will und werde auf poetry.de nichts mehr veröffentlichen. Und vergiss nicht, meine Texte zu löschen.
lP
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Alt 14.03.2024, 05:22   #16
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Wieso? Lassen wir die Geschichte doch als Paradebeispiel dafür stehen, wie man es nicht machen sollte:

Zitat:
Herr Glockbergl steuerte auf die Parkbank zu. Er wollte einen Moment lang durchatmen. Nachdenken. Einen Entschluss fassen. ...
Sein Tod war beschlossene Sache.
Tja, was nun? Bereits entschlossen oder doch noch im Zustand der Beschlussfindung?

Zitat:
In seinem bisherigen Leben war ihm der Tod immer aus dem Weg gegangen.
Und im nachfolgenden Leben? Was wäre dabei gewesen, unspektakulär zu schreiben: Der Tod war ihm immer aus dem Weg gegangen. Tja, es wäre weniger bauschig gewesen, und vielleicht hätten weniger Leute geklatscht. Obwohl doch jeder Mensch seit seinem ungefähr sechsten Lebensjahr weiß, dass man nur ein Leben hat und dass man, solange man nicht tot ist, noch munter weiterlebt.

Zitat:
Eine Wolke fiel ihm auf, die über seinen Kopf hinwegschwebte. Die ihn an ein Schaf erinnerte. Als Kind hatte er ein Schaf geliebt. Das schwebte jetzt über ihm, so kam es ihm vor. Er blickte dem Schaf gebannt nach.
Diesen Kopf würde ich gerne mal sehen, über den eine Wolke hinwegschwebt. Für mich ziehen Wolken ziemlich weit oben am Himmel dahin.

Der Text ist durchzogen von solchem Unsinn.
__________________

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Alt 14.03.2024, 12:22   #17
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Standard Löschung meines Accounts

Mein letztes Statement in der Sache:

1. Als selbsternannte Leiterin eines Literaturforums bist du eine Katastrophe, Ilka-Maria: Talentlos, geschwätzig, aggressiv. Du kannst selbst den Test machen: Veröffentliche eines deiner "Werke" in einem der renommierten Foren: "keinverlag.de" oder "leselupe.de" und vergnüge dich am eigenen Scheitern.

2. Ich fordere dich hiermit zum letzten Mal auf, meinen poetry-account zu deaktivieren und die dort von mir veröffentlichten Texte zu löschen – und zwar bis spätestens 14. März 2024, 23.00 Uhr. Unterlässt du den Löschvorgang, gebe ich die Sache aus der Hand. Du kannst sicher sein, die Forenmitglieder von poetry.de werden die Aktion mitverfolgen können.

3. Ein kostenloser Hinweis zum Schluss: Das biedermeierliche Tapetenbraun deines poetry-forums solltest du durch eine peppige Hintergrundfarbe ersetzen – der Eindruck von Frische hätte etwas,

lP
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Alt 14.03.2024, 13:04   #18
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von lyrikPower Beitrag anzeigen
Du kannst selbst den Test machen: Veröffentliche eines deiner "Werke" in einem der renommierten Foren: "keinverlag.de" oder "leselupe.de" und vergnüge dich am eigenen Scheitern.
Nö, ich habe bei Neobooks publiziert und auch gut verkauft.
Sonst noch was?
__________________

Workshop "Kreatives Schreiben":
http://www.poetry.de/group.php?groupid=24
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Alt 14.03.2024, 20:37   #19
weiblich Lee Berta
 
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Kaum ist man mal ein paar Tage nicht da, weil man sich dringend die Lippen verschlauchbooten musste, fliegen hier die Fetzen.
Ich fände es sehr schade. lP, wenn du das Handtuch wirfst, weil deine Kommentare sehr hilfreich sind, jedenfalls für mich.
Und deine Werke sind gut, unterhaltsam, durchdacht.

Ich bin tatsächlich auf Dialoge spezialisiert und wollte folgendes anmerken: Eine ausschweifende Ausdrucksweise würde durchaus zu dem älteren Herrn passen und eine ungeschnörkelte zu der jungen Frau. Wenn diese sich altmodisch ausdrücken würde, wäre es ein Hinweis darauf, dass hier etwas nicht stimmt, dass sie keine normale junge Frau ist.
Der alte Mann könnte sich auch in ihre Worte verlieben, es müsste nicht ihre Gestalt sein.

Texte vor Publikum auszuprobieren, ist wirklich die beste Methode. Außerdem lesen mit verteilten Rollen.

Der Entschluss des Herrn G. sich umzubringen steht fest. Andere Entschlüsse (wie und wo) noch nicht. "Im bisherigen Leben" ist üblich und verständlich.
Über meinem Kopf schweben auch manchmal Wolken und nie darunter. Das finde ich nicht ungewöhnlich.
"Unsinn" ist keine fundierte Kritik, auch keine gewaltfreie Kommunikation.

Liebe Grüße,
Lee

PS: Ein Forum zu gründen und zu pflegen ist sehr arbeitsaufwändig und auch nicht kostenlos. Es gehört viel Engagement dazu und wenig Dank. Sollte man vielleicht auch bedenken.
Darum ist mir die Biedermeiertapete egal.
Lee Berta ist offline  
Alt 14.03.2024, 21:25   #20
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
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Ein Forum zu gründen und zu pflegen ist sehr arbeitsaufwändig und auch nicht kostenlos.
Ach?
Wie weise.

Ich habe Poetry nicht gegründet und mit der Pflege des Forums so gut wie keine Arbeit. Die Kosten? Nun ja, im Portokassenbereich.

Woher stammt deine Vorstellung von "arbeitsaufwändig'"?

Du setzt hier Behauptungen ab, die keiner Überprüfung standhalten.
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Alt 14.03.2024, 21:48   #21
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Woher stammt deine Vorstellung von "arbeitsaufwändig'"?
Du setzt hier Behauptungen ab, die keiner Überprüfung standhalten.
- Ich glaube nicht, dass du hierfür bezahlt wirst.
- Ich stelle fest, dass du kommentierst und Texte einstellst = Lebenszeit investierst.
- Wie sehr viele Menschen unserer Epoche war auch ich einmal Forenadmin und man muss mindestens 1x am Tag Streit schlichten, mindestens 2x am Tag Beiträge in andere Unterforen verschieben und mindestens 3x am Tag russische Hacker abwehren.

Das ist aus meiner Sicht arbeitsaufwändig. Wenn man außerden berufstätig ist und/ oder Familie hat, ist es eine reife Leistung.

Liebe Grüße,
Lee
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Alt 14.03.2024, 22:07   #22
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Zitat:
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- Ich glaube nicht, dass du hierfür bezahlt wirst.

Hat das jemand behauptet?

Zitat:
Wie sehr viele Menschen unserer Epoche war auch ich einmal Forenadmin und man muss mindestens 1x am Tag Streit schlichten, mindestens 2x am Tag Beiträge in andere Unterforen verschieben und mindestens 3x am Tag russische Hacker abwehren.
Sehr viel Menschen sind oder waren Forenadmins? Das ist ja hochinteressant. Und mindestens einmal am Tag musstest du einen Streit in deinem Forum schlichten? Nun ja, andere Foren und ihre Gründer oder Admins haben mich nie interessiert, und Streit, der zu schlichten ist, gibt es in Poetry nur sporadisch.

Zitat:
Das ist aus meiner Sicht arbeitsaufwändig. Wenn man außerden berufstätig ist und/ oder Familie hat, ist es eine reife Leistung.
Das ist, mit Verlaub, ein Bullshit-Statement. Es ist nämlich scheißegal, ob jemand in seiner Freizeit ein Forum betreibt, an seinem Auto herumschraubt, Drachenfliegen betreibt oder sich sonstwie vergnügt, und wieviel Zeit noch für die Familie übrigbleibt. Das sind alles persönliche Entscheidungen.
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Alt 14.03.2024, 23:02   #23
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Zitat:
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Das ist, mit Verlaub, ein Bullshit-Statement.
Das ist, mit Verlaub, ein aggressiver Umgangston. Bullshit, Unsinn ... so kommuniziert man in meinen Kreisen nicht. Man könnte sagen: "Ich habe dazu eine ganz andere Meinung als du, denn ..."
Es ist einfach beleidigend, die Meinung eines anderen Menschen mit Exkrementen von Kühen zu vergleichen oder mit "Unsinn", was ja bedeutet, dass es überhaupt keine Bedeutung hat. "Palipalupalimm" wäre Unsinn.

Mit Sicherheit hat jeder hier schon einmal ein Forum, einen Blog oder einen Youtube-Channel betrieben oder irgendetwas in der Art. Oder sind die Lyriker vielleicht Technikfeinde? Könnte sein, aber dann ist meine Aussage trotzdem kein Bullshit, sondern dann entspringe ich eben einer anderen Subkultur.

Liebe Grüße,
Lee
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Alt 15.03.2024, 05:37   #24
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Zitat:
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Mit Sicherheit hat jeder hier schon einmal ein Forum, einen Blog oder einen Youtube-Channel betrieben oder irgendetwas in der Art.
Das wage ich zu bezweifeln. "Jeder hier" ist eine Verallgemeinerung und Stammtischbehauptung, die dem Nachweis hinsichtlich "mit Sicherheit" kaum standhalten könnte. Und solche hingeschmissenen und nicht belegbaren Behauptungen sind nichts anderes als Bullshit.
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Alt 15.03.2024, 09:07   #25
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Standard Ein Link für Ilka-Maria

https://de.wikipedia.org/wiki/Gewaltfreie_Kommunikation

Liebe Grüße,
Lee
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Alt 15.03.2024, 11:06   #26
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Den Link erspare ich mir, Lee. Du stellst Behauptungen auf, die aus der Luft gegriffen sind und weder mit Kommunikation noch mit Meinung zu tun haben, aber eine Menge mit Unfug - eben Bullshit.
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Alt 15.03.2024, 11:45   #27
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Ich hätte es mir denken können: Eine gestandene Forumsleiterin lässt eines ihrer Schäfchen nicht kampflos von der Leine – ich stehe noch immer bei poetry.de auf der Liste. Meinen Rausschmiss einklagen, das dauert, Anwälte haben Wichtigeres zu tun. Ich muss bleiben, so lange es der Forumsleitung gefällt (sagt der Anwalt). Also bleibe ich und vertreibe mir die Zeit. Zum Beispiel mit einem «Drabble». Google schreibt: «Ein Drabble ist eine meist pointierte Geschichte, die aus exakt 100 Wörtern bestehen muss. Dabei wird die Überschrift nicht mitgezählt. Ursprünglich als Fanfiction betrieben, wird sie aufgrund ihrer einfachen äußeren Form gerne von ungeübten Autoren als Einstieg in Lyrik oder Prosa genutzt.» Weil ich aber ein geübter Autor bin, schreibe ich mein Drabbel in Form eines Sonetts und platziere es in der Abteilung «Humorvolles und Verborgenes». Der Titel des Drabbels: Tenorgedanken.
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Alt 15.03.2024, 19:03   #28
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Zitat:
.Ich muss bleiben, so lange es der Forumsleitung gefällt (sagt der Anwalt)
Du warst wegen sowas echt beim Anwalt?
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Alt 15.03.2024, 19:12   #29
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Ich unterscheide zwischen «der Anwalt» und «der innere Anwalt», habe das im aktuellen Fall aber nicht deutlich gemacht. Obwohl es für Leute, die hier veröffentlichen, hilfreich wäre, zu wissen, wie sie mühelos aus der Bindung an ein Forum (wenn sie es denn einmal wollen) herauskommen.
lP
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Alt 15.03.2024, 22:12   #30
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@lyrikPower: Ich würde mich nicht so schnell vergraulen lassen. Mein innerer Guru sagt mir, dass Unhöflichkeit nur ein Hilferuf nach einem Zuchtmeister ist.
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Alt 16.03.2024, 07:33   #31
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Zitat:
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Obwohl es für Leute, die hier veröffentlichen, hilfreich wäre, zu wissen, wie sie mühelos aus der Bindung an ein Forum (wenn sie es denn einmal wollen) herauskommen.
Was ist daran schwierig? Viele tausend User haben früher oder später ihre Aktivität im Forum eingestellt, beleidigte Leberwürste schafften das sogar in kürzester Zeit. Der Aufenthalt in diesem Forum ist freiwillig und kostenlos, man kann sich einloggen, es aber auch bleiben lassen.
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Alt 16.03.2024, 11:28   #32
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Gehts in der Argumentation auch noch alberner? Wenn ich mich aus dem Forum verabschiede, erwarte ich selbstverständlich, dass alle meine dort hinterlegten Texte gelöscht werden (das habe ich wiederholt angemahnt). Also bitteschön eine unzweideutige Antwort: Werden meine Texte gelöscht, wenn ich gehe, Madame Forenaufsicht?
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Alt 16.03.2024, 11:37   #33
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Zitat:
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Wenn ich mich aus dem Forum verabschiede, erwarte ich selbstverständlich, dass alle meine dort hinterlegten Texte gelöscht werden (das habe ich wiederholt angemahnt).
Lies nochmal die Forenbedingungen, die du bei deiner Registrierung akzeptiert hast. Darin steht, dass du deine Texte konkludent an das Forum abtrittst. Ob ich sie lösche, liegt also in meinem Ermessen. Das wäre jedoch gegenüber Usern, die bereits Kommentare zu deinen Texten geschrieben haben und deren Arbeit dann ebenfalls gelöscht würde, nicht fair.

Wenn du das nachgeholt hast, kannst du nochmal darüber nachdenken, wer in Albernheit die Polkalreife hat.

Mit mir persönlich hat das alles nichts zu tun, hier kann kommen und gehen, wer will, aber nicht auf Kosten anderer User, die sich die Mühe des Kommentierens gemacht haben.
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