der dachs

[Lee Berta]

das dicke tier am straßenrand ist vielen als „der dachs“ bekannt.
dort lauert es im abendrot und springt hervor – ich fahr es tot.
ins auge steigen mir die tränen. wie konnten wir uns sicher wähnen?
wie konnten wir dem streifenbären die wildbrücke so lang verwehren?
wie wird es nun frau dachs ergehen? wird je sie wieder freude sehen?
und was wird aus den kleinen dachsen? wer füttert sie mit obst und lachsen?
vergib mir, dachs! ich bette dich ins laub, im letzten abendlicht.
ein wolf heult leis, ein adler steigt, dann ist es still und alles schweigt.
„gut ruh, gut ruh“, ruft eine eule. mein auto ziert nun eine beule,
die ewig mahnt. sie spricht zu mir: „der mensch ist stärker als das tier.“

[ganter]

Hallo Lee Berta,

nicht "Halali",
das wäre makaber
und entspräche auch nicht
Deinem offenkundigen Bedauern.

Herzliche Grüße
-ganter-

[Lee Berta]

Hallo ganter,
ich musste gerade herzlich lachen.

da man den dachs nicht essen kann muss man ihn auch nicht jagen
sein leben ward vergessen dann, doch lass uns nicht verzagen
mit hallali und hallalo der jäger füllt den teller
das macht die ganze sippschaft froh, doch ist mein auto schneller

Liebe Grüße, Lee

[Lizard]

Hallihallo Lee und Grüße ans LI!

Dachse sind wunderbare Tiere. Frag mich nicht, wie ich auf die Fährte gekommen war, aber ich hatte mir in der Lockdownphase jede Doku, die ich finden konnte, angeschaut.

Freude also, dass Du ihm ein Gedicht widmest.
Nunja, und seinem Erzfeind Auto.

Leider muss ich Dir in einem Punkt Deines Kommentars widersprechen. Der Dachs wird durchaus, wenn auch wohl selten, gejagt. Sein Fleisch gilt als Delikatesse. Und Dachsfett kann man bis heute kaufen. Als Wundermittel für und gegen alles.

Grüße Lizard

[lyrikPower]

Hi Lee,
dein Gedicht hat etwas «Ringelnatziges» – an die durchgehaltene Kleinschreiberei muss ich mich noch gewöhnen, ich habe nicht herausfinden können, was sie bewirken soll.
Über eine Zeilenumstellung habe ich nachgedacht. An den Schluss des Gedichts könntest du setzen: «ein wolf heult leis, ein adler steigt, dann ist es still und alles schweigt», damit wären die nächtlich spukenden Verse gewissermaßen zugedeckt.
Gruß lP

[Lee Berta]

Hallali und hallalo Lizard und lyrikPower!

@Lizard: Das hätte ich nun nicht gedacht, dass man auf Dachse Jadgen macht.

Mit dem Tier habe ich mich noch nicht näher befasst, nur im Zusammenhang mit anderen heimischen Mardern und Artigen wie dem Fischotter oder dem Mauswiesel. Es ist ein sehr schweres Tier, verglichen mit den anderen.
Auf die Idee ihn zu essen wäre ich nicht gekommen. Er schien zum Verzehr zu hundehaft. Lieber würde ich ihn vor seinen Todfeinden beschützen.
Wildbrücken sind eine tolle Erfindung, um zerschnittene Reviere gefahrlos wiederzuvereinen, auch wenn alle meckern, dass das viel Geld kostet. Beulen im Auto kosten auch Geld. Die Tiere laufen immer an bestimmten Stellen über die Fahrbahn. Wo diese Schilder mit dem Hirsch stehen, aber für die Dachse stehen da keine Warnschilder mit Autos drauf.

@Lyrikpower: Die Kleinschreibung ist meinem Auge angenehm. Sie ermöglicht es, wichtige Dinge hervorzuheben wie zum Beispiel Namen. Ich weiß auch oft bei Gedichten nicht, was am Zeilenanfang zu geschehen sei, wenn ein Satz in der nächsten Zeile weiter geht. Diese ganze Problematik umgehe ich so.

Deine Idee mit der Umstellung gefällt mir gut, das werde ich machen.

Liebe Grüße und vielen Dank für eure Kommentare,
Halla-Lee und Halla-LI

[Eisenvorhang]

Zitat von Lizard

Und Dachsfett kann man bis heute kaufen. Als Wundermittel für und gegen alles.

Grüße Lizard

"Ich bin dein Dachsfett."

Muss ich mir abspeichern.

[Lee Berta]

Zitat von Eisenvorhang

"Ich bin dein Dachsfett."

Muss ich mir abspeichern.

Er nu wieder
Da freue ich mich schon auf dein Gedicht zum Thema Dachs in der Erotikecke.

[Eisenvorhang]

In dem Bereich bin ich ein Kaputtnix.

Aber: „Lass mich dein Dachsfett sein“ hier als Jambus… Hat schon was lyrisch modernes. Braucht jemand T-Shirts mit nem Aufdruck?

[Lee Berta]

Ich nehme eins in M und auch noch eins in XXL, falls ich mal dachsfett werde.
(Ist auch ein geiler Name für einen postmoderne Punkband)

[Lizard]

Beleidigt schnauzt sie "Dachsfett, isch!?!"
"Nein, Liebes, komm, beruhige Disch,
ich steh numal auf Dachsfetisch".