Springflut bei Poetry.de

Ilka-Maria · 27.12.2010, 03:11

Tränen verschleiern den Weg und die Wiesen,
sie verwässern die Farben der Welt,
lassen Sonne, Mond und Sterne zerfließen,
überfluten das Himmelszelt.

Doch alle Stürme müssen einmal enden,
jede Springflut wird allmählich matt,
dann wird der Blick zum Klaren sich hinwenden,
zur prachtvollen Welt, an Farben satt.

27. Dezember 2010
© Ilka-Maria

pathos79 · 27.12.2010, 20:24

Hey Ilka,
ein schönes,wassertreibendes Gedicht hier nach der Weihnacht...
Sehr gefühlvoll umschrieben und optimistisch wirkend.Echt,gefällt mir gut!
Aber klingt nicht
dann wird sich der Blick zum Klaren wenden
ein bisserl harmonischer?

Gruß,pathos

Thing · 27.12.2010, 20:27

Halli Hallo, Ilka Maria!

Ich schließe mich pathos an.
Ich interpretiere diese Tränen zwar eher von Rührung als von Schmerz getränkt; ganz gleich.

Ausnahmesweise hätte mir in der letzten Zeile eine Inversion besser geschmeckt:

"...zum Klaren hin sich wenden".
Aaber es ist Deine Ebbe!

LG

Thing

Ilka-Maria · 27.12.2010, 20:32

Danke Pathos.

Mit dem von Dir bemängelten Vers habe ich durchaus meinen Kummer. Ich hatte auch Deine Variante bereits auspobiert, aber da stimmt die Metrik nicht mehr, und man merkt das beim Lesen deutlich am Rhythmus. Es bedarf der elf Silben mit Betonung auf der zweiten. Ich hab's gedreht und gewendet und auch mit anderen. griffigeren Formulierungen versucht - aber dann ließ sich einfach kein Reim finden. Ich wollte aber auch den Sinn der Strophe nicht verändern, sonst hätte sie mit der ersten nicht mehr zusammengepaßt.

In dem Vers ist der Wurm drin, aber vielleicht fühlt sich der eine oder andere User davon sportlich herausgefordert.

LG
Ilka-M.

Ilka-Maria · 27.12.2010, 20:37

Aha, meine "Challenge" ist angekommen.

Ich glaube, Thing, diese Variante hatte ich ebenfalls ausprobiert, aber wenn ich es jetzt wiederholt lese, scheint das tatsächlich die Lösung zu sein.

Danke und Gruß
Ilka-M.

Springflut

Tränen verschleiern den Weg und die Wiesen,
sie verwässern die Farben der Welt,
lassen Sonne, Mond und Sterne zerfließen,
überfluten das Himmelszelt.

Doch alle Stürme müssen einmal enden,
jede Springflut wird allmählich matt,
dann wird der Blick zum Klaren hin sich wenden,
zur prachtvollen Welt, an Farben satt.

Thing · 27.12.2010, 20:43

Ich persönlich neige zur zweiten Fassung.
Klingt in meinen Ohren harmonischer.

(Wurde außerdem oft von Morgenstern in seinen ernsten Gedichten verwandt)

pathos79 · 27.12.2010, 20:49

Ja,klingt zwar altmodisch,aber passt gut

Thing · 27.12.2010, 20:53

für Altmodisches bin ich zuständig ...

pathos79 · 27.12.2010, 20:56

27.12.2010, 03:11	#1
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.115 Meine Gedichte Meine Favoriten	Springflut Tränen verschleiern den Weg und die Wiesen, sie verwässern die Farben der Welt, lassen Sonne, Mond und Sterne zerfließen, überfluten das Himmelszelt. Doch alle Stürme müssen einmal enden, jede Springflut wird allmählich matt, dann wird der Blick zum Klaren sich hinwenden, zur prachtvollen Welt, an Farben satt. 27. Dezember 2010 © Ilka-Maria

27.12.2010, 20:37	#5
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.115 Meine Gedichte Meine Favoriten	Aha, meine "Challenge" ist angekommen. Ich glaube, Thing, diese Variante hatte ich ebenfalls ausprobiert, aber wenn ich es jetzt wiederholt lese, scheint das tatsächlich die Lösung zu sein. Danke und Gruß Ilka-M. Springflut Tränen verschleiern den Weg und die Wiesen, sie verwässern die Farben der Welt, lassen Sonne, Mond und Sterne zerfließen, überfluten das Himmelszelt. Doch alle Stürme müssen einmal enden, jede Springflut wird allmählich matt, dann wird der Blick zum Klaren hin sich wenden, zur prachtvollen Welt, an Farben satt.

27.12.2010, 20:24	#2
pathos79 Dabei seit: 03/2010 Ort: Sauerland Alter: 44 Beiträge: 737 Meine Gedichte Meine Favoriten	Hey Ilka, ein schönes,wassertreibendes Gedicht hier nach der Weihnacht... Sehr gefühlvoll umschrieben und optimistisch wirkend.Echt,gefällt mir gut! Aber klingt nicht dann wird sich der Blick zum Klaren wenden ein bisserl harmonischer? Gruß,pathos

27.12.2010, 20:27	#3
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Halli Hallo, Ilka Maria! Ich schließe mich pathos an. Ich interpretiere diese Tränen zwar eher von Rührung als von Schmerz getränkt; ganz gleich. Ausnahmesweise hätte mir in der letzten Zeile eine Inversion besser geschmeckt: "...zum Klaren hin sich wenden". Aaber es ist Deine Ebbe! LG Thing

27.12.2010, 20:32	#4
Ilka-Maria Forumsleitung Dabei seit: 07/2009 Ort: Arrival City Beiträge: 31.115 Meine Gedichte Meine Favoriten	Danke Pathos. Mit dem von Dir bemängelten Vers habe ich durchaus meinen Kummer. Ich hatte auch Deine Variante bereits auspobiert, aber da stimmt die Metrik nicht mehr, und man merkt das beim Lesen deutlich am Rhythmus. Es bedarf der elf Silben mit Betonung auf der zweiten. Ich hab's gedreht und gewendet und auch mit anderen. griffigeren Formulierungen versucht - aber dann ließ sich einfach kein Reim finden. Ich wollte aber auch den Sinn der Strophe nicht verändern, sonst hätte sie mit der ersten nicht mehr zusammengepaßt. In dem Vers ist der Wurm drin, aber vielleicht fühlt sich der eine oder andere User davon sportlich herausgefordert. LG Ilka-M.

27.12.2010, 20:43	#6
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ich persönlich neige zur zweiten Fassung. Klingt in meinen Ohren harmonischer. (Wurde außerdem oft von Morgenstern in seinen ernsten Gedichten verwandt)

27.12.2010, 20:49	#7
pathos79 Dabei seit: 03/2010 Ort: Sauerland Alter: 44 Beiträge: 737 Meine Gedichte Meine Favoriten	Ja,klingt zwar altmodisch,aber passt gut

27.12.2010, 20:53	#8
Thing R.I.P. Dabei seit: 05/2010 Beiträge: 34.998 Meine Gedichte Meine Favoriten	für Altmodisches bin ich zuständig ...

27.12.2010, 20:56	#9
pathos79 Dabei seit: 03/2010 Ort: Sauerland Alter: 44 Beiträge: 737 Meine Gedichte Meine Favoriten