Meine Welt ist eine Blase

[the saint]

Meine Welt ist eine Blase,
die genauso groß ist, wie ich.
Sie war schon immer da.
Glanzlos, unsichtbar.
Sie sagt, dass sie mich beschützt.

Niemand kann mich sehen.
Niemand kann herein.
Ich kann nicht hinaus.

Die Blase kann fliegen.
Sie bringt mich überall hin,
an die schönsten Orte,
von denen man nur träumen kann.

Dort sehe ich Menschen
die sich berühren,
die sich lieben,
sich umeinander Sorgen,
die Teil von etwas sind.

Ich fliege hindurch und träume.

Wie muss es sich anfühlen ?
Wie fühle ich mich an ?
Wo gehöre ich hin ?

Niemand kann mich sehen.
Niemand kann mich berühren.
Nirgends gehöre ich hin.

Ich bin anders.
Im Spiegel kann man es nicht sehen.
Schlägt mein Herz auch wild und frei,
doch niemand wagt, es zu verstehen.

Wie wünschte ich, meine Träume zu teilen,
mit jemandem zu fliegen, dass wir uns reichen,
bis zu den Sternen.
Wo immer wir landen, sind wir frei.

Die Blase ist mein größter Feind.
Sie hält mich gefangen.
Die Blase ist mein bester Freund.
Sie ist alles, was ich habe.

Ich frage, warum sie mich hält -
kann ich nicht wie die anderen sein ?

Sie sagt, es ist der Preis fürs Fliegen,
ich komme nicht frei.

Ihre Haut ist härter als Stahl.
Sie besteht aus Sehnsucht
und ernährt sich von Tränen.

Ich fliege.
Ich träume.
Meine Welt ist eine Blase.
Ich glaube, dass sie mich beschützt.

[Mimi L.]

Hallo the saint,

Ein wirklich schönes Gedicht. Man liest es und fühlt sich direkt in Zeiten zurückversetzt, in denen es einem ähnlich ging.
Vielen lieben Dank für deine schönen Worte, die diese Einsamkeit und Zerissenheit deutlich machen.
Liebe Grüße Mimi

[the saint]

Hallo Mimi,
und danke für die netten Worte ! Ich weiß gar nicht, ob ich mich freuen oder betrübt darüber sein sollte, wenn sich jemand darin wiederfindet
Aber schön zu hören, dass Du es hinter Dir lassen konntest ! Bei mir sinds eher mal Phasen...und das Gedicht quasi nur ne Momentaufnahme
Liebe Grüße,
Saint