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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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05.05.2020, 19:41 | #1 |
Mich dünkt
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05.05.2020, 23:27 | #2 |
Gast
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Es mochte einem G. Benn durchaus zugebilligt gewesen sein, zu schreiben:
„Die Krone der Schöpfung, das Schwein der Mensch...“ Zumal es sich ja um eine Zurückweisung der überhöhten religiösen Menschdarstellung handelte, die mit der im Gedicht drastisch beschriebenen Leiblichkeit und Hinfälligkeit kontrastiert, die er als Arzt und Mensch erlebte. Aber deine Zeilen: Der Menschenmüll, sein Schleim ist mein Erschauern, und drängt mich in Kristallenem zu überdauern sind pure Hybris, eine Abwertung eines Teils? der Menschen als Menschenmüll, das ist die Sprache der Menschenverachtung übelster Sorte, Nazisprache in Reinkultur. Und sich selbst im Kristallinen verorten? Im Kristallinen? Der Antithese des Organischen und des Lebens selbst. Dem Kristallinen wohnt keine Qualität inne als die des organischen Betrachters, es ist von allzu einfacher Struktur. Das Tödliche suchen und am Ende dann larmoyant werden… Auch Dichtung stellt sich den moralischen Kategorien und kann und darf sich nicht der Unmenschlichkeit verschreiben. Und da erzähle mir nichts vom Lyri… Viele Grüße, Andri |
05.05.2020, 23:45 | #3 |
Es ist viel einfacher im Leben Liebe zu generieren, sich der Liebe anzuhängen, zu Eifern, nach flachen Widerständen zu streben als Verachtung und einen Standpunkt zu schaffen. Das erfordert nicht nur Ehrlichkeit, sondern auch Mut, weil die Konsequenzen sich vorhersehen lassen. Das lässt sich auf vieles übertragen.
Die Zeilen lassen sich auf verschiedene Weisen interpretieren. Und wer weiß, vielleicht liegst du damit auch völlig falsch. Vielleicht ist es nur eine Betrachtung der dünnhäutigen Blase, die uns Menschen umgibt. Der Menschenmüll kann das bezeichnen, was du darunter verstehst: Der Mensch ist Müll oder es ist Müll, was der Mensch produziert. Was in dem Fall Müll der Menschen wäre oder es ist damit etwas völlig anderes gemeint. Für mich ist der Mensch pure Hybris, sich anmaßend zu unterstellen, nur die geringste Rolle in dem zerfurzten Universum zu spielen. Wir sind nichts und werde nie etwas sein. Wenn die Natur will, löscht sie uns morgen aus. In einer Sekunde, da nützt uns kein Fortschritt der letzten zehntausend Jahre. Wir können glücklich sein, dass der Corona so nachsichtig ist, der nächste Erreger wird schlauer sein. Wieso werden Formulierungen, die den Anspruch der Exklusivität erheben, nur Ben zugebilligt? War er wertvoller als alle andere Lebewesen? Ich liefere mich nicht den gesellschaftlichen Zwängen aus, in dem Verbote ausgesprochen werden, die mich zweifeln oder geringer fühlen lassen. Da biste bei mir an der falschen Adresse, mich juckt sowas nicht. Ich danke Dir für Deinen Beitrag, Andri. vlg EV |
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