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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten.

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Alt 11.11.2012, 22:42   #1
weiblich Gerlinde7
 
Dabei seit: 11/2012
Ort: Norddeutschland
Alter: 56
Beiträge: 22

Standard Winter

Der Winter spielt sein böses Spiel,
es werden Sorgen dunkler.
Sehnsucht bleibt nun ohne Ziel,
Lust tief unterm Eis.

Kalter Hauch fährt über Lippen,
kein Laut, kein Wort aus schmalem Mund.
Menschenherzen unerbittlich,
für Mitleid gibt es keinen Grund.

Nur die Furcht bahnt sich den Weg,
trügerisch war lang die Ruh'.
Hoffnung fällt in kalte Splitter,
die letzte Tür ist lang schon zu.
Gerlinde7 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.11.2012, 14:08   #2
weiblich Poetibus
 
Benutzerbild von Poetibus
 
Dabei seit: 09/2012
Ort: Einfach geradeaus und dann links abbiegen.
Alter: 56
Beiträge: 562

Hallo, Gerlinde7,

als erstes ein Kompliment: Dein Rhythmusgefühl ist wesentlich besser als meines am Anfang war. Sehr schön, in den Versen ist alles stimmig.

Einen Tip von mir, was die Versanfänge betrifft: Bis auf drei Stellen (ich zeige das mal auf, wenn du erlaubst) wechselt es gleichmäßig betont/unbetont. Ich markiere fett, wie die Betonungen liegen:

Zitat:
Der Winter spielt sein ses Spiel, - wenn du hier den Artikel "Der" weglässt, passt der Rhythmus. Das machst du auch bei "Menschenherzen" und "Sehnsucht", daher fällt es im Gedicht nicht "aus dem Rahmen".
es werden Sorgen dunkler.
Sehnsucht bleibt nun ohne Ziel,
Lust tief unterm Eis. - hier würde sich z. B. ein "die" am Versbeginn anbieten.

Kalter Hauch fährt über Lippen,
kein Laut, kein Wort aus schmalem Mund.
Menschenherzen unerbittlich,
für Mitleid gibt es keinen Grund.

Nur die Furcht bahnt sich den Weg,
trügerisch war lang die Ruh'. - hier könntest du z. B. "so", "zu" oder "wie" an den Versbeginn setzen, dann würde auch hier der "Wechselrhythmus" stimmen. Übrigens: Bei "Ruh" ist der Apostroph zu viel.
Hoffnung fällt in kalte Splitter,
die letzte Tür ist lang schon zu.

Das sähe dann so aus:

Zitat:
Winter spielt sein böses Spiel,
es werden Sorgen dunkler.
Sehnsucht bleibt nun ohne Ziel,
die Lust tief unterm Eis.

Kalter Hauch fährt über Lippen,
kein Laut, kein Wort aus schmalem Mund.
Menschenherzen unerbittlich,
für Mitleid gibt es keinen Grund.

Nur die Furcht bahnt sich den Weg,
zu/so/wie trügerisch war lang die Ruh.
Hoffnung fällt in kalte Splitter,
die letzte Tür ist lang schon zu.
Mir gefallen die von dir gewählten Metaphern, die mir ein gutes Bild des "menschlichen" Winters aufzeigen.

Gerne gelesen und ein bisschen "gebastelt". (Und, das gilt bei mir immer: Alles ist meine persönliche Meinung - sollte dir dein Gedicht so gefallen, wie es ist, dann ist das völlig in Ordnung! )

Freundlichen Gruß,

Poetibus
Poetibus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.11.2012, 18:12   #3
weiblich Gerlinde7
 
Dabei seit: 11/2012
Ort: Norddeutschland
Alter: 56
Beiträge: 22

Hallo Poetibus,

ich danke dir sehr für deine wirklich nette, konstruktive Kritik!

Finde ich ganz toll und ich finde, du hast ins Schwarze getroffen mit den kleinen "Basteleien"...

So bin ich nun ermutigt, weiter zu schreiben und man wird sicherlich noch Einiges von mir hier lesen können (ich hoffe jedenfalls, dass mir noch ein bißchen was einfallen wird)... ^^

Wünsche dir noch 'nen schönen Abend,

Gerlinde
Gerlinde7 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.11.2012, 05:50   #4
weiblich C.Alvarez
 
Benutzerbild von C.Alvarez
 
Dabei seit: 07/2006
Ort: Mauritius, stella clavisque maris indici
Beiträge: 4.892

Ja, ja, der Poetibus kennt sich aus...
Er kann dichten und vor allem sachliche und konstruktive Kommentare abgeben.
Da hast du eine grosse Hilfe.

Liebe Gerlinde7,

wirklich schöne Bilder in deinem Text der sehr authentisch wirkt und sehr nachvollziehbar.
Ich schätze es immer Verbesserungsvorschläge zu bekommen, aber manchmal ist mir auch die Wiedererkennbarkeit meiner Texte, der eigene unversechselbare Stil wichtiger als ein technisch perfektes, aber unpersönliches Gedicht.
Aber das muss jeder für sich entscheiden und manche schaffen ja auch beides!

Herzliche Grüsse

Corazon
C.Alvarez ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.11.2012, 08:34   #5
männlich Nöck
 
Benutzerbild von Nöck
 
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662

Hallo Gerlinde7,

du hast ein tolles Wintergedicht mit eindrucksvollen Bildern geschrieben, ich habe es gerne und schon mehrmals gelesen.

Ich freue mich schon auf mehr von dir.

Liebe Grüße ... Nöck
Nöck ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.11.2012, 09:17   #6
weiblich Gerlinde7
 
Dabei seit: 11/2012
Ort: Norddeutschland
Alter: 56
Beiträge: 22

Danke, Corazon de Piedra,

natürlich denke ich auch, dass man seinen persönlichen Stil wahren muß, wenn man Gedichte schreibt, aber den fühlte ich durch die Vorschläge von Poetibus auch nicht in Frage gestellt. Naja, es ist das erste Gedicht meines Lebens, deshalb bin ich halt doch ganz dankbar für Anregungen...

Aber du hast absolut recht: tatsächlich bin ich auch ein Mensch, der Authentisches höher schätzt als dass man sich sklavisch an irgendwelche Regeln oder Formsachen hält...

Vielen Dank für dein Lob, gerade als Neuling baut mich das sehr auf...

Liebe Grüße!

Gerlinde
Gerlinde7 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.11.2012, 09:18   #7
weiblich Gerlinde7
 
Dabei seit: 11/2012
Ort: Norddeutschland
Alter: 56
Beiträge: 22

Vielen lieben Dank, lieber Nöck!

Das finde ich sehr lieb von dir!

Liebe Grüße und noch 'nen schönen Dienstag!

Gerlinde
Gerlinde7 ist offline   Mit Zitat antworten
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