Karl

[smiieee]

Das Herz schlägt eins zu tausend,
der Schweiß tritt aus den Poren,
mittlerweile passiert es laufend,
denn Du hast mich auserkoren.

Jeder Schritt in meine Richtung,
jeder Kuss auf meine Haut,
jeder Blick in mein Gesicht und
jeder Schrei entflieht mir laut.

Du genießt es in vollen Zügen,
jede Bewegung voller Kraft,
stößt hart zu in Schüben
und kommst, wie jede Nacht.

Die Fesseln lassen keine Wahl,
ganz ausgeliefert Deinem Trieb,
ich mochte Dich doch Onkel Karl
und dachte, auch Du hast mich lieb.

[Ilka-Maria]

Aus diesem Text ließe sich etwas machen, mir scheint aber, ihm sind Zügel angelegt. Zum Beispiel ist die erste Strope inden ersten drei Versen entpersonalisiert. Erst im vierten Vers gibt es das "Du", aber es wirkt erhöht, denn dieses Du hat das lyrische Ich "auserkoren".

Das Gedicht stellt sich am Ende als Anklage heraus. Hier ist klar von sexuellem Mißbrauch die Rede. Und zwar - nicht selten und deshalb nicht neu - durch eine Vertrauensperson.

Wenn Anklage, dann bitte auch die direkte Ansprache:

Zitat von smiieee

Dein Herz schlägt eins zu tausend,
dein Schweiß tritt aus den Poren,
mittlerweile ist jetzt laufend, [Zeile gekürzt des Metrums wegen]
denn Du hast mich auserkoren.

Jeder Schritt in meine Richtung,
jeder Kuss auf meine Haut,
jeder Blick in mein Gesicht und [die Wiederholung von "jeder" ist bis hierher gut]
jeder Schrei entflieht mir laut. [aber dieser Vers geht gar nicht, Schreie sind nämlich immer laut]

Du genießt in vollen Zügen,
ganz im Takt mit Lendenkraft,
stößt mich hart in prallen Schüben,
kommst und kommst, wie jede Nacht.

Mein die Fesseln, keine Wahl:
Ausgeliefert Deinem Trieb!
Ich mochte Dich doch, Onkel Karl,
doch du hast mich kein bißchen lieb.

[smiieee]

Vielen Dank für das Feedback. Einiges in deiner Variante gefällt mir ganz gut, z.b. "mittlerweile ist jetzt laufend", jedoch würde es dann an der persönlichen note meinerseits fehlen.
Deine vorgeschlagenen "Du's" in den ersten 2 Versen stimmen jedoch nicht ganz mit meinen Gedanken überein, denn es handelt sich hierbei um ihr Herz und ihren Schweiß.
Der Einwand mit dem lauten Schrei ist durchaus plausibel^^
lg

[Ilka-Maria]

Das ist okay, ich bin ja schließlich nicht im Geschehen drin.