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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln.

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Alt 25.02.2021, 21:45   #1
männlich Ex-Ralfchen
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Standard Das Bäumchen knarrt

Das Bäumchen knarrt

Ein Bäumchen steht im Abendgrauen,
gebückt von Schnee und kaltem Eis.
Der Winter kann schon viel versauen,
der Kältewellen Flut ist Scheiß.

Ein Winter-Tag geht nun zur Neige,
der Ästling träumt von Sommerzeit.
Es knacken brechen manche Zweige,
sein Rindlein harz-vertränt vom Leid.

Ein dummes Rotwild stapft herbei
und knabbert hungrig durch die Stange.
Der junge Krönling bricht in Zwei -
autarke Dauerhaftigkeit? Nicht lange.
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Alt 12.03.2021, 17:19   #2
männlich Akibarubin
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Einen banalen Vorgang mit banalen Worten so zu beschreiben, daß er nicht banal erscheint, beinahe tragisch sogar, erschafft ein Kunststück, Ralfchen, vor dem ich mich gerne verneige - den Hut abnehmend.
Einen unverbindlichen Veränderungsvorschlag möchte ich Deiner erlauchten Aufmerksamkeit dennoch vorlegen:

S3V3 Der junge Krönling bricht entzwei-
Akibarubin ist offline  
Alt 13.03.2021, 02:50   #3
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Zitat von Akibarubin Beitrag anzeigen

S3V3 Der junge Krönling bricht entzwei-
zu aller erst danke für das Lesen meiner abberation - nur ich sehe einen unterschied insofern weil ich wollte dass etwas nicht in zwei bricht weil dann zerbricht es ja sprachlich in mehrere Teile ich will nur das es sind zwei Stücke zerbrecht also geteilt ist. Was denkst du unter liege ich da einen Fehler in der Semantik oder der grundlegenden Frage der Teilbarkeit?

Danke gute Nacht
Ex-Ralfchen ist offline  
Alt 13.03.2021, 14:35   #4
männlich Akibarubin
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Damit wollte ich die Sache schlimmer ersehen als Du es geschildert hast.
Ein Krönling, der in Zwei bricht hat noch die Chance sich im Frühling zu erholen, besonders dann, wenn das dumme Rotwild in der Zwischenzeit vom hungrigem Wolf gefressen wird.
Mit entzwei brechen gestaltet sich die Story unwiderruflich. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Du hast Dich für mildere Version entschieden; das ist Dein gutes Recht. Nun kannst Du Dich umentscheiden und dem Krönling den Todesstoß versetzen.
Akibarubin ist offline  
Alt 15.03.2021, 17:24   #5
männlich Nöck
 
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Zitat:
Zitat von R
gebückt von Schnee und kaltem Eis
"Kaltes Eis", wie genial, da muss man erst einmal drauf kommen.

Zitat:
Zitat von R
und knabbert hungrig durch die Stange
Wie muss ich das verstehen?

LG N
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Alt 15.03.2021, 19:14   #6
männlich Ex-Ralfchen
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was meinte Henri Bergson dann in seinen gedanken zum Expressionismus, als er zu beweisen versuchte, dass nur die intuition und die innere anschauung, nicht der zergliederte Verstand, das wesentliche erfassen könne?

auf die kalte von eis und Schnee gehe ich nicht ein, denn beide sind kalt.

und dann denke einmal dass ein stamm (Stammbaum oder Baumstamm) die form einer Stange haben kann. und etwas zu durchknabbern, bis es bricht, (Rotwild an einem dünnen baumstämmchen) ist für leser mit einem umgliedrigen verstand schwierig. daher helfe ich dir gerne.
Ex-Ralfchen ist offline  
Alt 15.03.2021, 20:37   #7
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
und dann denke einmal dass ein stamm (Stammbaum oder Baumstamm) die form einer Stange haben kann.
Na ja, Ralfchen, du hast viel Phantasie, wenn etwas passen soll. Eine runde Stange ist hohl, kann also auch als Röhre durchgehen. Eckig kann sie offen sein, aber auch wenn sie geschlossen wäre, wäre sie ebenfalls hohl und hätte mit einem Baumstämmchen keine Ähnlichkeit mehr. Eine Stange hat keine Wurzeln, keine Äste, und vor allem bleibt sie, wie sie ist, wächst also nicht weiter (außer sie wäre eine Teleskopstange, dann bestünde sie aber aus zwei Teilen). Schon gar nicht hat eine Stange eine borkige Rinde, und dicker wird sie im Laufe der Jahre auch nicht. Allenfalls könnte sie, materialabhängig, so alt werden wie ein Baum.

Das funktioniert als Synonym nicht. Stangen sind dazu da, Bohnen daran zu binden.
Ilka-Maria ist offline  
Alt 15.03.2021, 21:03   #8
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Eine runde Stange ist hohl, kann also auch als Röhre durchgehen.
seit wann sind Stangen hohl - also röhren liebe führerin?????mit ausnahme von Bambus und manchen Hohlästen wie bei der Forsythie ist mir der bezug fremd

soweit es meinem (wie du ihn bezeichnest) beschränktem intellektualismus gelingt meine ich, ist es so, dass ein Stange einen Gegenstand bezeichnet, der im Verhältnis zu seiner Länge relativ dünn ist. ein länglicher Gegenstand meist aus Holz, etwa ein Stock oder Stab.
Ex-Ralfchen ist offline  
Alt 15.03.2021, 22:20   #9
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
seit wann sind Stangen hohl - also röhren liebe führerin?????mit ausnahme von Bambus und manchen Hohlästen wie bei der Forsythie ist mir der bezug fremd.
Wenn sie dünn und nicht hohl sind, kann man sie auch Stangen nennen, oder auch Stäbe, aber dann taugen sie als Synonym für ein Stämmchen auch nicht, weil es gar nicht so dünn sein kann. Es wäre dann nämlich ein Ableger, also nur ein Zweig.

Wäschestangen sind nicht hohl, aber meistens eckig. Bambus geht schon von seiner besonderen Struktur nicht als Vergleich mit einem Baumstämmchen. Kurze Teile, die rund oder halbrund und nicht hohl sind, nennt man Latten, damit ist es also auch nix. Ein Baumstamm ist und bleibt ein Baumstamm, eine andere Bezeichnung gibt das Synonym-Lexikon dafür nicht her. Allenfalls findet sich die Definition "Hauptachse eines Baums". Sorry, ist nicht meine Schuld. Habe trotz Forschens nix Plausibles finden können.
Ilka-Maria ist offline  
Alt 15.03.2021, 22:46   #10
männlich Ex-Ralfchen
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nun das wort stengel kommt nachweislich von Stange bedeute auch schaft stiel 
Halm Stengel strunk stamm...

damit ist meine runde der Nachforschung komplett


Ex-Ralfchen ist offline  
Alt 15.03.2021, 23:05   #11
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
nun das wort stengel kommt nachweislich von Stange bedeute auch schaft stiel 
Halm Stengel strunk stamm...

damit ist meine runde der Nachforschung komplett


Du kannst einen weich machen mit deinen kruden Behauptungen, Ralfchen. Von wegen nachweislich ...

Es stimmt schlicht und einfach nicht. Bei der sog. Rechtschreibreform hatten die Dumpfbacken von der KMK die frei erfundene Begründung losgelassen, "Stängel" komme von "Stange", damit man es jetzt mit "ä" schreiben muss.

Richtig ist, dass "Stengel" mit "e" richtig war, denn es leitet sich ab vom althochdeutschen "stengil" und mittelhochdeutschen "stengel", und dieses Wort bezeichnete einen stechenden, steifen Pflanzenschoß.

Das Wort "Stange" ist lediglich insofern mit "Stengel" verwandt, dass beide mit dem Verb "stechen" einige Verbindungen haben. Das wär's aber schon.

Weiterhin ist "Stange" mit dem griechischen "stachys" verwandt, das zwar auch einen Sprößling bezeichnet, jedoch nur beim Ährengetreide. Das Adjektiv "stangus" bedeutet weiterhin "starr, steif". Mit einem Stengel hat das alles nichts zu tun.

Den Typen, die während der Rechtschreibreform lauter Käse verbreitet haben, weil sie nämlich von Sprachwissenschaft keine Ahnung hatten, solltest du besser nix glauben. Der einzige, der dabei war, Prof. Ickler, konnte sich mit seinem Knowhow bei denen nicht durchsetzen und warf das Handtuch.
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Alt 15.03.2021, 23:18   #12
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Ein dummes Rotwild stapft herbei
und knabbert hungrig durch die Rinde.
Der dünne Krönling bricht in Zwei -
kein Autarkismus unsrem Baumeskinde.
Und wäre es so passender geliebte Führerin?
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Alt 15.03.2021, 23:27   #13
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Ein dummes Rotwild stapft herbei
und äst sich hungrig durch den Stamm.
Der dünne Krönling bricht in Zwei -
und kracht zu Boden mit Tamtam.

Ein dummes Rotwild stapft herbei
und äst sich hungrig durch das Holz.
Der dünne Krönling bricht in Zwei -
vorbei sein autonomer Stolz.
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Alt 16.03.2021, 07:06   #14
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Zitat:
Zitat von R
und dann denke einmal dass ein stamm (Stammbaum oder Baumstamm) die form einer Stange haben kann.
Soso, mit Brechstange.

Anstatt zu versuchen, mit dieser fadenscheinigen Ausrede dein Gesicht zu wahren, hättest du an dieser Stelle zugeben können, dass "Stange" schlicht und einfach dem Reim geschuldet ist. So windest du dich doch nur vergeblich durch die darauf folgende unnötige Diskussion.

LG N
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Alt 16.03.2021, 07:42   #15
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Nöck, das ist Schnee von gestern. Der Fall ist längst gelöst, und daran warst du nicht beteiligt. Nur meckern kann jeder.
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Alt 16.03.2021, 09:22   #16
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria
Der Fall ist längst gelöst, und daran warst du nicht beteiligt.
Es gab nie einen Fall, der gelöst werden musste, Ilka. Was das Wort "Stange" bedeutet, ist jedem sonnenklar und brauchte keine Erklärung in epischer Breite. Meine neutral formulierte Frage "Wie muss ich das verstehen?" wurde - wie so oft - unsachlich beantwortet, und meine nicht unwesentliche Beteiligung an dem "Fall" beschränkt sich auf die Frage, die gleichzeitig schon Antwort ist.
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Alt 16.03.2021, 09:47   #17
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Ralfchen hat eingelenkt und seinen Irrtum eingesehen. Deshalb hat er korrigiert und nochmal nachgefragt. Jetzt ist es an ihm, ob er meinen Vorschlag annimmt oder nicht. Ich sehe deshalb keinen Grund, die Diskussion im das Wort "Stange" nochmal von vorn zu beginnen, schon gar nicht sehe ich einen Grund, nachzutreten, nachdem sich jemand bereits geschlagen gegegen hat.

Du hättest fünf Stunden lang Zeit gehabt, selbst Vorschläge zu machen.
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Alt 16.03.2021, 18:19   #18
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria
Du hättest fünf Stunden lang Zeit gehabt, selbst Vorschläge zu machen.
Du glaubst also, Vorschläge von mir wären bei ihm auf fruchtbaren Boden gefallen? Schau dir an, was er zu "kaltem Eis" gesagt hat.
Nöck ist offline  
Alt 16.03.2021, 18:52   #19
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Zitat:
Zitat von Nöck Beitrag anzeigen
Du glaubst also, Vorschläge von mir wären bei ihm auf fruchtbaren Boden gefallen?
Nein, das glaube ich nicht. Außerdem hat sich Ralfchen anfangs auch gegen meine Argumente gewehrt und sein Baby verteidigt.

Darum geht es gar nicht. Ich habe die Arbeit gemacht, und nachdem sicher war, dass Ralfchen keine Argumente mehr hatte und ich nachweisen konnte, dass die Monierung in Sachen "Stange" berechtigt war, hast du die Gelegenheit genutzt und dich drangehängt, um ihm noch eins draufzugeben. Es geht mir nicht um Ralfchens Reaktionen auf kritische Kommentare, ich nehme es aber übel, wenn jemand meine Kritik, nachdem ihre Berechtigung nachgewiesen ist, als sein Trampolin benutzt und obendrein so tut, als seien meine Argumente sowieso allgemeines Wissen gewesen, Zitat: "Was das Wort "Stange" bedeutet, ist jedem sonnenklar und brauchte keine Erklärung in epischer Breite."

Allein der Begriff "epische Breite" ist eine Beleidigung. Es handelte sich nicht um Epik, sondern um einen Austausch von Argumenten aufgrund einer Meinungsverschiedenheit bzw. eines Irrtums. Dieser Austausch wird nun einmal solange geführt, bis die Sache geklärt ist. In Fernseh-Talkshows setzt man dafür mehr als eine Stunde an. Mit Epik hat das wahrhaftig nichts zu tun.
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Alt 16.03.2021, 19:25   #20
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen
Ein dummes Rotwild stapft herbei
und äst sich hungrig durch den Stamm.
Der dünne Krönling bricht in Zwei -
und kracht zu Boden mit Tamtam.
Das sind zwei sehr gute Vorschläge von welchen ich den ersten mit dir noch einmal besprechen möchte. äsen passt perfekt aber ich wollte das dumme RW eher knabbern und nagen lassen, denn äsen ist zu perfekt. das tamtam kann man nr dann verwenden wenn das Bäumchen beim umfallen ein Riesentheater gemacht hätte. ausserdem bedeutet Tamtam u.a. ein asiatisches, mit einem Klöppel geschlagenes Becken, einen Gong oder eine afrikanische Holztrommel, was mir nicht in den Zusammenhang passt. auch umgangssprachlich wird e eher abwertend als ein mit viel Gehabe, Lärm und viel Rührigkeit und Geschäftigkeit verbundener Aufwand für eine sache verwendet wie zb:

mach nicht so viel Tamtam mit der Sache!

das Bäumchen ist gefällt sozusagen und verliert seine wintersymbolität des Überlebens...

ich muss darüber noch nachdenken weil dann in Z4 meine idee stark verändert ist.
Ex-Ralfchen ist offline  
Alt 16.03.2021, 19:54   #21
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Ich finde "knabbern" und "nagen" höchst unpassend für Horn- und Geweihträger. Das passt höchstens auf gehörnte ... na, du weiß schon. Die haben zu knabbern und zu nagen, aber an der Symbolik ganz anderer Stangen, und am Ende zerlegen sie eher einen Psychotherapeuten als das nicht mehr brauchbare Holz vor der Hütte.

Jetzt aber ernsthaft weiter:

Mit Knabbern braucht ein Hirsch, um ein Bäumchen einknicken zu lassen, wahrscheinlich so lange, bis die Menschheit ausgestorben ist und der Planet von Kyborgs beherrscht wird. Nagen ist, wie das Wort schon sagt, für Nager. Ein Hirsch ist aber kein Biber, der in Raketenschnelligkeit Holz schlägt, damit Dämme baut und ganze Dörfer in die Tiefen wässriger Legenden versenkt. Nagen hat nichts mit Nahrungsaufnahme zu tun, sondern das ist das handwerkliche Vorspiel zu etwas anderem, wie z.B. Dämme bauen oder Fleisch von einem Knochen zu rupfen, um es dann genüsslich mit den Zähnen zu bearbeiten.

Somit:

Ein Geweihvieh äst, und dabei zermahlt oder malmt es, was es zwischen die Kiefer bekommt. Es hat noch nie geknabbert oder genagt, denn dann wären seine ersten Exemplare mangels Anpassungsfähigkeit an ihre Umwelt schon kurz nach ihrer Geburt ausgestorben. Anders gesagt: Es gäbe sie nicht.
Ilka-Maria ist offline  
Alt 16.03.2021, 21:28   #22
männlich Ex-Ralfchen
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hhhhhhhh....


Natürlich verschmäht das RW auch die nahrhaften Knospen und Zweige der Waldbäume nicht. Als Notnahrung wird mit dem Gebiss sogar Baumrinde von jungen Waldbäumen abgeschält, was diese anfällig gegen Krankheiten (Fäulepilze) macht. Durch Schäle und Verbiss geschädigte Bäume werden häufig deutlich entwertet oder sogar zum Absterben gebracht.Natürlich verschmäht er auch die nahrhaften Knospen und Zweige der Waldbäume nicht. Als Notnahrung wird mit dem Gebiss sogar Baumrinde von jungen Waldbäumen abgeschält, was diese anfällig gegen Krankheiten (Fäulepilze) macht. Durch Schäle und Verbiss geschädigte Bäume werden häufig deutlich entwertet oder sogar zum Absterben gebracht.

Vor allem Rotwild, aber auch Muffel- und Damwild schält Bäume. Schälen im Winter deutet auf Nahrungsknappheit hin. Schälschäden haben erheblichen Einfluss auf die Wachstumschancen der Forstpflanze, da die Wunden sich mit Pilzen infizieren und Fäule hervorgerufen werden kann. Wird die Rinde stammumlaufend abgeschält, stirbt der Baum, weil die Wasser- und Nährstoffversorgung unterbrochen wird.
Ex-Ralfchen ist offline  
Alt 16.03.2021, 23:39   #23
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was denkst du oh liebe Füherin?



Ein dummes Rotwild stapft daher im Trab,
schält unsren Helden rundum hungrig ab.
Der dünne Krönling bricht daran in Zwei,
womit der Winter ihm nun einerlei.


oder:

womit der Winter nun für ihn vorbei.
Ex-Ralfchen ist offline  
Alt 17.03.2021, 07:55   #24
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"abschälen" hört sich auch passend an.

Zitat:
Zitat von Ralfchen Beitrag anzeigen
was denkst du oh liebe Füherin?
Ein dummes Rotwild stapft daher im Trab,
schält unsren Helden rundum hungrig ab.
Der dünne Krönling bricht daran in Zwei,
womit der Winter ihm nun einerlei.
Großer Käse.

Entweder man stapft oder trabt, beides gleichzeitig funktioniert nicht.
Allein vom Abschälen der Rinde bricht kein Bäumchen entzwei, es steht einfach nur nackt da. Nicht einmal ein dünner Zweig bräche mangels seiner Rinde entzwei, da müsstest du nachhelfen.

Wieso "Held"? Hat das Bäumchen eine Wanderschaft hinter sich, auf der es Taten vollbracht hat und als Retter von irgendetwas nach Hause zurückgekehrt ist?

Der letzte Vers ist platt.
Ilka-Maria ist offline  
Alt 17.03.2021, 11:45   #25
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Liebe Ilka-Maria,

Zitat:
Zitat von Ilka-Maria
Allein der Begriff "epische Breite" ist eine Beleidigung.
dich zu beleidigen war nicht meine Absicht, doch finde ich nach wie vor, diese ausführliche "Beweisführung" war nicht nötig. Ich vermute, Ralfchen wollte auf Biegen und Brechen seine Wortwahl verteidigen, obwohl er sehr bald wusste, dass er Unrecht hat.

"Knabbern" und "nagen" finde ich in dem Zusammenhang (Rinde fressen) gar nicht schlecht. "Äsen" passt hier überhaupt nicht, erst wird an der Rinde geknabbert und dann gekaut.

Vorschlag:

Ein scheues Rotwild kommt herbei,
rupft von dem Stamm ein wenig Rinde.
Des jungen Krönlings stummen Schrei
vernimmt allein nur Mutter Linde.

LG
Nöck ist offline  
Alt 17.03.2021, 11:54   #26
weiblich Ilka-Maria
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Zitat:
Zitat von Nöck Beitrag anzeigen
diese ausführliche "Beweisführung" war nicht nötig.

...

"Knabbern" und "nagen" finde ich in dem Zusammenhang (Rinde fressen) gar nicht schlecht. "Äsen" passt hier überhaupt nicht, erst wird an der Rinde geknabbert und dann gekaut.
LG
Wie wäre es, wenn du es mir überließest, wie ich mit Ralfchen über den Text kommunizieren will? Ich bin nämlich schon groß und kann selbst entscheiden, was ich für nötig befinde. Du kannst meine Meinung gerne inhaltlich-sachlich kritisieren, aber nicht ihre Ausführlichkeit.

Nochmal zu meinem Verständnis des Bäumchens: Es geht doch gar nicht um das Knabbern oder Nagen an der Rinde, sondern um das Durchbeißen des Stammes. Das Original-Bild st das "Knabbern durch die Stange". Davon wollte ich mit meinen Vorschlägen gar nicht wegkommen, deshalb bin ich beim Stamm geblieben. Der Baum bricht nicht nur wegen des Verlusts der Rinde.
Ilka-Maria ist offline  
Alt 17.03.2021, 11:58   #27
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria
Wie wäre es, wenn du es mir überließest, wie ich mit Ralfchen über den Text kommunizieren will?
Okay, ist angekommen.
Nöck ist offline  
Alt 17.03.2021, 14:26   #28
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Geliebte Führerin –

Du kannst du von ausgehen und du kennst mich nun seit mehr als zwölf oder 13 Jahren dass ich den Unterschied zwischen traben und stapfen kenne. Auch alle anderen Metaphern und Wendungen und versuche etwas neu zu formulieren sind mir insofern nicht fremd, als dass ich die Bedeutungen nicht wüsste. Mir geht es in diesem text (und auch anderen Texten) auch um die Widersprüche, die da in jeder Zeile enthalten sind und da gehört wohl das trabende Stapfen oder – Wenn du willst – das stapfende traben dazu. Auch weiß ich dass man einen dünnen Baumstamm durch das Abschieden der Rinde nicht zum umfallen bringen kann. Davon kannst du ausgehen. Und als Protagonist ist mein Bäumchen auch der Held meiner Geschichte.

Ich will in meinen Texten unterhaltsame und unmögliche Möglichkeiten darstellen. Würde ich nun beginnen alles klar und völlig nachvollziehbar zu Texten würde ich selbst die Freude an dieser Arbeit verlieren. Mehr dazu später
Ex-Ralfchen ist offline  
Alt 17.03.2021, 14:48   #29
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Oxymoron, Paradoxon - ach, Ralfchen, du bist um keine Ausreden verlegen. Und an den Spaß der Leser denkst du gar nicht, nur an deinen eigenen. Wenn das so ist, warum fragst du mich dann nach meiner Meinung, wie das weiter oben der Fall war?

Stilfiguren sind kein Freibrief dafür, Blödsinn zu schreiben, auch sie verdienen einen respektvollen Umgang, wenn man sie wohlwollend lesen soll - auch, oder gerade, unter dem Humor-Aspekt. Gerade du solltest wissen, dass das Humoreske zu den schwierigsten Künsten gehört.

Damit ziehe ich mich von meiner Visite in diesem Faden zurück und widme mich meinem eigenen Schaffen.
Ilka-Maria ist offline  
Alt 17.03.2021, 23:54   #30
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen

Damit ziehe ich mich von meiner Visite in diesem Faden zurück und widme mich meinem eigenen Schaffen.
Eine wunderbare Entscheidung
Ex-Ralfchen ist offline  
Alt 18.03.2021, 15:41   #31
männlich Ex-Ralfchen
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Plötzlich ertönt ein dummes Muh,
heran stapft eine Rotwildkuh
und schält das Bäumchen hungrig ab.
Der Krönling kippt ins Wintergrab.


Natürlich weiß ich, dass das Reh nicht muht der Hirsch röhrt, was die dumme Rehkuh sagt ist mir nur soweit lt info geläufig, dass sie sowohl schrill fiepen als auch schrecken kann, was wie wie Hunde-Gebell klingt.

Plötzlich fliept eine Rothwildkuh,
und stapft ans Bäumelein im Nu.
Sie schält den armen Krönling ab
und der kippt in sein Wintergrab.


Nicht weit, fliept dumm ne Rotwildkuh,
und stapft auf unsere Bäumchen zu.
Sie schält und schält am Stamm herum,
bald drauf kippt unser Krönling um.
Ex-Ralfchen ist offline  
Alt 28.03.2021, 00:59   #32
männlich Ex-Ralfchen
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Zitat:
Zitat von Ilka-Maria Beitrag anzeigen

Stilfiguren sind kein Freibrief dafür, Blödsinn zu schreiben, auch sie verdienen einen respektvollen Umgang...
Danke das ist toll das du mich so unterstützt was dir sicher meist nicht leicht fällt
Ex-Ralfchen ist offline  
Alt 09.05.2021, 23:26   #33
männlich Ex-Ralfchen
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Unter umfangreicher Berücksichtigung der berechtigten Korrekturen und Vorschläge von Ilka und Nöck, habe ich den diskutierten Teil vom Stamm/Abknabbern in ihrem sinne verändert und dazu auch gleich die Dramatisierung produziert:



Das Bäumlein knarrt

Ein Bäumchen steht im Abendgrauen,
gebückt von Schnee und kaltem Eis.
Der Winter kann schon viel versauen,
der Kältewellen Flut ist Scheiß.

Ein Winter-Tag geht nun zur Neige,
der Ästling träumt von Sommerzeit.
Es knacken brechen manche Zweige,
sein Rindlein harz-vertränt vom Leid.

Ein dummes Rotwild stapft herbei
und knabbert wild am mag’ren Stamm.
Der junge Krönling bricht in Zwei -
autarke Dauerhaftigkeit? Nur ein Tam-Tam.

Dramatisierung:


https://vimeo.com/547251512

Geändert von Ex-Ralfchen (10.05.2021 um 01:01 Uhr)
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